Skull-Infiltration-Kapitel: Alte Freunde

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Auf dem Weg zum Dorf der Kapu schwärmte Jacky ungebremst vor sich hin. „Bestimmt gibt es viele Leis und Süßigkeiten und Antiquitäten und Tänzerinnen... Ich kann's kaum erwarten, ihnen zuzusehen!" Mari war davon schon nach zwei Sätzen genervt und wechselte schleunigst das Thema. „Erstmal müssen wir da überhaupt hinkommen. Das Dorf der Kapu liegt auf der anderen Seite des Glühbergs am Fuße des Mount Lanakila. Das ist noch ein kleines Stückchen Weg, das wir zurücklegen müssen. Das können wir nutzen, um uns die Umgebung ein bisschen anzusehen.", „Du hast recht. Wir sollten die Zeit nutzen, die wir haben." Kichernd tippte Jacky auf ihren Beutel. Verschlafen regte sich Bauz und verließ ihn mit gähnend geweitetem Schnabel. Nachdem Jacky es herausgelassen hatte, sprang Wuffels vergnügt dazu und jagte mit wedelndem Schweif durch das Gras. Als Maris Wuffels sich ihm anschloss, balgten sich die beiden schon bald im Gras. Robball hingegen hatte es sich auf Maris Kopf bequem gemacht. „Fall da lieber nicht runter", empfahl sie ihm kichernd. Während sie Route 11 folgen, jagten sich die zwei Hunde bellend über die Wege. Route 12 hingegen wirkte eher steinig und felsig. „Wir müssen vorsichtig sein, die Felsen hier sind teilweise ziemlich spitz und kantig.", „Seid vorsichtig!!" rief Jacky den Wuffels zu und wollte zu ihnen rennen, als sie einem der Felsen gefährlich nahe kamen, doch ein verzweifelter Aufschrei ließ sie innehalten. „Au!!" Das Krachen von Holz folgte. „Was war das denn?" Mari sah sich um und die Wuffels sahen verwirrt auf. „Wuff?", „Ah... So ein Mist..." Eine Gestalt vor ihnen hält sich das Fußgelenk. Aus den Resten einer zerbrochenen Holzkiste quollen zuvor säuberlich zusammengelegte Kleidungsstücke hervor. „Uh... alles in Ordnung?" Mari passte auf, dass die Kapuze ihres Capes ihr Gesicht verdeckte und laufe los. „J-Ja. Alles okay! Ich wusste nur nicht, dass der Weg so uneben nicht. Hätte ich den Rest nur nicht vergessen..." Niedergeschlagen strich das Mädchen ihre lockigen, haselnussbraunen Haare zurück. Hinter Mari hielt Jacky verwundert inne. „Ich bin den ganzen Weg hierher gereist und jetzt das... Ich bin nur froh, wenn die meisten Stücke noch ganz sind...", „Äh... Susan?" Mari hob verwirrt die Augenbrauen an. „Hmm?" Bedrückt hob die Schneiderin den Blick an. Sofort riss sie die Augen auf. „Oh!!! Hi!!" Sie lächelte herzlich. „Haha... Die Welt ist klein. Ich hab euch ewig nicht mehr gesehen!", „Jeez, Su..." Eine weitere Stimme näherte sich, als ein Mädchen mit hellbraunen Haaren bei ihr stehen bleib. „Du brichst dir noch den Hals, wenn du nicht aufpasst." Als sie die beiden bemerkte, drehte sie ihnen den Kopf zu. Sie musterte erst Mari und dann Jacky. „Oh! Hallo, Mari und Jacky!", Kuraiko?" Mari blinzelte verdattert. „Yepp!" Sie nickte. „Ich bin auch hier. Sag mal, Mari, warum bedeckst du dein Gesicht?", „Uh... das ist... kompliziert", antwortete sie. „Aber es ist schön, euch beide wiederzusehen!", „Hallo, Kuraiko. Es ist lange her!" Jacky lächelte erfreut. „Was machst du mit Susan hier?", „Wir sind aus unterschiedlichen Gründen hier." Kuraiko verschränkte die Arme. „Madame will wohl einen Stand auf dem Fest eröffnen und ich wollte eigentlich nur zum Fest. Man sagt, man sollte unbedingt einmal im Leben dorthin gehen. Wo ist denn Laslow momentan?", „Er ist im Pokémon-Center an der Hokulani-Sternwarte... Er schafft es leider nicht zum Fest", antwortete Jacky. Besorgt sammelte Susan ihre Kleidungsstücke zusammen und wiederholte Kuraiko verdattert. „Madame?", „Jawohl. Madame." Kuraiko nickte. „Bist du alleine hier, Susan?" fragte Mari. „Wenn man Kuraiko auslässt, ja. Ich bin ständig unterwegs... Letzte Woche war ich erst in Kanto." Sie lächelte bescheiden. „Also ist Gwin nicht hier. Wie geht's ihm? Dem alten Tunichtgut?", „Er mausert sich!" Mit einem strahlenden Grinsen richtete sie sich wieder auf. „Er holt seine schulische Bildung nach und hilft mir nebenbei mit meinem kleinen Vorhaben. Jeder aus dem Waisenhaus hat jetzt eine neue Zukunft.", „Das freut mich zu hören!" Entzückt klatschte Mari in die Hände. „Das ist wunderbar!" Dann pfiff sie die beiden Wuffels zu sich, die sofort an getollt kamen. „Wuff!!", „Nun denn, wollen wir? Wir haben noch ein bisschen Weg vor uns!", „Klar! Nach euch." Kuraiko lächelte sie warm an. „Es ist wirklich schön, euch wiederzusehen", schwärmte Susan auf dem Weg zum Dorf. Neben ihr nahm Jacky dem Mädchen einen Teil ihres Gepäcks ab. „In Einall ist alles ruhig. Und ohne Soleil sowieso...", „Soleil, Kaoru und Melody sind in Johto, nicht? Wann kommen sie wieder?" fragte Mari. „Kaoru meinte zu mir, dass sie Mitte April zurück kommen", antwortete Kuraiko gelassen, als sie neben ihnen her schlenderte. „Hoffentlich geht es allen dreien gut..." seufzte Susan. „Keine Sorge. Die drei kommen bestens klar!" Kuraiko klopfte Susan grinsend auf die Schulter und Susan unterdrückte ein schmerzvolles Stöhnen. „Mach dir keine Sorgen um sie." Sie lachte zurückhaltend. „Du sagst das so einfach...", „Weil's so einfach ist. Die drei sind in besten Händen!"

Noch bevor sie das Dorf der Kapu erreichen, konnte man exotische Musikinstrumente bis zur Route 13 hören. Das Dorf der Kapu selbst war mit Girlanden und Lampions geschmückt. Ein Feuer loderte in der Mitte. Zahlreiche Stände waren bereits aufgebaut, genauso wie eine große Bühne. „Woaaaaah!" entfuhr es Mari. „Es ist noch schöner, als ich es mir vorgestellt hab!" Begeistert blieb Jacky vor der Gruppe stehen, hinter ihr lächelte Susan breit. „Oder? Sowas wie hier gibt es in Einall nicht!" Tänzerinnen tanzten um das Feuer herum. Viele Gäste waren bereits da und tummelten sich an den Ständen. „Es ist wundervoll!" rief Mari. Kuraiko sah sich begeistert um. „Ja... es hat ein ganz anderes Ambiente! Wahnsinn..." Verschiedene Schmucksteine, Muscheln, Süßigkeiten, Gebäcke, Beeren, Postkarten und Kräuter wurden an den Ständen angeboten. „Kommt später bei mir vorbei! Ich würde mich freuen." Kichernd nahm Susan die Kleidungsstücke von Jackys Armen und machte sich auf dem Weg zu ihrem eigenen Stand. „Wir bleiben in Kontakt! Wir sehen uns später!" Ohne auf Maris Antwort zu warten rannte Jacky los zu der Gruppe von Tänzerinnen. „.... Uff..." Mari schüttelte den Kopf. „Meine Güte...", „Wir sehen uns!" Kuraiko winkte ihr zu und mischte sich unters Volk. Mari nickte und lief an den Ständen vorbei, bis ich an einem Kräuterstand stehen blieb. „Hallo!", „Alola! Kann ich dir helfen?" Der Händler lächelte ihr zu und blieb bei ihr stehen. „Ich hätte gerne fünf Kraftwurzeln und sechs Vitalkräuter.", „Natürlich. Darf es sonst noch etwas sein?" Beschäftigt zog er eine Schere zu sich und schnitt die Mengen so, dass sie in zwei separate Stoffbeutel passten. „Einen Beutel Heilpuder hätte ich gern noch. Wie viel Geld wäre das dann insgesamt?", „Das macht zusammen... 7000 Pokédollar." Der Händler stellte die zusammengebundenen Beutel vor ihr auf . Abgesehen von den wenigen Kräutern hinter ihm wirkte der Stand unüblich leer. Mari war froh, dass sie von ihrem Vater Geld bekommen hatte, denn sie war an sich schon Pleite gewesen. Sie legte ihm die Summe passend auf den Tresen. „Bitte sehr.", „Ich danke." Zufrieden nahm der Mann das Geld an und händigte ihr die Kräuter aus. Auf der anderen Seite des Festes lehnte Jacky inzwischen fasziniert über den Schmuckstücken eines Standes und nahm ein Perlenarmband in die Hand. „Wow..." Mari verstaute die Kräuter in ihrem Beutel und kaufte dann noch ein paar Beeren, bevor sie sich zu Nokas Stand aufmachte. „Heey!", „Alola!" Noka winkte ihr zu. Hinter ihr ordnete ihr Kommandutan schnaubend das Sortiment. „Wie gefällt dir das Fest?", „Es ist echt atemberaubend! Echt unfassbar. Hast du noch Pralinen da? Ich hab mich diesmal mit der Schokolade zurückgehalten. Bei der Hitze schmilzt mir noch alles weg und meine letzte Kühlbox ist inzwischen auch am Ende", seufzte die Rothaarige und rückte sich die Maske an der Seite ihres Kopfes zurecht. „Ich hab aber noch ein paar übrig. Interesse?", „Auf jeden Fall. Gib mir alle, die du noch hast, dann landen die sicher bei mir im Zimmer im Kühlschrank." Noka blickte sie aufmerksam geworden an. „...Alle?", „Alle." Mari nickte. „Was dagegen?", „Ganz im Gegenteil!! Ich dachte, ich werd sie nie los!" Kommandutan grummelte mürrisch, als seine Trainerin an ihm vorbei sprang und einen Stapel verpackter Pralinen vor Mari abstellte. „Du kannst sie alle haben! Das macht 2.000 Pokédollar!", „Das sind ja doch noch ganz schön viele..." Sie kramte das Geld heraus und überreichte es ihr. „Ugh... ich bin echt bald Pleite. Aber was soll's." Sie rief Guardevoir heraus und sah zu ihm. „Teleportier das bitte in den Kühlschrank bei uns im Zimmer, ja?" Es nickte und die Pralinen verschwanden. Mari hielt ihm auch die Beutel mit den Beeren und Kräutern hin, die ebenfalls kurz darauf verschwanden. „Mein Angebot steht immer noch! Wenn ihr ein kleines Taschengeld braucht, könnt ihr gerne bei mir aushelfen", bot die Händlerin lächelnd an und wiegte zufrieden das Geld in ihrer Hand. „Vielleicht irgendwann mal, nach dem Fest", meinte Mari lächelnd und rief Guardevoir wieder zurück. „Danke."

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt