Alenia

Kapitel 45

Ocultar algo
(Etwas verstecken)

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,,¡Holla, meine Süße. Wie war die Schule? Hast du viel gelernt?", umarmt mich mamá aufmunternd. Sie wusste genau, wie schwer ich es in der Schule hatte. Aber genauso sehr war mir bewusst, wie viel Mühe sie sich gab, für mich da zu sein. Sie riskierte ihren Job zu verlieren, indem sie oft zu spät kam, nur um mich von der Schule abzuholen.
Hand in Hand gingen wir also wie jeden Tag zusammen nach Hause. ,,Hat es dir heute Spaß gemacht?"
Ich lief fröhlich neben ihr her, obwohl ich wie immer so ungern in die Schule ging. Dafür freute ich mich jedes mal umso mehr, nach Hause gehen zu dürfen. Ich nickte eifrig und ließ meinen Arm hin und her taumeln.
,,Du weißt, dass Abends die Monster unter dein Bett krabbeln, wenn man etwas vor seiner mamá verschweigt?", grinste sie und starrte starr hinaus. Sie war für mich eine Zauberin, weil sie immer wusste wenn ich ihr etwas verheimlichte, sie anlog, oder meine Gefühle versteckte. Ihre schlauen blauen Augen strahlten, als würde ein Engel mich erblicken und über mich wachen. Deswegen wollte ich ihr nicht zeigen, wie sehr ich in der Schule litt, weil mich die Schüler nicht akzeptierten. Ich wollte nur ihre Wärme erfahren und mich für einen Moment gewollt fühlen.

Sie wollte, dass ich ihr alles erzähle. Aber sie zwang mich nie. Und das liebte ich an ihr. Sie würde verstehen und so lange warten, bis ich selbst auf sie zukam und mich ihr öffnete.

,,Wieso lügen Menschen, mamá?", frage ich die gleiche Frage, die ich ihr so oft gestellt hatte. Und jedes mal gab sie mir eine Antwort.

,,Meine Süße. Manchmal lügen Menschen, weil sie sich vor der Wahrheit verstecken. Weil die Wahrheit manchmal schwerer als eine einfache Lüge ist.", sie fragte wie immer nicht, wer mich denn anlog und wieso ich mit so jungen Jahren über soetwas nachdachte. Schließlich sollte ich als Kind jeder Lüge Glauben schenken, so naiv wie ich nunmal war. Nur ich glaubte nicht immer jedem und trotzdem ließ ich mich auf ihre Lügen ein.
,,Wieso lügen Menschen über ihre Gefühle, mamá?", fragte ich sie weiter aus.
,,Viele Menschen verstehen ihre Gefühle nicht. Menschen die gewohnt sind, ihre Gefühle zu ignorieren, haben es umso schwerer ehrlich und aufrichtig zu sein. Sie haben angst, dass sie sich selbst nicht unter Kontrolle haben könnten, deswegen versuchen sie ihre Gefühle zu unterdrücken.",
ich höre ihr aufmerksam zu. Sie sprach so selbstsicher und bewusst, aber mir entging nicht, wie nachdenklich sie das alles machte.
,,Wir alle verstecken manchmal Dinge, um uns selbst du schützen. Und verstecken heißt auch lügen. Wenn du merkst, dass jemand seine Gefühle vor dir versteckt, obwohl er sie dir davor kurz gezeigt hatte, dann lass der Person Zeit. Lass die Person sich selbst verstehen, denn wenn sie sich selbst nicht versteht, wie kann ein anderer es dann tun?"
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Ich starre nachdenklich in den Spiegel.
Eine Woche ist vergangen.
Und heute ist die Feier, die dieses Model Mia organisiert hat. Es ist keine tolle Leistung gewesen. Hier und da einpaar Blumen, Möbel wurden ersetzt, neu angeordnet und mit etwas Deko beschmückt. Alles im Allgemeinen sehr schlicht gehalten.

Martilda hat mich wieder mit einigen anderen Frauen eingekleidet und zurechtgemacht. Ich trage ein dunkleblaues Kleid, dass an den Schultern frei, jedoch um meine Arme geschlungen ist. Es liegt eng bis zu meiner Hüfte und fällt von da aus locker bis zu meinen Knöcheln. Meine Haare wurden geschnitten, was ich zuerst verweigerte, aber Martilda versicherte mir, dass sie mir nur die Spitzen schneiden würden. Und das taten sie zum Glück auch.
Meine Haare wurden dann geglättet, mein Gesicht nur mit etwas Wimperntusche betont und mehr auch nicht. Mehr, sagte Martilda, hätte ich nicht gebraucht.