Columbia
(Kolumbien),,Du hattest gesagt... in den Süden.."
,,Das ist im Süden."
,,Und da konntest du nicht erwähnen, dass du Kolumbien meintest? Ein komplett anderes Land?", frage ich überfordert. Martilda hatte das auch nicht erwähnt..
,,Der Flug wird nicht lange dauern.", will er dass ich in das winzig kleine Flugzeug einsteige.
,,Wir fliegen... in ein anderes Land, Samuel.. Ich habe doch noch nie Venezuela verlassen..."
Der Flugplatz ist leer. Nur Samuels Männer stehen um uns herum.
,,Braucht man zum Ausreisen auch nicht Papiere oder so?", frage ich skeptisch.
,,Steig ein", sagt er. Das bedeutet wohl, das ich mir darüber keine Gedanken machen soll. Ich frage nicht weiter nach und tue was er sagt.
,,Wieso gibt es keine anderen Passagiere auf dem Flugzeug..?", setze ich langsam einen Fuß in das kleine Ding. Ist mir egal, ob ich jetzt zu viele Fragen stelle. Ich darf ja wohl noch.
Eine junge Flugbegleiterin begrüßt mich und führt mich hinein. Gefolgt von Samuel, schaue ich mich um.
Sind Flugzeuge nicht eigentlich viel größer?Wow. Aber so schön edel.
Das sieht alles sehr luxuriös aus.
,,Weil der Privatjet mir gehört"
Ich schaue ihn kurz an. Er hat sein eigenes Flugzeug. Oder "Privatjet".
Nachdem ich das alles von seiner Familie erfahren habe, sollte mich das nicht überraschen.
,,Hast du Flugangst?", fragt er ziemlich spät.
Ich schüttle mit dem Kopf. Ich wollte schon immer mal fliegen. Das ist das erste mal, dass ich Venezuela mal von oben sehen kann.
,,Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?", kommt die Flugbegleiterin und sieht mich an.
Das Ding ist noch nicht abgehoben, aber wir fahren gerade langsam los.
Sie schaut ganz unauffällig an mir herunter. Wieso auch immer. Ihr Lächeln wirkt wie ich finde nicht sehr echt.
,,Danke, ich brauche nichts..", sage ich dennoch nett.
Ich bin noch überwältigt von der Innenaustattung dieses Flugzeuges. Die Sitze sind aus schönem beigen Leder. Der Rest aus braunem, edlem Holz. So modern.
,,Ich freue mich Sie wieder hier bei uns zu haben, Señor. Ich habe sehnsüchtig auf Sie gewartet. Für Sie wie immer das Übliche, Stimmts?", ändert sich ihre Stimmfarbe auf einmal. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf die dünne, Brünette Frau, die sich gerade auf dem Weg macht Samuel das „übliche" zu holen. Sie scheint irgendwie sehr viel Respekt vor ihm zu haben, ich würde es nicht unbedingt angst nennen. Aber sie ist auf jeden Fall von ihm angezogen, das merke ich sofort. Sie sieht ihn mit glänzenden Augen an und wendet nicht den Blick ab.,,Hier, Señor. Genau so wie Sie es immer mögen, schön gekühlt. Rufen Sie mich immer gerne, wenn ich Ihnen noch einen gefallen tun kann. Dann komme ich sofort zu Ihren Diensten.", spricht sie, als würde ich hier nicht sitzen. Ihre Bluse ist plötzlich sehr weit aufgeknöpft. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das gerade eben noch nicht so war.
Ich schaue zwischen ihm und ihr. Und dann wende ich meinen Blick ab. Sie geht und ich sehe aus dem Fenster, dass wir jetzt schneller losfahren und bald hoffentlich abheben.Dieses Gefühl abzuheben ist unglaublich. Ich muss mich noch etwas daran gewöhnen und mich mehr entspannen, aber angst habe ich auf jeden Fall nicht.
Während ich Venezuela von oben bewundere, bemerke wie Samuel mich anstarrt.
Aber ich ignoriere ihn. Stattdessen versuche ich mich auf den Flug zu konzentrieren. Es ist so aufregend in der Luft zu sein. Alles unter uns wird immer kleiner und kleiner. Etwas Druck kommt in meine Ohren. Aber es ist auszuhalten.
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Alenia
RomanceAlenia ist dieses Mädchen, die jeder irgendwie versucht zu sein. Barmherzig, gutgläubig und selbstlos. Aber in der Welt in der sie geboren ist, sind diese Charaktereigenschaften eher ein Fluch, als ein Segen. Ihr Leben stellt sich komplett auf den K...