Kapitel 12

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Buenas noches
(Gute Nacht
)

Plötzlich wird die Tür aufgemacht.

Ich weiß nicht ob ich besorgt oder erleichtert sein soll, dass der Boss das Zimmer betritt und nicht ein fremder Mann.
Er kommt herein und wirft sein Jackett auf einen Sessel. Seine Augen liegen nichtmal in meiner Näher, was mir aber auch um ehrlich zu sein lieber ist.

Zuerst fängt er an seine Krawatte und seine Uhr zu entfernen und schließlich auch sein Hemd aufzuknöpfen. Er ist wirklich muskulös, was mich nur noch mehr einschüchtern lässt.

,,Wieso hast du das Kleid nicht an", fragt er stumm, ohne mich auch nur einen Blick zu würdigen. Seine Stimme bereitet mir wieder pure Gänsehaut.
Ich habe angst ihm die Wahrheit zu sagen. Ich weiß nicht, wie er reagieren würde. Aber Lügen kann ich auch nicht.

,,Es.. es tut mir leid.", sage ich fast schon zu leise.
Ich will ihn fragen, wieso ich sowas anziehen soll. Aber ich habe nicht den nötigen Mut dazu.

Schweigend zieht er letztendlich auch sein Hemd aus. Ich spüre, wie genervt er ist. Währenddessen ich versuche nicht knallrot zu werden.

,,Beantworte meine Frage."

,,Ich wollte.. das Kleid nicht anziehen.", sage ich nach einer langen   Stille und fühle schon die Wut die sich in ihm aufbaut.

,,Zieh es an.", fordert er eiskalt und ignoriert meine Antwort komplett. Mein Herz setzt aus. Das kann er doch nicht ernst meinen.
Aufeinmal blickt er zu mir auf: ,,Bist du taub?", und kommt einen Schritt näher. ,,Weshalb so geschockt? Hast du einen Filmeabend erwartet?"

Ich stehe neben dem Bett wie angekettet.. wie versteinert.
Natürlich habe ich nicht erwartet, dass ich einen entspannten Abend haben werde. Aber dass mich ein Mann aufforderd soetwas anzuziehen.. Dieser Perversling... wer erwartet sowas schon?
Ich wollte eine Kugel für meinen Vater einfangen, ich wollte nicht misshandelt werden.

,,Hör auf zu heulen.", spuckt er mir entgegen. Und tatsächlich.. mir ist nichtmal aufgefallen, dass ich weine.
Ich wische verzweifelt meine Tränen weg.
In langsamen Schritten gehe ich auf das Kleid zu, dass auf dem Bett liegt. Ich gehe immer langsamer und weiß nichtmal, was ich mir dabei erhoffe. Vielleicht platzt die Polizei herein und rettet mich. Ja, das wäre ein Traum.
Aber es wird niemand nach mir suchen wollen.

Vorsichtig nehme ich dieses Stoff in die Hand. Der Boss hat sich bereits auf einen Sessel mir gegenüber gesetzt und durchbohrt mich mit seinem stumpfen Blick.
Als ich gerade in das Bad gehen will, um mich dort umzuziehen, hält er mich auf. ,,Hier."

Zitternd lege ich das Kleid wieder auf das Bett und fange an, sicher zu stellen, dass er das wirklich ernst meint und nicht nur einfach sarkastisch ist.
Aber seine Augen sprechen nicht. Sowas habe ich noch nie gesehen, diese Leere und diese Unerreichbarkeit.

Als er sein Kiefer anspannt, reiße ich mich zusammen.
,,Dreh dich zu mir."
Und ich tue was er sagt. Aber ihn anschauen kann ich trotzdem nicht.
Ich beginne zögerlich den ersten und dann auch den zweiten Knopf der Bluse zu öffnen. Ich schwitze am ganzen Körper. Langsam lege ich dann meine Finger auf den dritten Knopf, der meine Brüste in diesem knallroten BH entblößen würde. Ich stoppe und ziehe das Hemd zu, um meinen Ausschnitt zu verdecken. Ich kann sowas einfach nicht.
,,Was ist, soll ich dir helfen?", sagt er und steht auf. ,,Nein.", rufe ich, um ihn von mir fernzuhalten.

,,Na los.", kommt er immer näher auf mich zu.
,,Ich.. ich will das nicht.", sage ich, als er schon wenige Zentimeter vor mir steht.
,,Dafür hast du dich aber entschieden.", antwortet er und bevor ich auch nur sprechen kann, hat er mich schon hochgehoben und auf das Bett geworfen. Ich habe das Gefühl, dass mein Herz nicht mehr schlägt. Mir wird immer heißer und ich kann nichtmal klar denken. Soll ich schreien? Soll ich um mich schlagen?
Das sollte ich vielleicht tun. Aber mein Körper reagiert nicht.

AleniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt