Capítulo 11

24.3K 885 373
                                    

Agua peligrosa
(Gefährliches Wasser)

Ich folge Samuels breiten Schultern den Flur entlang, der ebenfalls leer erscheint, bis hinaus in den Poolbereich. Zwei Mitarbeiter sind zusichten, ansonsten sehe ich niemanden.

,,Es ist leer hier, du hättest also nicht mitkommen müssen.", sage ich und rede viel mehr mit seinem Rücken, als mit ihm persönlich.

Die Sonne prallt schön auf meine Haut, es ist ein angenehmes, erwärmendes Gefühl.

Um den Schwimmbereich herum befinden sich angereihte weiße Liegestühle.
Wir suchen uns zwei aus. Auf meinen Platz lege ich dann das Badetuch hin, mit dem mich Samuel vorhin ziemlich fest eingewickelt hat.

Er setzt sich auf seine Liege und deutet mir, dass ich ruhig ins Wasser gehen soll.

,,Kannst du nicht einmal dieses Ding weglegen...", frage ich, denn schon wieder holt er sein Telefon heraus.
Es passt ihm nicht, dass ich mich beschwere.
Er nimmt einen Anruf entgegen, also drehe ich mich Augenrollend um und gehe ins Wasser.
Da ich nicht schwimmen kann, gehe ich nur so tief ins Becken, bis das Wasser meinen Bauch berührt.
Das klare hellblau ist kalt, aber sehr erfrischend. Einfach eine gute Abkühlung.
Ich muss lächeln, da es irgendwie aufregend ist. Ich traue mich schnell etwas tiefer hinein, bis zu meinen Schultern und fange an meine Arme und Beine zu bewegen. Ich versuche mich so etwas über Wasser zu halten. Es klappt gut. Besser als ich gedacht hätte.

Dieses Schwimmbecken ist so riesig groß. Ich habe Samuel weit hinter mir gelassen. Während ich mich mit viel Mühe über Wasser halte, kann ich leider nicht zurückschaue und sehen, wie weit ich schon geschwommen bin. Ich fühle mich zu unsicher und fokussiere mich lieber auf meine Bewegungen.

Ich versuche bis zum Rand zu kommen, um mich endlich zu stützen, denn wird langsam wirklich anstrengend. Ich habe das Gefühl, dass ich mich nicht lange über Wasser halten kann. Aber wenn ich jetzt panisch werde, mache ich das ganze nur schlimmer.
Also reiße ich mich zusammen und paddle mit meinen Armen und Beinen so lange, bis ich endlich am Rand ankomme. Vielleicht sieht es von außen hin albern aus, aber ich konzentriere mich gerade einfach nur darauf, dass ich nicht ertrinke. Den Rest blende ich aus.

Endlich angekommen, stütze ich mit mit meinen Armen ab und atme angestrengt aus. Man kann sich mit den Füßen auf einem dünnen Spalt hinstellen, was ich auch sofort ausnutze. Ich bemerke erst nach zweitem Hinsehen, dass jemand sich vor mich hinstellt. Ich schaue hinauf in Samuels Gesicht, doch er schaut nicht mich an, sondern weit über meinen Kopf hinaus.
Ich frage mich, wieso er so böse guckt, also drehe ich mich unauffällig mit dem Kopf nach hinten.

Zwei junge Männer, die am anderen ende des Pools herumsitzen und zuschauen.

Ich schaue erneut zu Samuel hoch und bekomme so langsam das Gefühl, dass er sich das nicht gefallen lässt. Dieser zornige Ausdruck in seinem Gesicht.
Bevor die Situation eskaliert, sollte ich Samuel ablenken. Wer weiß, ob die zwei nicht einfach nur das Wasser genießen wollen. Samuel ist einfach überempfindlich.

,,Samuel?", versuche ich die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, damit bloß nichts eskaliert.

Er hört mir zu, aber starrt die beiden immer noch gefährlich an.

Sein Telefon fängt an zu klingeln, aber selbst das bringt ihn nicht dazu, dir Männer mit seinem Todesblick zu verschonen.

Es hört schnell auf zu klingeln und Ricardo kommt von hinten auf Samuel zu. Er fragt ihn irgendwas, was ich akustisch nicht verstehen kann, und Samuel schüttelt mit dem Kopf.

Ricardo geht, wirft den beiden Typen ebenfalls einen komischen Blick zu und geht dann wieder auf seinen Posten. Bis jetzt habe ich ihn gar nicht gesehen.

AleniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt