Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)

Gedenkfest-Kapitel: Vorerst keine Antworten

„... Das hört sich ja interessant an... lies dir die mal durch." Mari deutete auf die E-Mail-Konversation. „...Aus der Æther Foundation stehlen? Aber was?" Jacky las sich die Mail durch. „Worum geht es da...", „Hmmh... Das kann ich nicht sagen. Es handelt sich scheinbar um irgendwas, was die Foundation hergestellt hat. Irgendein spezielles Objekt.", „Ein Objekt, mit dem man sich wohl anfreunden kann, aber nicht darf.", „Ein... Lebewesen?" mutmaßte Mari. „Handelt es sich vielleicht dabei... um Amigento? Uns ist bekannt, dass Aether es erschaffen hat. Aber wer sind S.A. und N.K?" Jackys Augen waren wie an den Bildschirm getackert. „..." Renn weiter!!! Fremde Worte dröhnten fern in ihrem Kopf wider. Ich gehe nicht ohne ihn!! Sie erkannte die Wortlaute und auch die Stimmen kamen ihr bekannt vor, doch die konnte sie nicht zuordnen. „...Meine Vision von damals... Warum kommt mir das jetzt in den Kopf...", „Welche meinst du? Die mit den fliehenden Personen?", „Ja, genau die..." Jacky nickte. „...Du hast Zain gesehen, nicht wahr?", „Er wurde von zwei Personen aus einem Raum geholt. Einer von ihnen wollte nicht ohne Zain gehen.", „Meinst du das... Zain das Objekt sein könnte, von dem geredet wird? Aber das kann doch gar nicht sein, oder?", „Menschen sind keine „Objekte". Das ergibt keinen Sinn..." Ratlos starrte Jacky auf den Bildschirm. „Außer, die Æther-Foundation sieht das anders.", „Warum sollte sie?" fragte Mari. Jacky schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung... Aber das kann kein Zufall sein. Dieser E-Mail-Verlauf und meine Vision... Wer auch immer dieser S.A. ist, er oder sie konnte das Objekt stehlen.", „Hmh... Aber wer war die dritte Person? Du hast drei Personen in der Vision gesehen.... Wenn eine davon Zain war und dieser oder diese S.A. die zweite... wer war dann die letzte?", „Die Person war kleiner als dieser S.A.. Ah! Alle drei hatten männliche Stimmen.", „Hm... dann war unser S.A. also scheinbar eine männliche Person... meinst du, Kalani weiß was? Er hat doch da gearbeitet, oder? Bei Æther?", „Wenn es jemand weiß, dann er.", „Huh..." Plötzlich verengte Mari nachdenklich die Augen. „... Sag mal... Wenn Kalani da gearbeitet hat... warum wusste er kaum was über Zain? Warum brauchte er die Akte?", „Das..." Jacky wollte sofort antworten, merkte aber dann, dass ihr keine Antwort dazu einfiel. Sie sah Mari an und blinzelte. „...Das weiß ich nicht.", „Entweder hat er uns was verschwiegen... oder er wusste selbst nichts davon. Damit stünden wir wieder bei der Frage von ganz am Anfang: Was weiß Kalani wirklich?", „Wer ist Kalani wirklich?" Jacky seufzte ratlos. „Wir müssen mit ihm sprechen." Mari schnallte ihren Viso-Caster ab und fotografierte die E-Mail. „Aber am besten machen wir das im Zimmer. Komm.", „Mhm. Gehen wir!" Jacky sprang förmlich auf.

Sie gingen in ihr Zimmer hoch. „...Wenn Zain wirklich dieses 'Objekt' ist, von dem in der Mail gesprochen wurde... dann sucht Æther nicht nach ihm, weil er zu Team Skull gehört.", „Aber was will Æther von ihm?" Auf dem Weg in ihr Zimmer ratterten die Zahnräder in Jackys Kopf. „Keon hat ihn aufgenommen, als er vor irgendwas geflüchtet ist und in Hauholi war." Mari zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung. Sie reden von ihm als 'Objekt'... als ein 'Es'... als etwas nicht Menschliches. Warum?", „Eine Frage von vielen, die wir ihm stellen können", meinte Jacky. Als sie das Zimmer erreichten, schloss Mari die Tür und zog den Pokédex hervor. „Gut. Dann mal los." Sie aktivierte das Gerät und drückte im Menü auf das Anruf-Symbol. „Ich hoffe sehnlichst auf Antworten. Ich werde ihn nicht gleich damit überfallen." Es dauerte nicht lange, bis Addams Gesicht vor ihr erschien. „Hallo! Wie lief eure erste Prüfung?" Er lächelte ihnen herzlich entgegen, ein Teil seiner teils zerzausten Haare waren wie immer zu einem kleinen Zopf zusammengebunden. „Wir haben sie bestanden. Eine von 8 wäre somit abgehakt." Mari fragte sich erst nach ihrer Antwort, woher Kalani wusste, dass sie sich heute an die Prüfung gewagt hatten. Aber als er erneut zum Reden ansetzte, brach er ihren Gedankengang ab. „Das ist gut zu hören. Wie kann ich euch helfen? Ihr habt bestimmt nicht ohne Grund angerufen.", „Nein. Hast du von der Veröffentlichung der Daten von der Æther-Foundation gehört? Irgendjemand hat illegal Daten von ihr geleakt.", „Natürlich, aber viel davon weiß ich nicht." Er zupfte den Kragen seines weißen Hemds zurecht und hob dann die Hand zu seinem Kinn. „Diese Person nennt sich „Eclipse", richtig?", „Ja. Ich bin auf die Homepage gegangen und habe den Kram durchgelesen und dabei sind wir auf eine E-Mail gestoßen, die uns sehr zu denken gibt." Mari gab Jacky ihren Viso-Caster. „Wärst du so nett und ließt vor?", „Ja, natürlich." Jacky nahm ihren Viso-Caster in die Hand. Als sie damit begann, die Konversation vorzulesen, veränderte sich etwas an Kalanis Haltung. Seine Augen hatten sich kaum merkbar verengt, sein Mund war etwas schmaler geworden und seine Hand hat sich wieder gesenkt- wie als würde ihm etwas daran bekannt vorkommen. Oder vielleicht trog auch nur der Schein. „Wir haben angefangen, zu glauben, dass es sich bei dem 'Objekt', von den geredet wird, wahrscheinlich um Zain handelt", erklärte Mari und fixierte Kalani dann. „Du hast bei Æther gearbeitet. Was weißt du darüber?" Kalani antwortete nicht und schien komplett in seinen Gedanken vertieft zu sein. Mari wartete auf eine Antwort von ihm. „....Addam?", „Ihr zweifelt an mir", bemerkte er nach einem Moment des Schweigens. „Nicht direkt", sagte Mari. „Wir vertrauen dir nach wie vor. Aber..." Sie suchte nach Worten. „... Nun ja... wir wissen kaum was über dich. Warum Æther dich gefeuert hat, wo du herkommst, dergleichen. Nimm es bitte... nicht persönlich.", „Nein, natürlich nicht. Ihr habt jedes Recht dazu, wachsam zu sein." Er seufzte tief. „... Ich halte mich gerade in Kantai City auf. Ich würde mich gerne dort mit euch unterhalten.", „Kantai?" Mari wühlte in ihrem Beutel herum und zog eines von Kukuis Büchern heraus. Darin schlug sie eine Karte von Alola auf. „...Das liegt auf Akala, huh? Die Stadt hat einen Hafen, also halten da wohl auch Schiffe an... Okay, wo treffen wir uns da? Im Pokémon-Center?", „Klingt nach einem Plan." Kalani nickte bedächtig. „Ich hoffe, ihr könnt mir das verzeihen... Aber ich möchte gerne persönlich mit euch sprechen.", „Klar. Das geht in Ordnung. Wir kommen am Sonntag da hin.", „Verstanden. Wir sehen uns am Sonntag." Mari nickte ihm zu und legte auf. „...Also erfahren wir es am Sonntag", murmelte sie und sah zu Jacky. „Kalani weiß also was.", „Es wäre seltsam gewesen, wenn er nichts gewusst hätte." Jacky setzte sich auf ihr Bett und blickte an die Decke. „...Er weiß viel. Wer weiß, wie viel." ,"Das finden wir bald raus. Fürs Erste können wir nichts tun außer warten." Dann ließ Mari sich aufs Bett fallen. „...und zwei Nächte drüber schlafen.", „Wir wissen, das Zain seine Erinnerungen verloren hat... Also weiß er nicht, was in der Æther-Foundation vorgefallen ist und wer ihn gerettet hat. Ein Mann und ein Junge... Der Mann hatte sehr helle Haare und der Junge sehr dunkle.", „Hmh." Mari verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Weiter grübeln hilft jetzt nicht. Wir kriegen hoffentlich bald Antworten von Kalani.", „...Ich habe dieses seltsame Gefühl", murmelte Jacky. „Ich glaube einfach... dass wir diese zwei Menschen kennen.", „Ist das so?" Mari sah zu ihr. „Ja... A-aber ich weiß nicht, wer sie sind." Eine Spur von Frustration war aus ihrer Stimme heraus zu hören. „Die Stimmen waren zu verzerrt... Die Vision zu verschwommen...", „Klingt frustrierend", murmelte Mari. „S.A...." Jacky schloss fest die Augen. „Wer ist das... Ich bewege mich nur auf der Stelle.". „Wie ich bereits sagte, Grübeln hilft uns jetzt nicht weiter. Es ist schon spät. Wir sollten uns ausruhen.", „Macht dich das nicht wahnsinnig?" Jacky schlug ihre Hände über dem Kopf zusammen und zog die Schultern nach oben. „Schon. Aber ich bin auch wahnsinnig müde.", „Hmm..." Jacky seufzte besiegt und legte sich hin. „...Gute Nacht.", „Schlaf gut." Mari schloss die Augen. Sie hörte Jacky nur noch ruhelos seufzen, als diese sich zur Seite drehte.