Samuels POV
Der Wagen fährt los. Auf meinem Handy lese und beantworte ich Nachrichten.
Sie ist still und lehnt sich langsam an das Fenster. Ihre Augen fixieren sich auf die trockene Landschaft draußen. Als würde sie dort entkommen können.+ 2 Neue Nachrichten
Mia: Lebst du noch?
Mia: Du bist mir eine Entschuldigung fällig!!
Ich drücke die Nachrichten weg. Dafür habe ich keine Zeit.
+1 Neue Nachrichten
+58 ××× ××× ×××: Das Paket wird morgen früh in Ihr Zimmer gebracht.
+1 Neue Nachrichten
+58 ××× ××× ×××: Wir haben alles erledigt und warten hier.
Auch diese Nachrichten schließe ich und lege dann das Telefon in meine Tasche.
Kurz blicke ich aus dem Fenster, dann wieder zu ihr rüber. Sie ist eingeschlafen. Laut ihrer Aussage, kann sie wegen ihrer Albträume nicht besonders gut schlafen. Danach sieht es momentan jedoch nicht aus.
Mein Blick wandert wieder raus, auf die riesige Landschaft, die in die Länge gezogen ist. Die Sonne durchdringt die verdunkelte Scheibe nur schwach und trotzdem blenden mich dir Strahlen etwas.
Es könnte sein, dass ich zu spät kommen werde, aber weil das wichtigste schon erledigt wurde, bin ich nicht mehr in Eile.
Trotzdem habe ich noch einiges vor.Wir halten auf meinem Grundstück an und ich steige mit leicht verspanntem Rücken aus.
Die Hand in die Hosentasche gelegt, gehe ich um den Wagen herum und bewege mich in Richtung Eingang, entlang der Wachen.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass die Zeit viel zu schnell vergeht.,,Sir.. Sollen wir die Dame wecken? Sie scheint fest zu schlafen.", fragt mich jemand unsicher. Eine Angestellte, die wohl gerade Alenia die Tür aufgehalten hat, um sie aussteigen zu lassen.
Mein ernster Gesichtsaudruck müsste Antwort genug sein. Mich von der Seite anzuquatschen scheint wohl gerade angesagt zu sein und sie kann froh sein, dass sie zu Martilda gehört. Es ist mir egal, ob sie Alenia aufwecken wollen oder sie im Auto sitzen lassen.
,,Tragt sie lieber, sie muss müde sein.", höre ich Martilda sprechen. Das kann nur von ihr kommen. Seit Alenia hier ist, schwärmt sie nur von ihr. Kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Sie hat bis jetzt nichts großartiges an den Tag gelegt, dass Sie eine Anerkennung verdient.
,,Du da, trägst du sie hoch ins Zimmer, mein Jung?", spricht sie irgendeinen der Wachmänner an.
,,Wird erledigt."
Ich bleibe stehen und drehe mich langsam um. Martilda hält dem schwitzigen Typen die Tür auf, der gerade seine Griffel auf ihre Haut legen will.
,,Finger weg.", brumme ich genervt und gehe zurück.
Sofort entfernt sich jeder vom Wagen.,,Was steht ihr so blöd rum?", knurre ich, weil sie vor Nervosität wie angewurzelt stehen bleiben. Erst wenig später bewegen sie sich mit schnellen Schritten wieder auf ihre Posten und widmen sich ihrer Arbeit.
Durch das tiefgelegte Auto muss ich mich etwas bücken, damit ich an dem Knopf des Gurtes gelange.
Das schlafende Mädchen holt tief Luft und atmet dann kräftig aus.Die Wärme die sie austrahlt, bereitet mir leichte Gänsehaut und lässt mich für einen kurzen Moment meine Muskeln anspannen.
Der Gurt löst sich langsam und anstatt dass ich sie endlich aus dem Wagen schaffe, schaue ich mir ihr Gesicht an. Ihre Augen sind geschlossen, doch dieses helle blau hat sich in mein Gedächtnis, in meine Sinne eingebrannt. Dieses funkeln, dass ich wie das Meer, kilometerweit mit bloßem Auge erfassen könnte.

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Alenia
RomanceAlenia ist dieses Mädchen, die jeder irgendwie versucht zu sein. Barmherzig, gutgläubig und selbstlos. Aber in der Welt in der sie geboren ist, sind diese Charaktereigenschaften eher ein Fluch, als ein Segen. Ihr Leben stellt sich komplett auf den K...