Kapitel 34

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Sin aire
(keine/ ohne Luft)

,,Samuel. Wie schön, dass du meine Nummer hast."
Ich sehe in Alonzos Augen. Er versucht zu überspielen, dass er eben nicht so enspannt ist, wie er es gerade vorspielt. Er lächelt zwar, aber das er nicht mindestens genauso viel angst vor Samuel hat wie ich, ist nicht zu übersehen.

Samuel spricht, doch ich höre nicht genau, was er sagt.

Alle schauen gespannt zu Alonzo.

Das kleine Grinsen in seinem Gesicht verschwindet. Dann sieht er mich an.

Ich kann seinen Blick nicht deuten. Ich habe angst, was als nächstes passieren wird.
Er legt dann sein Telefon plötzlich auf den Tisch und stellt es anschließend auf Laut.

Alle sind ruhig. Niemand bewegt sich.

,,Alenia. Mach es dir nicht zu bequem. Dein Platz ist bei mir."

Mein Herz setzt aus. Seine dunkle Stimme erscheint über das Telefon noch viel finsterer, als sie in Wahrheit schon ist. Er ist wütend. Ich höre es heraus. Und ich glaube ihm sofort wenn er sagt, dass er mich suchen und finden will.

,,Und an alle anderen."

Diese Stille ist erstickend. Wieso sind alle aufeinmal so reaktionslos?

,,Wenn ich erfahre, dass ihr sie angefasst.. oder auch nur falsch angeschaut habt.", seine Stimme ist.. ist jetzt viel gefährlicher. Viel bedrohlicher, falls das bei ihm überhaupt noch möglich ist.

,,Dann werde ich euch zusammen mit jeden einzelnen eurer Familienmitglieder auf dieser Welt aufsuchen, euch auf den kleinsten Nerv foltern und quälen, bis ihr den letzten Atemzug sucht, um euch dann in kleine, mickrige Stücke zu hacken und zu verbrennen."

Todesstille. Einige trauen sich nicht, zu reden. Das sehe ich denen an. Die anderen nehmen es auf die leichte Schulter.
Jemand ergreift das Wort.
,,Die Kleine ist viel zu süß, als das wir sie einfach in Ruhe lassen können.", bringt er dann ein Grinsen hervor, starrt aber nur auf das Telefon. Er will ihn provozieren. Das ist keine gute Idee.

,,Ich erkenne deine Stimme.", bemerkt Samuel und geht scheinbar nicht auf seine Provokation ein.
,,Wie aufmerksam von dir.", antwortet der gleiche Kerl und steht gespannt auf. Er ist vielleicht Anfang 30 und hat einen vollen Bart. Seine Haare und seine Augen sind dunkel. Fast schon schwarz.

,,Sie ähnelt der deines Bruders. Bastien, nicht wahr? Tapferer Kerl, will einfach nicht sterben."
Man hört im Hintergrund, wie mehrere Männer anfangen zu schreien. Sie werden gefoltert. Einer von ihnen weint und schreit um Hilfe. Das.. kann ich mir nicht anhören. Das ist grausam. Einfach schrecklich.

,,Bastien!! Du Elender...! Ich bring dich eigenhändig um.. Ich bring dich mit meinen eigenen Händen um, du Wichser!", brüllt der gerade noch grinsende Mann. Ich erschrecke mich und die anderen Männer versuchen ihn zurückzuhalten, dass er nicht das Telefon kaputt macht oder voreilig Schlüsse zieht.
Samuel foltert wohl seinen Bruder und noch weitere von dieser Truppe. Das ist einfach grausam. Einfach... grausam.

,,Er hat auch Tigre und Videl..! Wir dachten.. sie hätten es nicht mehr geschafft..", spricht nun Alonzo und fasst sich gestresst am Kopf.

,,Bringt mir das Mädchen. Unversehrt. Dann könnt ihr eure Männer zurück haben."
Danach hört man nur noch ein Piepen. Er hat aufgelegt. 

Der Mann, dessen Bruder bei Samuel gefoltert wird, unterdrückt seine Tränen. Als nächstes schauen alle Männer zu mir und dann zu Alonzo.
,,Das ist.. nicht ihre Schuld. Wenn ihr einen Schuldigen sucht, dann bin ich das.", versucht Alonzo mich zu beschützen. Ich kann verstehen, wieso mich alle so böse anblicken. Schließlich wollten sie mir helfen und haben stattdessen ihre Freunde und einer sogar seinen Bruder verloren..

AleniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt