Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)

Skull-Infiltration-Kapitel: Der dritte Gezeichnete

Mari wachte mitten in der Nacht wieder auf. Seufzend setzte sie sich auf und sah kurz zu Jacky, bevor sie das Fenster öffnete und nach draußen in den Sternenhimmel sah. "..." Sie schloss die Augen für einen Moment und sah dann wieder nach oben, als würde sie in den Sternen nach Ruhe suchen. Warmer Wind kam draußen auf und sie legte ihre Haare auf den Fenstersims. "Es ist in unseren dunkelsten Momenten, in denen wir uns darauf fokussieren müssen, das Licht zu sehen..." Sie sah noch eine Weile zu den Sternen hoch, bevor ihr Kopf unbemerkt auf ihre Arme fiel und sie am Fensterbrett einschlief. 
Zur selben Zeit wurde Jayden in Team Skulls Villa aus einem Alptraum gerissen und setzte sich mit eng zusammengekniffenen Augen und schwerem Atem auf. Er fasste sich an die Stirn und stand auf. Er verließ seinen Raum und lief leise und lautlos an den Türen der anderen vorbei, bevor er ins Freie trat. "Was tue ich hier...?" Er presste sich mit dem Rücken an die Wand und griff sich mit beiden Händen ins Haar. Sein Hass und seine Wut, die am Mittag zuvor so ungehindert in ihm brannten, hatten ein leeres Loch und pure Hilflosigkeit zurückgelassen. Der Wind fuhr sanft durch Jaydens Haar und durch seinen Mantel, strich wie eine warme Hand über seine Haut. Selbst die Nacht in Alola schien nicht kalt und abweisend. Irgendwann vergaß er die Zeit. Sein davor gesenkter Blick hob sich gen Himmel, während die Nacht über ihm vorbei zog. "..." Der Mond schimmerte als Sichel über ihm und erschien wie eine glühende Sensenklinge. Er merkte nicht, wie schwer seine Augen vor Müdigkeit wurden und schlief an die Wand gelehnt und sitzend ein.

Am nächsten Morgen strahlte die Sonne ungehindert auf Alola hinab. Keine einzige Wolke störte den Himmel. Mari schlief nach wie vor am offenen Fenster. Verschlafen richtete Jacky sich auf ihrem Bett auf und bemerkte sie am Fensterbrett. Fragend klappte ihr Mund auf, als sanfter Wind hinein strich. "Was...? Hoffentlich beschwert sie sich nicht über Rückenschmerzen. Das sieht unbequem aus..." Ihr Blick zuckte zu ihrem Bett und dann wieder zu ihr. "Ich muss es versuchen." Etwas unbeholfen trat sie zu ihr und versuchte, sie auf ihre Arme zu heben. Mari zuckte zusammen und öffnete ein Auge. "...Was machst du da...?", "Uhhh... Ich..." Jacky starrte sie peinlich berührt an. "Du hast die ganze Nacht am Fensterbrett geschlafen und das Fenster war sogar offen und ichwolltenichtdassdiralleswehtutwennduaufwachstunddachtedichzumBettzutragenwäredieLösung!" Mari sah sie etwas perplex an, dann musste sie jedoch lachen. "Hahahaha... Hahahaha! Ach, Jacky, du bist süß!" Die Blondhaarige war mindestens genauso perplex wie sie, als sie sie so vorsichtig wie möglich losließ. "W-wenn du das sagst." Mari stand grinsend vor ihr. "Hunger?", "Und wie!", "Hilfst du mir beim Frühstück?", "Gerne." Auf dem Weg zur Küche verkniff Jacky sich ein herzhaftes Gähnen und drehte den Kopf zu ihr. "Hey... Hatte es einen Grund, warum du am Fenster geschlafen hast?", "Ich hab mir die Sterne angeschaut und bin dabei wohl eingenickt.", "Hmmm..." Besorgt betrachtete Jacky sie für einen Moment länger und wandte sich dann ab. "Hoffentlich konntest du dich trotzdem ausruhen.", "Mir geht's gut, keine Sorge." Mari lächelte nur und schob die Brötchen in den Ofen. Jacky gab sich vorerst mit der Antwort zufrieden und bereitete das Besteck vor. "Kakao oder Tee?", "Kakao."

Als die ersten Menschenmassen auf Kantais Straßen traten, war das Frühstück angerichtet. "Hau rein!" rief Mari ihr zu und machte sich bereits ans erste Brötchen. "Wir haben eine Woche Zeit, bevor Taji wieder überwacht wird", zählte Jacky während des Essens auf. "Wir wissen, dass Nathaniel sich als „Eclipse" ausgibt und für Æther gearbeitet hat. Wenn Taji es rechtzeitig schafft, mit ihm in Kontakt zu treten und ihn für uns zu gewinnen, haben wir einen gewaltigen Vorteil." Mari nickte nur. "Die Frage ist nur, ob Kurusu sich kooperativ zeigt und warum er tut, was er tut.", "Er ist einer der Gründe, weshalb Shin mit Dino geflüchtet ist... Warum stellt er sich jetzt gegen Æther? Für mich klingt es so... Als hätte Kurusu von Anfang an seinen ganz eigenen Plan gehabt, unabhängig von der Foundation.", "Hmmh... Als Leiter der Forschungen war er ziemlich nah am Geschehen dran. Er klang in der Email so, als würde er seinen Job sehr ernst nehmen", meinte Mari achselzuckend. "Vielleicht lese ich auch nur zu viel in die Sache hinein..." murmelte Jacky. "...", "Noch wissen wir rein gar nichts. Wir müssen uns Informationen beschaffen." Dann legte sie den Kopf schief. "Uhm... Warte mal... Kalani hat doch gesagt, dass noch andere Wesen in der Ultradimension leben als Necrozma. Richtig?", "Uh... richtig." Jacky nickte. "Das ist eines der Dinge, über die Kalani nicht reden wollte. Ich habe solche Wesen in meiner Vision gesehen. Wie Pokémon sahen sie nicht aus...", "Hast du schon mal geschaut, ob du eines von ihnen im Pokédex findest?", "Noch nicht." Jacky blickte zu ihrem Beutel. "Hey, Bauz? Könntest du mir bitte meinen Pokédex bringen?" Ein Rascheln in dem Beutel war die Antwort. Die Eule zwängte sich müde aus ihren Sachen und tapste mit dem Pokédex in seinem Schnabel  zu ihr. "Danke..." Mari stand auf und ging um den Tisch herum, um ihr über die Schulter schauen zu können. "Nichts." Jacky scrollte schweigend durch jeden einzelnen Eintrag. Keines der Pokémon sah ansatzweise wie die Gestalten in ihrer Vision aus. "Dann waren es auch keine Pokémon", sagte Mari. "Aber was gibt es noch für Wesen? Wenn es keine Daten über sie gibt, dann müssen sie ja wirklich einer anderen Welt kommen, oder....?", "Necrozma kann nicht das einzige...", Jacky brach mitten im Satz ab und erwischte sich dabei, fast wieder das Wort „Pokémon" in den Mund zu nehmen, "...Das einzige Lebewesen sein.", " Nein. Kann es nicht. ich seufze Was auch immer das für Wesen sind, sie sind anders. Wer weiß, wie viel anders. Wer weiß, wie stark sie sind.", "Nathaniel weiß bestimmt mehr...", "Meinst du, Taji könnte was darüber aus seinem Datenpool fischen?", "Hmm... Fragen kostet nichts.", "Sag Laslow Bescheid." Jacky nickte und tippte eine Nachricht an Laslow.