Jurar
(Flucht):,,Ich bin da."
Es ist so weit. Jetzt darf nichts schieflaufen. Ich habe angst, dass Samuel jeden Moment zurückkommt. Aber weil Mia glücklicherweise nicht so lange gebraucht hat hierher zu kommen, sollten wir noch gut im Zeitplan sein.
Samuels POV
,,Hier liegt er Boss. Ein Schuss zwischen die Augen, Kaliber 45. Vor einer Stunde.", erzählt Ricardo.
Ich schaue mir den Typen an, der mich noch vor wenigen Stunden lebendig vollgelabert hat und eigentlich von Ricardo beseitigt werden sollte. Das ihm jemand zuvor kam, hatte niemand erwartet. Überraschen tut es mich aber trotzdem nicht.
,,Ich kann nur Vermutungen aufstellen. Aber entweder wurde er beseitigt, weil er zu viel geplaudert hat, oder weil er erst gar nicht anfangen sollte. Oder beides.", dreht er die blutige Leiche vorsichtig um, um sein Handy aus seiner Jackentasche zu entnehmen.
,,Ein einziger Schuss. Der Typ hat ihn aufgespürt, erschossen und ist abgehauen, ohne Komplikation. Es sollte schnell gehen. Er wurde nicht beraubt, es gab keinen Kampf.", sammle ich laut die Fakten. Ein Auftragskiller, es ist offensichtlich.
,,Ja, das stimmt. Aufjedenfall haben wir jetzt alles. Wir sollten gehen, bevor die Polizei kommt.", steht er aus der Hocke auf, packt das Handy ein und begleitet mich raus zum Auto.
Ich ahne, wer es gewesen sein könnte.
Und mir ist auch klar, wieso dieser Kerl beseitigt werden musste. Er hatte zu viel bei den falschen Leuten herumgeschnüffelt und bekam das, was er verdient hatte. Er hätte lieber aufpassen sollen, was er auf offener Straße herausposaunt und was nicht.***
Alenias POV
Ich verlasse das Schlafzimmer, werfe noch einen letzten Blick zurück und gehe dann die Treppen runter. Dort halte ich Ausschau nach Personal, damit ich die Situation gut einschätzen kann. Zu dieser Uhrzeit ist meistens nur noch Matilda da, aber da ich sie nie unnötig rufe, geht sie oft wie die anderen Angestellten nach Hause. Die einzigen die nie weg sind, sind die Wachmänner. Es stehen immer zwei am Vordereingang von innen. Die restlichen Männer stehen außen herum am Eingang und bewachen zusätzlich den Garten und das Eingangstor. Den Garten bewachen sie seit kurzen viel intensiver. Zumindest denke ich, dass sie den Garten strenger bewachen, seitdem Alonzo hineinmarschiert ist und ich mit ihm abgehauen bin.
Ob es hier schon immer so stark bewacht wurde, oder nur seitdem Samuel mich hier gefangen hält?
Wenn die ganzen Wachmänner wegen mir positioniert sind, dann kann ich das Flüchten fast schon glatt vergessen.
Dennoch sollte ich es versuchen. Ich habe ja keine andere Wahl.,,Ja ja! Ich bin ja nicht das erste mal hier! Wenn mein Vater das erfährt, landet ihr alle auf der Straße!", höre ich Mia laut reden. Sie ist endlich da.
,,Tut uns sehr leid. Kommen Sie morgen wieder, wenn er wieder zurück ist."
,,Was?! Morgen?! Ich will aber jetzt rein, sonst hattet ihr doch auch kein Problem damit! Ich muss nur was abholen, er meinte ich könnte es mir selbst nehmen und dann kommt ihr und schickt mich wieder nach Hause??", gaukelt sie den Wachmännern eine Lüge vor.
,,Bitte verlassen Sie das Grundstück.", spricht ein Wachmann desinteressiert.
,,Nein! Wenn Samuel erfährt, wie ihr mit mir redet..!"
,,Bitte gehen Sie. Jetzt. Das ist die letzte Warnung."Ich gehe zur Tür. ,,Was ist das für ein Lärm? Wer ist denn da draußen?", stelle ich mich dumm.
,,Es ist alles unter Kontrolle señora, verzeihen Sie uns für den Lärm.", sagt einer von ihnen. Die Tür ist geschlossen, ich kann Mia nicht sehen.
,,Wer ist denn da?"
,,Mia. Sie möchte hineintreten doch der Zutritt ist nicht gewährt, señora."
,,Mia? Es ist kalt draußen und sie hat sich extra den weiten Weg gemacht... Lasst sie rein.", sage ich bestimmend.
,,Señora, das ist uns nicht erlaubt...", bleibt er höflich und respektvoll, als wäre ich seine Vorgesetzte.
,,Ach was! Was soll schon passieren? Soll sie uns in Brand stecken? Lasst sie rein, ich warte."
Die beiden Männer möchten widersprechen, schauen sich gegenseitig verunsichert an.
,,Na wird's bald?", setze ich sie unter Druck.
Dann endlich, öffnen sie die Tür. Mia's Gesichtsausdruck, wie sie fast vor Wut platzt, weil man sie nicht eintreten lassen hat, ist unbezahlbar.
,,Mia, tut mir leid für die Missverständnisse. Natürlich kannst du eintreten. Komm herein.", sage ich lächelnd. Irgendwie fühle ich mich schlecht. Ich habe das Gefühl, dass diese Wachmänner für diesen Fehler bestraft werden, obwohl sie doch eigentlich nichts dafür können.
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Alenia
Storie d'amoreAlenia ist dieses Mädchen, die jeder irgendwie versucht zu sein. Barmherzig, gutgläubig und selbstlos. Aber in der Welt in der sie geboren ist, sind diese Charaktereigenschaften eher ein Fluch, als ein Segen. Ihr Leben stellt sich komplett auf den K...