La luna
(Der Mond)Samuels POV
,,Ich kann dir helfen, den Titel deines Vaters zu gewinnen.", platzt es aus ihm heraus, nur damit er mich als Geschäftspartner gewinnen kann. Doch er weiß nicht einmal, was er da gerade tatsächlich von sich gegeben hat. Zumindest fällt ihm im Nachhinein ein, dass er einen trächtigen Fehler begangen hat.
,,Also, nicht direkt natürlich. Aber.. aber", gerät er ins Stottern, während ich ihn nur drohend anschaue. Vielleicht sollte ich ihm vor den Augen der Leute eine Kugel in den Kopf verpassen. Oder ihm doch lieber die Kehle aufschlitzen.
,,Ich... ich habe Freunde, die deinen Bruder ke-kennen. Ich dachte... wenn sie wüssten, dass ich den bedeutsamsten Mann in Venezuela als Geschäftspartner hätte, würden sie sicher motiviert sein, die Pläne und die Geschäfte deines Br-Bruders zu beobachten. Also, für mich arbeiten.. Das würde dir sicher viel nützen. Uns beiden..-"
Ich entscheide mich, ihn für heute in Ruhe zu lassen und das Blutbad jemand anderen zu überlassen. Ricardo zum Beispiel. Würde ich Blutflecken auf mein weißes Hemd abbekommen, würde Alenia sicher Fragen stellen. Sie kann sich zwar ausmalen, was ich in meiner Freizeit mache. Es ist kein Geheimnis und es wäre auch sicher nicht das erste mal, würde sie mich mit Blutspritzern auf meiner Kleidung sehen. Trotz dessen will ich heute keine Aufruhr verursachen. Sie schien heute gute Laune gehabt zu haben. Ständig schwebt mir ihr lächelndes Gesicht im Kopf. Erfolg ist also etwas, was sie glücklich macht. Das habe ich mir notiert.Ich drehe mich um und mache mich auf dem Weg nach draußen. Erneut.
,,Dein Bruder, er arbeitet mit diesem komischen.. Alonzo zusammen. Mir wurde gesagt, dass der Typ wohl noch offene Rechnungen mit dir zu begleichen hätte...!"
Alonzo. Meine Beine stehen still. Bei diesem Namen kommt mir das Kotzen. Ich fasse mich jedoch und verschwinde hinter der Tür, wo auch Ricardo bereits auf mich wartet. Ich lasse diesen Spasten zurück und hoffe einfach, dass er es schätzt, ihn heute nicht schon sofort in einem Container entsorgt haben.
,,Samuel..!"
Verfickt nochmal, soll das ein Witz sein?
,,Samuel, wolltest du ohne mich gehen?!"
Mia, die wirklich nichts besseres zutun hat, als mir auf die Eier zu gehen. Wer auch sonst. Wieso stellt jeder heute meine Geduld auf die Probe?,,Samuel... Willst du allen ernstes eine wehrlose Frau zurücklassen?"
,,Wir beide wissen genau wieso du hier bist. Hör auf mir hinterherzulaufen und geh nach Hause."
,,Sorgst du dich etwa um mich?", macht sie Späße, aber ich hab auf diesen Scheiß keinen Bock.
,,Wieso bist du in letzter Zeit so abwesend? Ich meine, du warst ja noch nie wirklich offen, aber du schaust mir ja nichtmal mehr in die Augen! Was ist los?",,Ich sag dir das jetzt ein letztes mal. Du hältst dich von mir fern, schreibst mir nicht mehr, rufst mich nicht mehr an. Hast du das verstanden?", drehe ich mich letztendlich doch zu ihr um, bevor ich in den Wagen steige. ,,Ob du das verstanden hast.", wiederhole ich drohend.
Sie nickt ernst. Sie runzelt kurz die Stirn und umarmt mich übergangslos. Kurz. Sie lässt los und verschwindet. Sie riecht nach Alkohol und muss sich den ganzen Abend schon vollgesoffen haben.
Ich fasse mir seufzend an die Stirn. Was war das bitte?Im Auto blicke ich aus dem Fenster und lasse ihn losfahren. ,,Fahr einfach", blende ich Ricardos vielsagende Blicke.
Statt jetzt an Mia zu denken, denke ich an das, was der Bastard eben noch zu mir gesagt hat.
Es war keine Neuigkeit für mich, überraschend daran jedoch, wie schnell sich dieses Gerücht herumgesprochen hat. Ich kenne Alonzos Intention dahinter, sich mit anderen zu verbünden. Also sollte ich ihn diesmal nicht so schnell davon kommen lassen, sondern ihn sofort aus der Welt schaffen. Wäre Alenia nicht, hätte ich das vermutlich schon längst getan. Der Spaß daran, ihn so leiden zu sehen, ist schon längst vergangen. Stattdessen könnte ich ihm die Augen ausstechen, wenn ich daran denke, wie er Alenia ansieht.
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Alenia
RomanceAlenia ist dieses Mädchen, die jeder irgendwie versucht zu sein. Barmherzig, gutgläubig und selbstlos. Aber in der Welt in der sie geboren ist, sind diese Charaktereigenschaften eher ein Fluch, als ein Segen. Ihr Leben stellt sich komplett auf den K...