Skull-Infiltration-Kapitel: Die Katastrophe bahnt sich an

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Maris verdutzter Blick wanderte zu Kalani. Der junge Mann hatte nur belustigt und etwas hilflos den Mundwinkel verzogen. „Soviel dazu..." Die Mädchen verdauten die Info, bevor die Schwarzhaarige sich räusperte. „Ähem. Um zum Thema zu kommen... was... wollten Sie und mitteilen?", „Ah, da war ja noch etwas." Burnett seufzte und stemmte einen Arm in die Seite. „Professor Kalani ist schon seit heute Morgen hier und stellt das Institut auf den Kopf. Aber ich will ehrlich sein." Grinsend klopfte sie dem Mann auf die Schulter. „Wenn er etwas anfängt, hört er nicht auf, bis er die Lösung gefunden hat. Wie ein wahrer Wissenschaftler!", „Was Sie nicht sagen...." Mari musste kichern. „Das überrascht mich, ehrlich gesagt, kein bisschen. Motivation und Ausdauer sind ihm wohl nicht fremd.", „Das ist wohl der Geist eines Lehrers." Kalani nickte in seiner gewöhnlichen Ruhe. „Motivation und Ausdauer trifft aber genauso gut auf euch. Aber genug davon. Wir haben Wichtiges herausgefunden und ich will, dass euch dieses Wissen nicht vorenthalten wird.", „...dann schießen Sie mal los." Er nickte und drehte sich dann zu den Bildschirmen hinter sich. Wie Burnett hatte auch er die Arme verschränkt, seine braunen Augen waren konzentriert verengt. „Ich werde es so einfach wie möglich fassen. Necrozmas Welt, die wir Ultradimension nennen, unterscheidet sich in allen wesentlichen Punkten von unserer. Es gibt zwei Arten von Hauptwellen - die Alphawellen, die die Dimension zusammenhalten und die Betawellen, die die Kraft haben, Materie aus anderen Welten zu sich zu reißen.", „Alpha- und Beta-Wellen..." wiederholte Mari. „Dann sind diese Beta-Wellen gefährlich, oder?", „Diese Betawellen sind im Grunde für das plötzliche Verschwinden und Auftauchen von Lebewesen verantwortlich", bestätigte er mit dem Rücken zu ihnen und legte eine Hand an sein Kinn. „Betawellen haben eine immense Wirkung auf den Körper von Menschen. Einmal mit ihnen in Kontakt gekommen ist es nie wieder möglich, sie aus dem System zu bekommen. Das heißt im Klartext...", Addam schloss kurz die Augen, „...Jeder Gezeichnete hat mit jedem Riss aus einer anderen Welt eine immer höhere Wahrscheinlichkeit, erneut anfällig zu werden.", „Anfällig für diese Wellen? Was machen die mit dem Körper?", „In geringer Menge richten sie nicht viel aus... Aber die Symptome werden mit jedem Riss stärker und wirken sich auf jedes Objekt unterschiedlich aus." Neben Mari blickte Jacky plötzlich auf. „...!" Mari sah kurz zu ihr und schien genau auf dasselbe gestoßen zu sein. Kalani hatte die Gezeichneten eben als Objekte bezeichnet. Aber sie überspielten das gezielt, als Mari ihn weiter mit Fragen löcherte. „Das... klingt absolut nicht gut. Bedeutet das, wenn sich so ein Ding in der Nähe öffnet, dann... kriegt man diese Beta-Strahlen zwangsläufig ab...?", „Richtig.", „Oh shit...", „Die Symptome häufen sich mit jedem Riss. Es fängt an mit der Verzerrung der eigenen Persönlichkeit, bis zu ersten körperlichen Schäden. Mentale Schäden folgen danach, zum Beispiel in Form von Panikattacken.", „Heißt das dann, dass ein Gezeichneter vor seinem ersten Verschwinden vielleicht ein ganz anderer Mensch war?" fragte Jacky bedrückt und bekam ein knappes Nicken als Antwort. „...passiert das... jedes Mal, wenn sich ein Riss öffnet, auch ohne in der Nähe zu sein? Also... wenn man was abbekommen hat....?" wollte Mari weiter wissen. „Die Chance ist hoch, wenn viele Betawellen bereits in einem Menschen vorhanden sind.", „...wie stellt man so was fest? Also... wie viele Wellen in einem sind? Kann man das?" Kalani verfiel in Stille. „Hm... Soviel ich weiß, konnte Æther ein funktionsfähiges Wellenmessgerät herstellen. Ich weiß nicht, wo genau es ist. Ohne es würde es zwar auch möglich sein, die Wellenstärke zu berechnen, aber es würde um einiges länger dauern.", „Das heißt... wenn ihr das hättet, dann wäre es möglich...?", „Theoretisch. Ich würde tun was ich kann, aber ich könnte nichts versprechen." Der Lehrer senkte den Blick und wirkte sichtlich beklemmt. „An dieses Gerät zu kommen wäre schon schwer genug." Burnett sah zwischen den Mädchen und Kalani hin und her. „Die Mädchen haben vorerst genug durchgemacht. Du solltest sie nicht noch zu mehr anstiften, Professor." Mari sah zu Jacky. ‚Was machen wir jetzt? Wenn das stimmt, was Kalani sagt haben wir diese Strahlungen abbekommen...', ‚Von Laslow ganz zu schweigen...', ‚Stimmt... Er ist die ganze Zeit mit Taji zusammen...', ‚Du hast es auch mitbekommen, oder? Dass Kalani die Gezeichneten als Objekte bezeichnet hat?', ‚Das habe ich. Damit hat er sich verdächtig gemacht.' Mari seufzte. ‚...Laslow muss Bescheid wissen... Wer weiß, wie viel Wellen er abkriegt... Wir müssen uns außerdem wohl Kalani nochmal vornehmen-' Plötzlich hielt sie inne. ‚... Was, wenn Kalani in Wirklichkeit Eclipse ist? Ich meine.... Er bezeichnet die Gezeichneten als Objekte und er ist besessen davon, mehr über die Gezeichneten rauszukriegen, nicht? Und er war mal bei Æther. Und erinnerst du dich an das, was man über ihn sagt?', ‚Ja... Aber warum würde er uns helfen, wenn er wirklich Eclipse wäre?', ‚Was weiß ich... Es gibt komplexe Motive. Es ist ja nur eine Möglichkeit, dass er es ist...', ‚Eine hohe Chance...', ‚Æther und er sind keine Freunde. Leilani hatte uns doch erzählt, dass die ihn als Gesprächsthema meiden und noch dazu hat Kukui gesagt, dass er nicht alle seine Forschungsergebnisse teilt... Das alles passt zu gut zusammen...' Mari schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, fixierte sie Kalani aufmerksam und drang in dem Moment in seine Gedanken ein. Für einige Augenblicke blendete sie die Welt um sich herum aus, als sie sich nur auf ihn konzentrierte. ‚Die Strömungen sind zu ungenau... Ich kann nicht sagen, wann es wieder passiert.' Kalani klang frustriert, trotz seiner ruhigen Fassade. ‚Und wenn es stimmt was ich vermute, werden die ersten Schatten kommen... Ich darf das nicht zulassen. Nicht jetzt...', ‚....' Mari wandte den Blick von ihm ab. ‚Er redet von Schatten. Wenn er Eclipse wäre, dann hilft er uns vielleicht, weil wir gegen Skull vorgehen. Als seine Konkurrenten. Er weiß ja von der Sache mit Jayden. Aber wie gesagt, es ist alles bloß Spekulation, vielleicht steckt auch gar nichts dahinter. Er hat gesagt „Wenn es stimmt, was ich vermute, werden die ersten Schatten kommen. Ich darf das nicht zulassen. Nicht jetzt".', ‚Schatten?' Jacky neigte den Kopf zur Seite und schnappte Burnetts besorgten Blick auf. Die Forschungsleiterin begutachtete zusammen mit Kalani die Diagramme und Aufzeichnungen der letzten Aktivitäten. „Das ist nicht normal..." murmelte die Frau ratlos und deutete auf einen der Bildschirme. „Diese Frequenzen haben unregelmäßige Abstände. Und siehst du das da? Der letzte Puls war so stark, dass man seine Auswirkungen bis nach Poni gespürt hat. Es ist, als würde die Ultradimension aus dem Ruder geraten." Der Lehrer gab kein Wort von sich. Unter blonden Strähnen blitzten wachsame Augen hervor und hefteten sich felsenfest an die Aufzeichnungen. Er schien in dem Moment nichts anderes wahrnehmen zu können. Mari horchte auf. „Was ist, wenn man sich in der Nähe dieses Himmelspulses aufgehalten hat?", „Wenn unangetastete Menschen in der Nähe sind, sollte nichts passieren. Die Betawellen sind im Normalfall nicht stark genug... Gezeichnete sind anfälliger." Kalani schüttelte leicht den Kopf. „Bei denen, die immer wieder durch die Ultradimension gerissen wurden, kann es vorkommen, dass die Wellen so stark sind, dass sie für eine kurze Zeit verschwinden... Oder vollkommen.", „Okay... Aber was heißt das, 'die Ultradimension gerät außer Kontrolle'? Was passiert denn?", „Die Himmelspulse mehren sich und sie werden stärker." Burnett sah zu ihnen. „Die Wellen werden verzerrter... Stellt euch die Situation wie ein Meer vor, in dem manche Stellen in einem bestimmten Radius aufgewühlt und andere totenstill sind. Das würde unter normalen Umständen nie passieren.", „..... heißt das, das die Gezeichneten in Gefahr sind?", „Das ist unsere Befürchtung." Kalani starrte zu den Bildschirmen hinauf. „...„In der Zeit, als die Menschheit gegen das Licht kämpfte, erhob sich ein weiterer Feind hinter den Rücken der Kämpfer. Von der Quelle des Lichts angeführt und doch die zweite Seite der Medaille.", „Würden sie von den Himmelspulsen wegbleiben, wären sie sicher, oder? Zum Beispiel in einer anderen Region?", „Wenn sich nichts an den derzeitigen Strömen ändert, sieht es für die anderen Regionen nicht besser aus... Eine riesige Welle bahnt sich an und wir wissen nicht, wie wir den Aufprall überstehen werden. Das ist wirklich düster", gab Burnett leise von sich. „Man muss einen Weg finden, das unter Kontrolle zu bekommen!" rief Mari. „Das alles ist Team Skulls Schuld... Erst, seitdem die erste Ruine zerstört wurde, verhält sich die Ultradimension so wie jetzt", seufzte die Frau. „Das heißt... je mehr Ruinen zerstört werden, desto heftiger wird das Ganze?" Beide Professoren nickten. „Das müssen wir verhindern! Es darf nicht noch schlimmer werden!", "Skull hat die Ruine von Akala im Visier. Bestimmt nutzen sie die Angst der Bewohner und greifen dann an, wenn die Panik am Größten ist." Jacky senkte den Kopf. "Nach einem Himmelspuls, der so gewaltig war... Wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt.", "Auf gar keinen Fall dürfen wir das zulassen." Mari sah zu ihr. 

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt