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Ahsen

„Ich habe eine Idee. Ich lenke sie ab, du rennst weg und holst Hilfe", flüsterte Can mir zu, während Emir draußen telefonieren war, der Arzt das Zimmer verlassen hatte und seine Männer etwas außerhalb von uns standen.

„Schlechte Idee. Er bringt dich um", schüttelte ich meinen Kopf. Ich kannte ihn kaum, beziehungsweise erinnerte mich nicht mehr an ihn, doch er wurde wegen mir in so eine Situation mit eingewickelt, also musste ich ihm helfen. Außerdem würde ich es niemals zulassen, dass jemand unschuldiges starb.

Can verdrehte seine Augen: „Wenn wir nichts tun, werden sie mich auch töten. So ist wenigstens einer von uns gerettet und du kannst Hilfe rufen."
Vielleicht hatte er recht. Wenn ich abhauen würde, würde ich die gesamte Aufmerksamkeit auf mich lenken und sie würden ihn vielleicht in Ruhe lassen.

„Und wie willst du sie bitte ablenken? Du kannst nicht mal richtig stehen", deutete ich auf seine Verletzungen. Er verdrehte seine Augen: „Überlass das mir. Du musst dich aber beeilen."
Ich nickte schnell mit meinem Kopf.

Can stützte sich leicht an der Wand ab, während die Männer schon auf uns zu kamen. „Was soll das?! Setz dich!", zischte der Dunkelhäutige. „Ich muss auf Toilette", log er. Ist das sein Ernst? Möchte er so die Männer ablenken?

„Du wirst dich jetzt sofort wieder hinsetzen kleiner Mann", betonte der andere. Wir sind verloren...
Can blieb stur und bewegte sich nicht von der Stelle. Der Dunkelhäutige seufzte genervt und kam auf uns zu, um Can wieder runter zu drücken.

Jedoch nutzte Can diese Gelegenheit aus und rammte sein Knie zwischen seine Beine. Der Dunkelhäutige hielt sich schmerzerfüllt seine betroffene Stelle fest, während der andere Can zurückschlug.
Ich glaube, das sollte die Ablenkung sein.

Sofort richtete ich mich auf und rannte aus dem Zimmer, während ich die Rufe der beiden Männer hinter mir spürte. Eine Treppe, die nach oben führte, befand sich am Ende des Ganges. Ohne auf meine Kopfschmerzen und die Schreie hinter mir zu achten, rannte ich so schnell es ging die Treppen hoch.

Es führte mich in ein Wohnzimmer, welches teuer eingerichtet wurde.
Wo ist die Scheiß Haustür?!
Ich lief ins Flur, wo ich auch schnell die Haustür entdeckte.
Zu meinem Glück war sie abgeschlossen. Hatte ich überhaupt einmal im Leben Glück?

„Sehr schlechte Idee, mein Engel. Mir entkommst du nicht", hörte ich Emirs Stimme hinter mir, weswegen ich automatisch noch mehr Panik machte. Was sollte ich jetzt tun?! Ich rannte die Treppen nach oben, ins zweite Stockwerk.

Wie zu erwarten, sprangen mir etliche Türen entgegen. Ich hatte nicht die Zeit dazu mich für eine zu entscheiden, weswegen ich die nächstbeste Tür öffnete und das Zimmer betrat. Ich schloss die Tür hinter mir wieder zu und suchte nach etwas mit was ich mich wehren könnte. Ich hätte so gut wie gar keine Chance gegen Emir. Er war nun mal viel größer und stärker als ich. Außerdem hatte ich eine Kopfverletzung, was mich etwas zum schwanken brachte.

Ich entdeckte einen Bilderrahmen an der Wand gegenüber, weswegen ich mich sofort auf den Weg dorthin machte. Ich nahm den Bilderrahmen runter und wie aufs Stichwort öffnete sich die Tür. Emir lehnte sich an die Tür und grinste mich schelmisch und triumphierend an.

„Was hast du mit dem Bilderrahmen vor mein Engel? Wollen wir unser Hochzeitsfoto reintun?", provozierte er meine Nerven. Ich atmete tief ein und aus und hielt den Bilderrahmen bedrohlich fest. „Du wirst Can und mich gehen lassen", befahl ich, doch bekam als Antwort nur sein Lachen zu hören.

Sein Herz - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt