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Ahsen

„Ich will Erdbeeren", schmollte ich, da ich gerade das starke Bedürfnis dazu hatte es zu essen. Saftige, rote, saure Erdbeeren...
„Soll ich dir Kuhmilchpudding bringen?", fragte Dardan, doch ich schüttelte meinen Kopf.
„Kein Kuhmilch, Erdbeeren."

Ich sah zu Ensar, dessen Blick auf mir lag. „Holst du mir Erdbeeren?", klimperte ich unschuldig mit meinen Wimpern. Er seufzte und stand auf. „Bin in zehn Minuten wieder zurück", gab er kurz Bescheid, bevor er mir Erdbeeren holen ging. Yeah.

„Und wisst ihr schon wie ihr ihn nennen wollt?", fragte Nazli neugierig. „Erkan", antwortete ich und tat meine Hand auf mein Bauch. Vielleicht würde er ja vom Charakter her meinem Bruder ähneln.

Die fremden Menschen waren bereits gegangen und Dardan hatte das Café für heute wieder geschlossen. Wir saßen jedoch drinnen und unterhielten uns. Es war ein sehr großer Café und ich hoffte, dass es irgendwann mal berühmt werden würde.

„Es ist echt spät geworden. Wollen wir zu uns gehen und einen Film angucken?", fragte Cem in die Runde, wobei viele zustimmten. „Ja, Drachenzähmen leicht gemacht 3!", klatschte sich Dardan aufgeregt in die Hände.
Selbst mit seinen 28 Jahren war er immer noch kindisch...

„Lass uns den Film von Aladdin ansehen, ich habe es lange nicht mehr gesehen", schlug Azra etwas anderes vor. „Ich werde mir so eine Scheiße nicht ansehen. Das ist eine Verarsche! Genie existiert gar nicht!", verschränkte Dardan seine Arme.

„Und Drachen existieren oder was?", kommentierte Nima, weswegen Dardan stark mit seinem Kopf nickte.
„Ja, das tut es." „Halts maul Dardan", sagte Enes.
Mein armer Badboy...

„Ihr seid gemein. Wartet ab, bis Ensar und mein Sohn auf die Welt kommt. Er wird genauso sein wie seine Mutter und da ich seine Mutter bin, wird er euch alle hassen! Wartet ab!", motzte Dardan beleidigt rum. Seine Mutter? Sein Sohn?

„Ach ja? Wer bin ich dann?", fragte ich neugierig nach. „Du bist nur die Leihmutter. Du trägst das Baby nur für uns", erklärte er mir, weswegen ich eine Augenbraue in die Höhe zog. Ach so ist das also... „Nein, ich bin die Mutter und du bist der Onkel", verbesserte ich ihn, sodass er anfing zu schmollen. „Komm schon. Darf ich wenigstens die Stiefmutter sein? Schließlich ist Ensar auch mein Mann", argumentierte er.

Schmunzelnd verdrehte ich meine Augen: „Meinetwegen." Dardan fing an ein Freudentanz zu machen, was echt lustig aussah.
„Was redet Onkel Dardan da?", fragte Ali seinen Vater.
„Er hat einen Schaden, mein Sohn. Ein richtig fetten Schaden", antwortete Ghassan seinem Sohn. Hey, mein Badboy hatte kein Schaden, er war einfach nur... anders.

Passend kam Ensar mit meinen Erdbeeren wieder zurück, sodass ich die Tüte aus seiner Hand zog. Ich wollte gerade anfangen zu essen, bis Emine es aus meiner Hand riss. „Die müssen erst gewaschen werden!", schimpfte sie mit mir und ging in die Küche, um meine Erdbeeren zu waschen.
Traurig sah ich ihr hinterher.
Meine Erdbeeren...

„Ensar! Ich werde die Stiefmutter eures Kindes", verkündete Dardan sofort die Neuigkeit seiner "Affäre". „Was zum...?", zog Ensar seine Augenbrauen zusammen. „Wir werden mit dem Kleinen ins Nagelstudio gehen und unsere Nägel machen lassen! Danach werden wir über Typen lästern und Kleider anprobieren!", plante Dardan schon voraus.

Emine kam mit meinen Erdbeeren zurück, die ich aus ihrer Hand riss. Genüsslich biss ich in eins der Erdbeeren rein und seufzte erleichtert. Ich liebe Erdbeeren!

Sein Herz - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt