Skull-Inflitration-Kapitel: Was tun?

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"Oh je... In Deckung", flüsterte Jacky. "Guter Plan." Laslow nickte, als Mari aufsprang und wie eine Furie nach vorne schnellte, um sich das Glas zu schnappen. "DAS GLAS IST JA NUR NOCH HALB VOLL!!! WIE VIEL HAST DU DAVON SCHON GEGESSEN?!?!", "Hey, langsam!!" Hastig presste Jayden die Hand gegen Maris Stirn und hielt mit der anderen das Glas außer Reichweite. "Was hat dich denn jetzt gestochen?!" Sie starrte auf das Glas. "Da ist nur noch die Hälfte drin!! Das Glas war vor zehn Sekunden noch voll!!", "Das hast du dir eingebildet!", "Hab ich mir nicht!! Gib her!!", "Hol sie dir!" lachte er laut. Sie legte die Hand um sein Handgelenk und schob die Hand, mit der er sie von sich fernhält, zur Seite. Sie ließ nicht los, während sie um ihn herum lief und nach dem Glas griff. Grinsend kauerte er sich über dem Glas zusammen und schob ihre Hand zur Seite. "Hey, hab Gnade! Ich war bis eben noch ans Bett gefesselt!", "Gib. Mir. Das. Glas. Sonst ist es alle, bevor ich die Chance hatte, etwas davon ab zu bekommen!!", "Bestimmt wollen auch noch die anderen was", provozierte er sie. "Denk nicht immer nur an dich.", "Sagst DU, ja?!" Sie sah ihn vernichtend an. "Du isst davon ja wohl am Meisten!!", "Beruhigt euch doch mal!" schlug Laslow vor. "Er hat recht. Ihr verhaltet euch wie kleine Kinder." Bevor Jayden reagieren konnte, schnappte Jacky sich das Marmeladenglas und stellte es zwischen Laslow und sich auf dem Tisch ab. Beide sahen zu ihr. "..." Dann wechselten sie einen Blick untereinander, bevor Mari den Kopf hängen ließ. "Tut mir Leid.", "Bei den vergammelten Tomaten, Mari..." Laslow atmete aus. "...ein Glas Marmelade ist doch kein Grund, sich so aufzure-", "Es ist Mago-Marmelade!" jammerte sie kläglich. 'Ist das normal?' Fragend wirft Taji einen Blick zu Jacky. Diese nickte so unauffällig wie möglich und hielt sich wieder still. Laslow seufzte und sah ebenfalls zu ihr. "Wollen wir ihr die Marmelade geben oder wollen wir sie auf Entzug setzen?", "Wa-?! Nein, tut mir das nicht an!!" Verzweifelt rutschte Maris Stimme drei Oktaven höher. "Mari..." Man merkte Jacky an, wie sehr sie mit mir selbst kämpfte. Besiegt hielt sie das Glas in ihre Richtung und seufzte. "Okay. Ausnahmsweise.", "Yay!" Sie schnappte sich das Glas und schmierte sich ein Brötchen damit, bevor sie es wieder ordnungsgemäß in die Mitte des Tisches stellte. "Seht ihr? Ich bin ein gutes Mädchen!", "..." Laslow sah sich kopfschüttelnd an. "... Merkt man.", "Wie Kinder..." seufzte Jacky theatralisch, ehe sie sich wieder dem Essen widmete. Mari lugte inzwischen zu Jayden. "Es erstaunt mich, dass du in der Küche noch nichts zerlegt hast... Hast du mir nicht mal erzählst, dass du oft Sachen zerbrichst?", "Hab ich? Kann mich nicht dran erinnern", antwortete Jayden. Gegenüber von ihm verkniff sich Zeke mühevoll ein zweites Lachen und erntete einen warnenden Blick des 18-Jährigen. "Was starrst du ihn denn so an? Ich wusste gar nicht, dass du diese Warn-Blicke so gut drauf hast!" Mari stieß ihn an. "Ich sollte Schauspieler werden", scherzte er, bevor er weiter aß. "Schauspielern tust du eh schon", lachte sie ausgelassen. "Welcher Tag ist heute eigentlich?", "Donnerstag", antwortete Laslow nach einem Blick auf seinen Viso-Caster. "Dann ist das Inselgeist-Fest in drei Tagen... Hm." Mari legte den Kopf schief. "Noka wird wieder ihren Süßkram-Stand aufbauen, Jayden." Sie schielte zu ihm. "Ich hab die Pralinen von ihr, die ich dir geschenkt hatte. Und es ist hier auf Ula-Ula, das Fest. Im Dorf der Kapu." Jacky erinnerte sich an den Eintrag im Geschichtsbuch. "Das letzte Schlachtfeld des Krieges vor Hunderten von Jahren.", "Ja, und?" fragte Mari. "Was hat das jetzt damit zu tun?", "Mir ist das nur eingefallen... Ich hoffe nur, das Fest verläuft ruhig." Jacky schüttelte entschuldigend den Kopf. "...ein perfekter Zeitpunkt für einen Angiff auf die Ruine, nicht?" bemerkte Laslow. Mari sah ihn an. "Äh...?", "Denk nach." Laslow stand auf und begann, um den Tisch herum im Kreis zu laufen. "Die Ruine auf Mele-Mele haben sie während des Gedenkfestes zerstört. Die auf Akala haben sie während eines Wochenmarktes ins Visier genommen. Jedes Mal war die Bevölkerung abgelenkt und die Ruine lag schutzlos da. Was also würde ein solches Fest auf Ula-Ula bedeuten?" Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "Es ist ein großes Fest. Nicht? Klingt nach einer perfekten Gelegenheit. Andererseits... das Fest hat einen historischen Hintergrund. Es wurde das erste Mal nach dem Krieg gefeiert. Vielleicht bietet es für uns ebenfalls eine gute Gelegenheit, mehr herauszufinden. Das erste allerdings stellt uns vor ein Problem. Erratet ihr welches?", "Ich bin nicht gut im Raten..." Zeke grübelte angestrengt vor sich hin, während Jacky die Hand an ihre Kinn legte und Taji sich nachdenklich nach vorne lehnte. "Jeder, jeder, der einem Plan verwirklichen will und halbwegs bei klarem Verstand ist, wird sich doch wohl kaum an ein Muster halten!" Laslow hob den Zeigefinger an. "Das würde sie doch zu berechenbar machen. Keons Truppe ist kleiner geworden. Er hat keinen Rückhalt mehr, aber trotzdem. Sie sind kleiner. Und das macht sie angreifbarer.", "Aber nicht weniger gefährlich. Die, die bei ihm geblieben sind, stehen hinter ihm", warf Jacky ein. "Vielleicht, aber trotzdem. Das Problem ist...", er sah von einem zum anderen, "... man erwartet, dass er sich an sein Muster hält. Gleichzeitig erwartet man aber auch, dass er es nicht tut. Man kann es nicht einschätzen. Was wird er tun? Einen unerwarteten Angriff riskieren, wenn die Ruine bewacht wird aber keiner damit rechnet oder einen Angriff wagen, wenn alle abgelenkt sind, man einen eventuellen Angriff aber erwartet?" Jayden schüttelte den Kopf. "Was hat er zu verlieren? Wir wissen alle, dass er die ganze Welt hasst. Wenn er's nicht schafft, alle Ruinen zu zerstören, macht's jemand anderes von Skull weiter. Vielleicht genießt er es sogar... Wenn alle sein Muster kennen und trotzdem niemand etwas gegen ihn ausrichten kann.", "Wir müssen ihm zuvor kommen", sagte Laslow. "Nur wie, das wissen wir nicht. Die Ruine liegt in der Wüste von Ula-Ula, wenn ich nicht gänzlich falsch liege, das heißt, der Weg dorthin alleine wäre mühselig. Gleichzeitig allerdings können wir keine Drohnen einsetzen. Sie würden durch den Sand und die trockene und heiße Luft beschädigt werden. Sonst hätte Taji eine seiner Drohnen einsetzen können.", "Er ist wahnsinnig geworden. Ich weiß nicht, ob es ihm jetzt noch etwas ausmacht, wenn er erwischt werden sollte." Seufzend kratzte Jayden sich am Hinterkopf. "Er hat noch Asse im Ärmel. Vielleicht kommt es ganz anders...", "Uh... Æther wird auf dem Inselgeist-Fest da sein. Ich hab Mitarbeiter in der Stadt gesehen", sagte Zeke. "Wenn wir Glück haben, wird Mom auch kommen, um nach Skull zu suchen... Wir könnten sie auf unsere Seite ziehen.", "Und wie?" fragte Mari weiter. "Ist ja schön und gut, dass wir eine Möglichkeit haben, sie anzusprechen, aber erstens, sie hält uns immer noch für Leute aus Team Skull... also Jacky und mich... und wir haben keine Ahnung wie wir sie auf unsere Seite ziehen sollen.", "Sie MUSS uns glauben!" Kraftlos ballte der Mechaniker beide Hände zu Fäusten und ließ sie auf seinen Schoß fallen. "Alles spricht dagegen, dass ihr mit Skull zusammenarbeitet! Mom ist blind, wenn sie das nicht sieht!" Seine verzweifelte Stimme schlug eine Oktave höher. Laslow seufzte. "Tja...", "Sie weiß, dass wir als die Helden Einalls bezeichnet werden..." murmelte Mari. "Und trotzdem hält sie uns für Mitglieder von Skull.", 'Die Æther Foundation ist schon lange still. Meint ihr nicht auch?' Taji rückte sich seine Brille zurecht. "Ziemlich." Laslow nickte. Kurzentschlossen stand Jayden auf und sammelte das benutzte Geschirr zusammen. "Uns darüber Gedanken zu machen bringt nichts... Wir brauchen einen Plan." Strähnen seiner schwarz gefärbten Haare fielen ihm dabei in die Augen. "Wir müssen ein Auge auf Skull und auf Æther halten. Und wir wissen nicht, wann Eclipse wieder zuschlägt." Mari seufzte. "Er hat recht..." Sie stand ebenfalls auf und stellte die Gläser und Packungen mit Belag und Aufstrichen zurück auf das Tablett. Dann hob sie es hoch und trug es ächzend in die Küche. "Bin ich der Einzige, der sich hilflos fühlt?" knurrte er zerknirscht, während er ihr in der Küche half. "Momentan sind wir das alle", murmelte Mari und räumte alles in die Schränke ein. "Und es nervt tierisch. Wir haben keine Ahnung, was alle als nächstes planen und können nur dasitzen und hoffen, dass uns was einfällt, bevor es zu spät ist.", "Spätestens auf dem Inselgeist-Fest wird Keon zuschlagen. Das wäre die perfekte Chance...Uns bleiben drei Tage.", "Viel Zeit ist das nicht." Mari seufzte wieder. "Zeit ist kostbar. So was wird einem jetzt erst bewusst...", "Wir sollten uns bewusst sein, wie wir uns unsere Zeit einteilen...", "... Hey, Jayden?" Sie drehte sich zu ihm um. "... Jackys Schatten hat gesagt, dass sie tief in ihren inneren eifersüchtig auf mich ist... Das Schlimme ist... ich glaube, es stimmt sogar. Sie hat sich oft darüber beklagt, dass sie sich fühlt, als könne sie nicht mit mir mithalten. Als würde sie zurückfallen.", "Glaubst du es ist wahr, was ihr Schatten gesagt hat?" Hellhörig geworden drehte er sich zu ihr. Sie nickte. "...Ja.", "Ich weiß nicht, was sie genau gesagt hat, aber das klingt wie eine ganz andere Seite von ihr. Bist du dir sicher?" Wieder nickte sie. "Sie denkt, dass sie nicht stark genug ist. Das hat sie mehrmals gesagt. Auch damals, als wir uns in der Liga gestritten haben.", "Das kann gefährlich werden.", "... ich fühl mich mies", murmelte sie. "Wenn ich ehrlich sein soll... Ich fühle mich wirklich mies dabei. Aber sag ihr das bitte nicht...", "Du kannst nichts dafür. Was von dem allen soll deine Schuld sein? " Er schnaubte abwertend. "Natürlich werde ich nichts sagen...", "Danke. Es gibt Dinge, die ich ihr nicht anvertrauen will. Ich will nicht, dass es ihr mies dabei geht.. Außerdem vertraue ich dir." Jayden wollte antworten, doch als er Jackys Räuspern hörte, hielt er inne und sah zur Tür. "Ich will nicht stören, wirklich nicht... Ihr habt nur etwas vergessen, mitzunehmen." So schnell, wie sie erschienen war, eilte die Blondhaarige zum Waschbecken und stellte den Rest des Geschirrs ab. Ohne einen von beiden anzusehen verschwand sie wieder aus der Küche. "..." Mari sah ihr hinterher. "Meinst du... sie hat es gehört?", "Ich hoffe nicht." Ratlos atmete Jayden aus und legte dann eine Hand auf ihren Arm. "Es gibt Wichtigeres zu tun. Wir müssen entscheiden, wer von uns was innerhalb der Zeit, die wir haben, macht.", "..." Sie knirschte mit den Zähnen. "..." Auch er schwieg und zog den Arm wieder zurück. Sie wandte den Blick ab. "Ja... du hast recht..."

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt