Gedenkfest-Kapitel: Taktikwechsel

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Eine Gruppe von Stadtbewohnern hatte ihnen beim Training zugesehen und klatschten begeistert Beifall. „Wann sind die denn dazugekommen?" fragte Mari verwirrt. „Ich hab sie gar nicht bemerkt...", „Meine Güte..." Jacky würde vor Scham am liebsten im Boden versinken. Mari hob Robball wieder auf den Arm und sah etwas überrascht zu den fremden Menschen am Tor. „... Öhm... Hi?", „In letzter Zeit trainieren immer weniger Trainer in den Gärten! Liegt wohl an Team Skull..." Eine bekannte Gestalt bahnte sich einen Weg durch die Masse, die sich bereits auflöste. Mit Curelei auf ihrer Schulter lächelte Leilani sie an. „Ach, tatsächlich? Warum?", „Diese Typen gehen der Stadt nicht nur mit ihrer lauten Musik auf die Nerven. Inzwischen muss sich jeder hier daran gewöhnen, angepöbelt oder sogar beklaut zu werden." Mari seufzte. „Das ist doch typisch für so Halunken wie die...", „...Hm?" Aus dem Augenwinkel fiel Jacky etwas auf. „Es sind noch keine Schüler unterwegs und es ist noch zu früh für den Unterrichtsschluss. Warum bist du hier?" Bei ihrer Frage verzog sich das Gesicht der Braunhaarigen bedrückt. „Äh...", „Hast du geschwänzt oder was ist los?" fragte Mari mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nicht geschwänzt! Das würde ich so nicht sagen! Eher... Ich meine..." Leilani stotterte nach Worten, aber Curelei schüttelte neben ihrem Kopf bereits besiegt den eigenen. „...Ugh!! Okay, ich geb's zu!" Schamvoll schlug sie die Hände über sich zusammen und zog den Kopf ein. „Ich hab geschwänzt... Aber keiner kann unseren neuen Lehrer ausstehen! Der Unterricht ist so langweilig!" Mit hoher Stimme jammerte sie weiter und kniff die Augen fest zusammen. „Er gibt uns nur noch langweilige Arbeitsblätter und redet nur noch langweiliges Zeug und dann gibt es keine Projekte mehr, sondern nur langweilige Referate, bei denen keiner zuhört, weil sie so LANGWEILIG sind! IchhabkeineLustmehrundwillamliebstenzuhausebleibenweildieFächerzumEinschlafensindundichwillmeinenaltenLehrerzurück!", „Deinen alten Lehrer?", „Ja..." Niedergeschlagen ließ sie den Kopf hängen. „Seit Kalani nicht mehr an der Schule ist, ist Mythologie nicht mehr zum Aushalten...", „Kann ich mir vorstellen... Ich meine, wir waren nur eine Woche lang da und Kalanis Stunden waren fantastisch. Aber viele andere scheint es zu freuen, dass er weg ist.", „Ja... Die Lehrer und den Direktor besonders", murrte Leilani. „Die Schüler sind wenig begeistert. Einer aus meiner Klasse überlegt sogar schon, eine Website für den Rücktritt des Direktors zu erstellen. Wenn er weg wäre, könnte Kalani bestimmt wiederkommen!" Mari musste lachen. „Im Ernst? Ist es so schlimm?", „Er mag es nur, zu übertreiben. Er hat letztens sogar fast das ganze Datensystem der Schule lahmgelegt und wäre von der Schule geflogen, wenn Kalani nicht für ihn eingestanden hätte.", „Kalani ist echt ein schülerfreundlicher Lehrer...", „Wusstet ihr, dass er am Anfang seiner Arbeit an der Schule in der Turnhalle geschlafen hat?", „Was? Ernsthaft?", „Ja, ernsthaft!" Leilani nickte. „Er hat noch nie darüber geredet, aber alle gehen davon aus, dass er nicht das Geld hatte, um eine eigene Bleibe zu bezahlen. So viel ich weiß, kam er damals mit fast nichts auf Mele-Mele an.", „Hmmh..." Mari legte den Kopf schief. „Er hat früher bei Æther gearbeitet... und wurde gefeuert... hm. Okay? Naja. Jetzt treibt er sich auf jeden Fall irgendwo auf Akala rum...", „Æther tut so, als würde es ihn gar nicht geben. Sie schütteln immer nur den Kopf, wenn man sie auf Kalani anspricht." Leilani rätselte vor sich hin. „Aber er war immer nett zu uns, deswegen zweifeln wir nicht an ihm.", „Wir auch nicht", murmelte Mari. „Was hat er bloß getan, dass Æther ihn so behandelt..." Leilani zuckte ratlos mit den Schultern. „Keine Ahnung...", „Hmh..." Mari seufzte nur. „Ist ja auch nicht so wichtig... Ich denke, wir trainieren noch ein bisschen." Sie wandte sich an Jacky. „Apropos. Wenn wir die Rollen tauschen, musst du dir ein Signalwort einfallen lassen.", „Hm... Das würde vieles einfacher machen..." Jacky nickte. „Jap. Wenn du zu viel deutlich machst vor der Aktion, wissen die Gegner sofort, was Sache ist. Die Herrscher sind immerhin besondere Pokémon. Falls du verstehst, was ich meine.", „Natürlich... Hast du eine Idee?", „Klar. Wenn wir die Rollen tauschen sollen, ruf einfach 'Switch' oder 'Swap' und ich weiß, was du von mir willst.", „Dann wissen es aber auch die anderen Trainer..." Jacky klang immer noch nicht zufrieden", „Hast du eine Idee? Beziehungsweise eine bessere?" fragte Mari. „Nein." Jacky seufzte kopfschüttelnd. „Wie klingt „Hilinai"?" fragte Leilani. „Das kommt aus der uralten Sprache von Alola und heißt Vertrauen. Das hab ich in der Schule gelernt.", „Hilai... Hilino.... Was?" Mari sah zu ihr. „Hilinai", wiederholte die Schülerin und lehnte sich etwas vor. „Ihr wart nicht lange genug auf der Schule, deswegen könnt ihr das nicht wissen.", „Hilinai..." sprach Mari ihr nach. „Hab ich's richtig ausgesprochen?", „Richtig!" Sie grinste breit. „Was meinst du?" Mari sah zu Jacky. „Wäre vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig", gab diese zu. „Aber viele kennen den Ausdruck nicht... Was meinst du?", „Ich bin einverstanden.", „Okay! Dann versuchen wir es damit." Jacky nickte und blickte zu Bauz, das ich auf ihrem Beutel abgesetzt hatte und einverstanden mit den Flügeln schlug. „Sehr gut." Mari nickte zufrieden. „Dann hätten wir das auch geklärt.", „Dann trainieren wir lieber noch etwas, bis wir bereit sind, uns der Prüfung zu stellen." Bauz drückte sich von Jackys Beutel ab, um erneut in die Höhe zu steigen. Zwei Peppeck flogen in den Garten und hockten sich abschätzig ins Gras. „Dann mal los." Mari ließ Robball wieder runter. „Bauz und ich müssen aufpassen... Flug-Pokémon haben uns gegenüber einen Vorteil.", „Soll ich zuerst in die Offensive gehen?" fragte Mari. „In der Defensive schlägt Robball sich sehr gut. In der Offensive sind noch Lücken.", „Dann sollten wir daran arbeiten. Bauz muss lernen, noch schneller in der Luft zu reagieren." Jacky nickte ihr zu. „Okay, fangen wir an.","Okay. Robball, wir greifen zuerst an." Es nickte und wartete auf Maris Befehl. „Aquaknarre! Spritz sie nass!" Robball schickte Wasser auf die Vögel, diese jedoch flogen die Luft und wichen so dem Strahl aus. „Zwing sie mit Blattwerk zurück auf den Boden!" Aus sicherer Entfernung schoss ein Blätterwirbel den Peppeck entgegen und zerkratzte deren Flügel. Jammernd gerieten sie in der Luft uns Wanken. „Pfund!" Mit einem Sprung riss Robball eines der Peppeck auf den Boden, während das andere unsicher auf den dünnen Beinen landete. Robball sprang zurück und das zweite Peppeck richtete sich auf. Kreischend hackte es mit Schnabel nach ihm. Das andere Peppeck setzte einen Widerhall-Angriff auf Bauz frei. „Wir müssen Robball beschützen! Blattwerk!" Bauz zielte mit dem Angriff auf Peppecks Kopf, kam aber ins Schleudern, als es vom Widerhall getroffen wurde. Robball konnte Peppecks spitzem Schnabel ausweichen, wurde aber sofort erneut von ihm anvisiert. „Aquaknarre!" Aus nächster Nähe schickte Robball einen Angriff los, um den Gegner von sich wegzuschleudern. Das Peppeck wurde getroffen und gegen den Zaun geworfen, wo es jammernd zu Boden sank, sich aber wieder aufrichtete. Das zweite Peppeck schickte einen zweiten Widerhall auf Bauz- Dieser jedoch war stärker als der vorige. „Flieg hinter es! Beeil dich!" Noch bevor es wieder getroffen werden konnte, legte Bauz die Flügel an und sauste unter dem Peppeck hinweg. Sein Tackle schickte es sofort auf das zweite Peppeck, das sich erst eben wieder auf die Beine stellen konnte. Es wurde getroffen und jammerte, doch Robball war nun ungedeckt. Das zweite Peppeck schickte einen Superschall auf die Robbe. Es begann, zu taumeln. „Ki...ya...", „Mist, es wurde verwirrt!" knurrte Mari. „Es muss sich zurückziehen, sonst steckt es nur noch mehr Schaden ein... Ich hätte besser auf Robball achten sollen." Jacky vertrieb ihre Zweifel, bevor sie ihr zu nahe werden konnten und fixierte sich auf Bauz. „Hilinai!" Auf ihren Ruf hin landete es vor Robball. Dieses torkelte zurück. „Ich glaube nicht, dass Robball so eine gute defensive Hilfe darstellt", murmelte Mari. „Es wird Zeit, dass wir weiter experimentieren." Statt Robball weiterhin im Kampf zu halten, rief sie es zurück. „Wuffels! Es ist Zeit!" Das kleine Gestein-Pokémon erschien auf dem Feld und hatte die Ohren aufmerksam aufgestellt. „Wir übernehmen die Defensive, alles klar?" Wuffels nickte bellend. „Wir verlassen uns auf euch!" Zuversichtlich zwinkerte Jacky den beiden zu. „Könnt ihr ruhig." Mari nickte in ihre Richtung. Die Peppeck hatten sich mittlerweile wieder gesammelt. Während eines mit Schnabel Bauz attackiertd, griff das andere die Eule mit Tackle an. Mari sah auf ihren Pokédex. „Okay... Wuffels! Steinwurf!" Ein Felsen erschien über Wuffels, der den beiden Vögeln entgegen raste. Panisch kreischend wichen sie dem Stein aus. „Nutz den Moment! Blattwerk auf die Flügel!" Mitten in ihrem Schock bemerkten sie nicht, dass sich Bauz inzwischen über ihre Köpfe geschwungen hatte. Die scharfen Blätter bohrten sich in die kleinen Schwingen der Flug-Pokémon. Kreischend wichen sie zurück. Ihre Flügel waren unbrauchbar geworden und sie sind somit an den Boden gefesselt. „Ruf Bauz aus dem Weg!" empfahl Mari ihrer Freundin. „Sandwirbel, Wuffels!" Wuffels drehte sich um und scharrte eine Wolke aus Sand mit seinen Hinterpfoten in die Richtung der Vögel. Als der Sand in die Augen der Pokémon geriet, warfen sie die Köpfe herum. „Jetzt ist ein Angriff günstig!", „Tackle!" Bauz raste seitlich aus großer Höhe heran und donnerte beide Peppeck mit einem Angriff zu Boden. Sie landeten im Dreck. Eines konnte sich nicht wieder aufrichten, dass andere jedoch schaffte es noch ein letztes Mal. „Jetzt brechen wir unsere Defensive. Biss, Wuffels!" Jaulend ging es auf das verbliebene Peppeck zu und packte es mit den Zähnen, bevor es in Bauz' Richtung geschleudert wurde. „Tackle!" Noch in der Luft holte Bauz Schwung und beförderte das wehrlose Peppeck zurück auf den Boden. Kampfunfähig blieb es liegen.  

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt