Skull-Infiltration-Kapitel: Spekulationen

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„Mist..." fluchte Mari leise, sah sich aufmerksam um und schlüpfte dann schnell in die Küche. „Psst! Jayden!", „Mh...?" Mit einem Streifen Mehl an der Wange und zwei verschiedenen Sorten Schokolade in den Händen wandte er sich ihr zu. „Was?", „Teleportier dich hoch in unser Zimmer, wenn du fertig bist. Wir gehen zusammen die Operation durch, die Kekse essen wir nebenbei. Okay?", „Hätte ich gewusst, dass ich für die ganze Verpflegung zuständig bin, hätte ich mich um Kakao gekümmert." Trotz seiner leicht schnippischen Worte nickte er ihr zu. „Ich bin gleich bei euch.", „Den Kakao mache ich schon. Keine Angst. Bis gleich!" Sie verschwand wieder und ging zu den anderen beiden. „Wir gehen schon mal hoch, okay? Kommt!" Laslow nickte und stand auf. „Ich bin hinter euch." Sofort folgte Jacky ihnen in ihr Zimmer. Es dauerte nicht lange, bis Jayden mit frisch gebackenen Keksen bei ihnen aufkreuzte. Laslow sah sich um. „Euer Zimmer ist sehr bequem. Es ist ziemlich.... huh?" Plötzlich zog er eine Augenbraue hoch. „....Seltsam... was ist das?", „Was...?" Neugierig folgte Jacky seinem Blick. „... sind Kameras in den Zimmern neuerdings üblich?" Er deutete auf eine fast schon unscheinbare Kamera an der Wand. Irritiert erhob Jacky sich neben ihm und stellte sich auf die Zehenspitzen, um an die Kamera zu kommen. „Ich kann sie nicht von der Wand lösen..." ächzte sie, als ich sie genau beäugte und an ihr zog. „Das scheint wohl normal zu sein...", „...Das kann ich mir nicht vorstellen." Laslow legte den Kopf schief. „Das ist ein Verstoß gegen die Privatsphäre, oder? Auf den Fluren oder im Foyer könnte ich's mir vorstellen, aber in einem Schlafzimmer...?" Wieder und wieder versuchte Jacky, die Kamera von der Wand zu nehmen und fiel beinahe rücklings auf den Boden, als sie sie mit viel Kraft herunter reißen konnte. Ein heller, runder Fleck blieb zurück. „Die Kamera ist wohl an die Wand geklebt worden...", „Dann war sie also nicht normal." Laslow nahm das Gerät in die Hand und betrachtete es. „Sieht neu aus. War wahrscheinlich dazu gedacht, um absolut nicht auffällig zu sein... Warum war sie dort? Wer hat sie da an die Wand gekleistert?" Jayden starrte mit alarmiert verengten Augen auf die Kamera. „Vielleicht weiß Schwester Joy mehr darüber. Jemand hat uns belauscht.", „Oder vielleicht sogar spioniert." Laslows Griff um die Kamera wurde fester. „Komm raus, Gewaldro." Er schickte das Pflanzen-Pokémon heraus und hielt ihm die Kamera hin. „Zerstöre sie." Eine Laubklinge von Gewaldro reichte, um das Gerät komplett zu vernichten. Laslow ließ die Reste in den Mülleimer fallen. „Das heißt, dass wir so schnell mit der Operation anfangen sollen wie wir können." Immer noch schockiert sah Jacky auf den Mülleimer. „... Ganz meiner Meinung." Laslow setzte sich. „Wir können froh sein, dass Laslow einen Blick fürs Detail hat..." sagte Mari und war mehr als dankbar dafür, dass der Silberhaarige bei ihnen war. Er griff nach einem der Kekse. „Wem auch immer die Kamera gehört, er ist jetzt eine potenzielle Bedrohung für unsere Sache.", „Team Skull, die Æther Foundation und die Person, die sich Eclipse nennt... Das sind die Gefahren, die wir bis jetzt kennen", fasste Jacky zusammen. „Ob Eclipse an sich eine Gefahr ist, wissen wir nicht." Laslow biss in den Keks. „Möglich ist es.", „Wir wissen auch nicht, ob Eclipse vielleicht auch zu Skull gehört...", „Er oder sie hat was gegen Æther. Das ist nicht unwahrscheinlich", murmelte Mari. „Dann sind wir wenigstens in dieser Hinsicht nicht alleine", kommentierte Jayden. „Auch Æther kann gefährlich werden.", „Das stimmt." Mari nickte. „Aber gesetzt der Fall Eclipse gehört nicht zu Skull... wäre er oder sie dann gefährlich?", „Was denkst du?" Jacky sah zu ihr. „Ich spekuliere bloß... Solange wir nichts über Eclipse wissen, ist er eine Gefahr für uns und besonders für Jayden.", „Was gerade wirklich zählt, ist die Frage, wie wir vorgehen... Wir müssen uns Prioritäten setzen." Konzentriert wühlte Jacky in ihrem Beutel, bis ich ihr Notizbuch fand. Mari griff nach einem der Kekse, die Jayden gebacken hatte. „Mhm! Die sind lecker!" Jayden biss bereits in seinen fünften Keks und kaute nachdenklich vor sich hin. „Jayden muss sich auf Skull konzentrieren", meldete sich Laslow wieder zu Wort. „Wir arbeiten indirekt zusammen, was bedeutet, dass wir ihm den Rücken freihalten müssen. Wir müssen uns also um Æther kümmern. Und um Eclipse, sofern das möglich ist.", „Ich muss mir Anhänger suchen", nuschelte Jayden. „Alleine komm ich nicht weit. Team Skull ist stark, aber irgendwo muss es eine Schwachstelle geben. Die kann ich nur herausfinden, wenn Æther still bleibt.", „Das ist, was wir tun müssen. Wir müssen Æther von dir fernhalten. Die haben Dreck am Stecken, das wissen wir jetzt. Wenn wir mehr über Æther rausbekommen können, wissen wir, was ihr wahres Ziel ist und warum Eclipse sie erpresst. Dann bleibt nur die Frage: Wie kriegen wir raus, wer Eclipse ist. ...und ob Eclipse dahinter steckt, das wir belauscht wurden. Ob die Kamera von ihm oder ihr dort platziert worden ist.", „Eclipse hat die Möglichkeit, sich in Æthers Netzwerke zu hacken..." Mit einer Hand am Kinn notierte Jacky sich das Wichtigste in ihrem Buch. „Ich bin mir sicher, dass Eclipse wieder zuschlagen wird. Ob er oder sie für die Kamera verantwortlich ist, müssen wir noch herausfinden. Æther ist im Moment sehr verwundbar. Skull wird das nutzen wollen.", „.... vielleicht ist Eclipse auch unsere Chance, mehr über Æther zu erfahren", murmelte Mari. Der Stift in Jackys Hand kam abrupt zum Halt. „...Das ist wahr.", „Bedrohung hin oder her, wenn Eclipse weiterhin Daten von Æther hochlädt, können wir das nutzen", meinte Laslow und wirkte nachdenklich. „Mhm... Gesetzt der Fall Eclipse hat uns belauscht. Warum sollte er oder sie?", „Hm..." Jacky verengte die Augen. „Viele denken immer noch, dass wir zu Team Skull gehören.", „Denkst du, Eclipse tut das auch?" fragte Mari. „.... Vielleicht sollten wir erst euer Gespräch mit diesem Lehrer abwarten", meinte Laslow. „Was er zu sagen hat, könnte eventuell von großem Interesse sein. Oder er verschweigt euch was, so wie vorher auch. Aber ob ja oder nein, er wird eventuell Informationen über Æther preisgeben. Wäre das der Fall, können wir die Situation besser einschätzen. Wir sollten weitere Aktionen von Eclipse abwarten.", „...Eclipses Timing ist perfekt. Zu perfekt" fand Jacky. „Annähernd verdächtig, hm?" fragte Mari. „Vielleicht lese ich nur zu viel in die Sache hinein..." Jacky seufzte ratlos. „Glaubst du, Eclipse weiß, dass wir versuchen, was über Æther herauszufinden?" spekulierte Mari weiter. „Stell dir vor er oder sie war wirklich der oder diejenige, der oder die uns beobachtet hat... glaubst du, er oder sie wollte, dass wir auf die Daten stoßen?", „Das klingt mir ziemlich an den Haaren herbeigezogen", meinte Laslow. „...Was denkst du, Jayden?" Jayden stützte die Ellenbogen auf den Knien ab und blickte in die Runde. „Ich weiß echt nicht... Vielleicht finde ich mehr heraus, wenn ich mich unter Skull mische.", „Mhm..." Laslow knabberte an seinem Daumennagel- Eine seiner Angewohnheiten, wenn er nachdachte. „Wir treten ziemlich auf der Stelle.", „Es liegt vieles daran, was Kalani bereit ist, uns zu sagen", warf Jacky ein. „Wenn wir wissen, worauf Æther aus ist, können wir Jayden warnen. Aber ich glaube, wir sind uns in einer Sache einig: Er braucht Verbündete, so schnell es geht und muss sich zu den Köpfen von Skull vorkämpfen.", „Das stimmt..." murmelte Mari. „Wenn er sich Respekt in den Reihen verschaffen kann, vertrauen ihm manche mehr", kommentierte Jacky. „Das heißt dann...", Jayden hob den Kopf. „...dass ich auffällig werden muss. Nicht nur bei Skull.", „Auch bei Æther." Mari seufzte. „....Dann läufst du aber Risiko, dass du Gwyneth und Amigento über den Weg läufst. Wenn die dich durch sie erwischen, sind wir alle erledigt." Mit ordentlich auf dem Schoß gefalteten Händen presste Jacky die Lippen aufeinander. „Das ist ein hohes Risiko.", „Hmhm..." Mari nickte. „Was also machen wir?", „Das ist ein zweischneidiges Schwert." Laslow seufzte. „Jayden muss bei Æther auffällig werden, darf ihnen aber nicht in die Arme laufen. Was bedeutet, dass wir ihm jedes Mal stecken müssen, wenn die ihre Finger nach ihm ausstrecken.", „Aber wie stellen wir das an?" wollte Jacky wissen und sah den Silberhaarigen fragend an. Der erwiderte ihren Blick nicht, sondern trommelte nur mit den Fingern auf dem Tisch. „Dazu haben wir unsere Wege der Kommunikation. Einer von uns muss Æther im Auge behalten. Ihr zwei seid auf die Inselwanderschaft konzentriert und darauf, Skulls Pläne zu durchkreuzen. ....was bedeutet, dass ich das tun muss." Sorge schimmerte in Jackys blauen Augen auf. „...Aber wie willst du das machen? Du bringst dich damit selbst vor das Fadenkreuz!", „Ganz einfach. Wir alle werden Eclipse im Auge behalten, stimmt's? Ich werde ab und zu mal genauer hinhören müssen, wenn die Æther-Leute sich was zuflüstern.", „Ah!!" Wie vom Bibor gestochen schreckte Jacky auf. „Was ist denn mit dir los?" fragte Mari und zuckte bei ihrer Reaktion zusammen. Jacky stammelte sofort eine Entschuldigung. „T-tut mir leid... Mir ist nur etwas eingefallen.", „Und das wäre?" fragte Laslow. „Wir haben in der Stadt ein Mädchen kennengelernt, Leilani", erklärte Jacky. „Sie hat uns letztens von jemandem erzählt, der in der Trainerschule ist und sich in Laufwerke hacken kann. Wer auch immer das ist, er wäre eine große Hilfe.", „.... Stimmt, ich erinnere mich." Mari nickte. „...Aber inwiefern willst du dir ihn zunutze machen? Willst du, dass er sich bei Æther rein mogelt und Laslow dann mit Infos von Æther höchst selbst versorgt?", „Das auch... Aber was, wenn es möglich wäre, sich in Eclipses eigenen Account einzuschleusen? Wir könnten herausfinden, wer er oder sie ist und vielleicht sogar Kontakt herstellen, falls wir das gleiche Ziel haben.", „Hmh. Das heißt, Eclipse könnte zu einem Informant von uns werden." Laslow nickte bedächtig. „Aber wir müssen vorsichtig an Eclipse herangehen. Wir wissen noch nicht, welche Absichten er oder sie hat. Das heißt, dass unsere Aufgabengebiete unterschiedlich sind. Ich kümmere mich um Æther. Jayden um Skull. Und ihr zwei tut das, was ihr immer macht.", „Das wäre deine Chance, Laslow..." Noch etwas fiel Jacky ein. „Wenn wir es schaffen, Gwyneth für uns zu gewinnen...", „Bist du komplett irre?" fragte Mari sie. „Wie? Die glaubt uns doch im Leben nicht!", „Uns nicht." Jacky neigte den Kopf zur Seite. „Laslow aber vielleicht, wenn er so tut, als hätte er nichts mit uns zu tun.", „Na halleluja", murmelte der Silberhaarige. „Das kann ja lustig werden. Was genau soll ich ihr denn bitte erzählen?", „Äh..." Jacky zog ratlos die Schultern hoch, was Laslow nicht gerade sehr zu überzeugen schien. „Ich bin gerade erst hierhergekommen. Woher weiß ich von dem ganzen Kram, der hier abgeht? Sie wird mir nicht glauben, wenn ich keine solide Ausrede habe.", „Wir sollten es wohl erst einmal dabei belassen, diese Hackerperson in der Trainerschule zu finden..." entschloss Jacky schließlich. „Klingt nach einem Plan", fand Mari. „Das müssen wir heute machen, morgen sind wir nicht mehr auf Mele-Mele.", „Ich werde noch etwas hier auf Mele-Mele bleiben", sagte Laslow. „...und euch dann später nach Akala folgen. Ich bin ja in erster Linie hier, um die Region zu erkunden.", „Wir dürfen den Kampf gegen Hala nicht vergessen..." warf Jacky ein. „Wir haben noch eine Stunde, bis die Sonne untergeht", informierte Mari sie. „...Wir sollten es davor erledigt haben. Bis wann bleibst du, Jayden?", „ Ich gehe, sobald es dunkel ist", beschloss er. „Okay..." Mari nickte ihm zu und versuchte die Wehmut zu verbergen, die an ihr nagte. „Ah... ich hab was vergessen." Sie seufzte. „Weißt du noch, was wir als erste Phase der Kommunikation ausgemacht haben?" Er nickte als Antwort, sah Mari aber nicht an und starrte stattdessen Löcher in den fast leeren Keksteller. „Darum müssen wir uns noch kümmern...", „Jacky und ich suchen diesen Schüler auf", sagte Laslow. „Bevor ihr zwei den Kahuna herausfordert. Es ist besser, wenn der Typ weiß, wer ich bin, wenn er uns helfen soll. Gibt's Einwände?" Jayden verneinte und nickte Laslow dankbar zu. Neben dem Silberhaarigen stand Jacky bereits auf und trat von einem Fuß auf den anderen. „Ich bin bereit.", „Gut." Laslow stand ebenfalls auf. „Man sieht sich." Damit lief er los. Jacky folget ihm. „Bis später!"

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt