Skull-Infiltration-Kapitel: Ungebrochener Zorn

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„Entschuldigung? Kann ich reinkommen? Es ist dringend!" Mahlies angespannte Stimme war hinter der Tür zu hören. „Komm rein", sagte Mari. „Danke!" Die junge Forscherin eilte in das Zimmer und sprach, noch bevor jemand in der Runde die Möglichkeit dazu hatte: „Professor Burnett hat mich kontaktiert. Mr. Kalani ist verschwunden. Es gab einen Zwischenfall im Institut kurz darauf. Eine Ultrabestie hat die Mitarbeiter angegriffen.", „... er bewegt sich", sagte Mari. „... Jayden antwortet mir nicht. Was, wenn es schon zu spät ist? Als Gezeichneter kann Kalani Ultra-Bestien beschwören. So was in der Art. Was, wenn er für den Angriff auf das Observatorium verantwortlich war?". „Die Hokulani-Sternwarte steht im engen Kontakt zum Institut...", gab Mahlie zu. „Vielleicht lag es daran.", „Und Zeke und Laslow waren dort.", „Uns wurde sofort von dem Angriff berichtet. Alle im Institut wussten, dass beide dort waren...", „... Kalani wusste es also auch. Also weiß er jetzt, dass Laslow und Taji von uns getrennt sind... Was, wenn er sie aufsucht? Wenn Kalani Taji im Auge halten will... und er weiß kaum was über Laslow." Mari sah zu Jacky. „Was meinst du?", „Kalani wusste von Anfang an, dass er ein Hacker ist. Er hat es sogar einmal erwähnt... Er hat die Polizei schon auf Jayden angesetzt... Spätestens jetzt weiß er, dass Taji zu uns gehört und er kennt seinen Hintergrund... Er wird das Gleiche bei ihm tun.", „Wir müssen sie warnen!", ‚Taji!! Taji, hörst du mich?!' Sie legte zwei Finger an ihre Schläfe. ‚Antworte! Taji!', ‚...Mari...' Seine Stimme klang gepresst, fast zu schwach um hörbar zu sein. ‚Lasst euch nicht... kriegen...'

„Laslow!!!" Schreiend stolperte Zeke in das Zimmer des Silberhaarigen. „Komm schnell!! Da sind Polizisten und die wollen... und...!!" Laslow federte zwei Sekunden später hoch. „Was?!" Er ächzte vor Schmerz auf. „Warum... Wie...!?", „Ich weiß es nicht! Ich hab keine Ahnung!!" Zeke bebte am ganzen Körper und er schnappte nach seinem waghalsigen Sprint nach Luft. „Die wollen Taji!" Laslow zögerte keinen Moment. Er sprang trotz seines Zustandes aus dem Bett und ignorierte den beißenden Schmerz, bevor er aus dem Zimmer stürzte. „Beeil dich!!" Zeke packte sein Handgelenk und zerrte ihn stolpernd ins Freie. Die Blaulichter von drei Polizeiwagen blinkten außerhalb des Pokémon-Centers warnend. In Gewahrsam von zwei Polizisten wehrte sich Taji gewaltsam gegen die eisernen Griffe der Beamten. Sein Gesicht war kreidebleich, seine Beine drohten in jedem Moment nachzugeben und seine Augen waren weit aufgerissen. „LASST IHN LOS!!!" schrie Laslow sie an und rannte auf sie zu. „Lasst ihn in Ruhe!!" Taji schrie erstickt auf, als die Polizisten fester zupackten und zu den Wagen eilten. Laslow war in Sekundenschnelle bei ihnen und packte das Handgelenk des Gezeichneten. „Lasst ihn los, verdammt!!", ‚Hör auf damit... Du machst es nur noch schlimmer...' keuchte Taji. Er selbst hatte fest die Augen zusammengekniffen. Die Polizisten aus dem dritten Streifenwagen schwärmten aus und kesselten sie ein. ‚Nein. Ich lasse nicht zu, dass sie dich mitnehmen!', „Lass ihn los!" forderte einer der Polizisten. Neben ihm bäumte sich ein Arkani bedrohlich auf. „Nein! Er ist unschuldig! Er hat nichts getan!! Er ist das Opfer, nicht der Täter also lasst ihn in Ruhe!!", „Wir haben unsere Befehle. Wenn du dich einmischst, müssen wir auch dich mitnehmen", knurrte ein weiterer. Neben ihm bellte das zweite Arkani auf. „Letzte Chance.", „Es ist eure Aufgabe, Verbrecher einzusperren, keine Unschuldigen! Hört mir wenigstens zu. Bitte.", „Er ist ein Verbrecher. Seine Mutter selbst hat gegen ihn ausgesagt." Der Polizist deutete auf Taji, der sein Zittern nicht mehr beherrschen konnte. „Er war in Haft, vor Gericht und jetzt hier. Wäre er nicht abgehauen, wäre es nicht so weit gekommen.", „Ngh..." Wieder keuchte Taji auf und krampfte die Hände zusammen, als er verzweifelt versuchte, zu sprechen. „Menschen sind leicht manipulierbar, wenn es um etwas geht, was man liebt." Laslow schüttelte den Kopf. „Die Wahrheit ist... Sein Vater hat ihn für etwas gehasst, wofür er nichts konnte. Er war der Schuldige. Er hat Tajis Mutter mit Tajis Wohlergehen erpresst, so sieht's aus. Taji leidet schon genug..." Eines der Arkani knurrte warnend. Bevor Zeke oder Taji reagieren konnten, warf es sich auf ihn und drückte den Silberhaarigen bellend zu Boden. Die meisten Polizisten hatten sich nun um ihn versammelt. „So, so. Du glaubst, du weißt um die Gerechtigkeit mehr als wir?" Laslow weitete die Augen, als neuer Schmerz durch seine Wunde schoss. Er spürte etwas Warmes. Seine Wunde war wieder aufgerissen! Er fluchte leise. „Wie... soll sich jemand verteidigen, der nicht mal vernünftig... sprechen kann? Ihr redet von Gerechtigkeit... aber ist es gerecht, jemanden zu verurteilen, der nicht... einmal in der Lage ist... die Wahrheit zu sagen? Das ist nicht fair...", „Wir hören uns an, was er zu sagen hat. In der Polizeistation", stellte einer der Polizisten klar. Sie packten den Gezeichneten grob an den Armen. Am ganzen Körper bebend keuchte er auf. „Du hast dich Polizisten widersetzt. Dir widerfährt das Gleiche", knurrte ein weiterer und zerrte ihn auf die Beine. „..." Laslow konnte sich mit Mühe aufrecht halten, als er plötzlich zusammenzuckte. „...?!", ‚Laslow! Das ist eine Falle! Kalani... er hat die Polizisten auf euch gehetzt! Und sie haben es auch auf Jayden abgesehen!' schrie Mari in seinem Kopf. Laslow knirschte mit den Zähnen und knurrte leise, als erneut Blut von seiner Wunde auf den Boden tropfte. Taji war nicht mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Panik flutete jeden einzelnen Gedankengang des Schülers und seine Atemzüge wurden immer leiser. Noch bevor einer der Polizisten reagieren konnte, unternahm Taji einen letzten Versuch, zu entkommen. Doch er war zu schwach und die Polizisten zu stark. Etwas an seinen Augenwinkeln schimmerte verzweifelt auf. „Wir wissen, dass ihr keine weißen Westen habt. Ihr habt einiges zu erklären!" Grob zerrte der Polizist Laslow mit sich. „Ihr werdet schon noch sehen, wie weit euch eure eigene Gerechtigkeit bringt, wenn ihr vielleicht alle am Ende in der Zelle sitzt, die euch zusteht!" Um seinen Punkt zu unterstreichen, schloss er seinen Griff so schmerzhaft um Laslows Arm, dass sich erste Spuren bildeten. Laslow biss die Zähne noch fester zusammen. „HÖRT AUF DAMIT! LASST IHN LOS!!", „...Also war die Tatsache, dass er nicht sprechen kann, auch eine Lüge?" knurrte der Polizist neben Laslow und deutete mit dem Kinn auf Taji, der sich nur noch mit der Hilfe der anderen Beamten über dem Boden halten konnte. Seine Augen waren weit aufgerissen. „..." Laslows Sicht verschwamm. ‚Eclipse, du Mistkerl...!' knurrte er in Gedanken, bevor seine Beine im nächsten Moment nachgaben und er zusammenbrach. „...!!" Taji wollte sofort nach vorne stürzen und schrie wieder auf, als die Polizisten ihn zurückhalten wollten. Die Panik in seinen Fasern wich einem neuen, markerschütterndem Gefühl. Die Wut findet einen Weg in seine Augen. „NEIN!!!"

„Hey!! Wo seid ihr?!" Vollkommen außer Atem stürzte Zeke in das Pokémon-Center von Malihe und hatte keine Zeit mehr, sich bei Dino und Zain zu entschuldigen, als er sie auf dem Weg rammte. „Da sind Polizisten an der Sternwarte... Die haben...!!" Plötzlich erbebte die Erde für einen Augenblick so stark, dass er sich an der Wand abstützen musste, um nicht umzufallen. „Was zur...?!" Mari stolperte fast und stützte sich an der Wand ab. „Was zum Teufel ist das?!", „Was stimmt nicht mit dir?!" Dino schloss zu den beiden auf und starrte Zeke so bösartig an, dass der Grauhaarige zusammenzuckte und sich hinter Mari versteckte. Ein zweites Beben folgte- und Dino hielt sich plötzlich knurrend am Kopf. „Argh...", „... Was geht da ab?!" Mari rannte zum Fenster. „Wo kommt dieses Beben auf einmal her?!", „Da ist ein Himmelspuls! Direkt über dem Berg!!" rief Mahlie. „Wo... Wo kommt der her?! Ist das...?!" In dem Moment traf sie der Schlag. „.. Ist das... War Taji das?!" Sie drehte sich zu Zeke. „Was ist passiert?!", „I-Ich... I-I-Ich..." Sein Gesicht war vor Angst bleich geworden. „Los, erzähl! Was ist passiert?" Sie griff ihn an beiden Schultern. „Zeke!", „E-Er wollte Taji retten und dann haben ihn die Polizisten gepackt und Taji hat plötzlich GESCHRIEN u-und dann hab ich nichts mehr mitbekommen, weil ich los gerannt bin um euch zu suchen und...!", „Laslow?!" Mari wurde blass. „... Kalani... er wusste, dass Laslow versuchen würde, Taji zu verteidigen und er sich sogar gegen die Polizei auflehnen würde.... er war die einzige Person, die er noch nie gesehen hat. Von der er nichts weiß und die er nicht einschätzen kann. Erst seit der Sache mit dem Virus weiß er, dass Laslow überhaupt existiert! Er muss gewusst haben, dass er zur unkalkulierbaren Gefahr für ihn werden kann...! Und er hat es ausgenutzt!", „Ich habe einmal von Professor Burnett mitbekommen, dass Gezeichnete die Fähigkeit haben, Ultrabestien zu sich zu rufen. Stimmt das also?" Mit einer Hand vor dem Mund drehte sich Mahlie zu ihnen. „Ich glaube, sie wusste das von Mr. Kalani...", „Kalani... ist der einzige, der Jaydens Rolle in dieser Sache kannte. Jayden hätte nie jemanden getötet, absichtlich oder nicht. Kalani ist Eclipse... und er hat gleich die drei Leute von uns beseitigt, die für ihn die größte Gefahr darstellen. Jayden ist ein Heiler, er weiß, wo die lebensgefährlichen Stellen sind und er würde sie stets meiden. Verdammt!!" Ihre Faust krachte gegen die Wand. „Er wird bezahlen..." Jacky starrte neben Mahlie aus dem Fenster. Tränen hatten sich in ihren Augen gesammelt und sie hatte die Fäuste so fest zusammen gekrampft, dass ihre Knöchel weiß wurden. „Er ist zu weit gegangen... Die schlimmste Strafe der Welt ist nicht genug für ihn...", „Erst Jayden und jetzt auch noch Taji UND Laslow... Der Typ kann was erleben!!" fauchte Mari schäumend vor Wut. „So leicht geben wir uns nicht geschlagen!!", „Bald befördern wir IHN in die nächste Dimension!" An der Tür hatte Nael die Hand vor seiner Brust geballt. Statt seiner sorglosen Fassade glühte nun purer Kampfgeist in seinen Augen. Hinter seiner Schulter nickte Leilani eifrig. „Er sagt es! Er soll sich auf etwas gefasst machen!! Oder, Noka?" Die Händlerin nickte Mari entschlossen zu. „Er hat schon die Æther-Foundation und meinen Vater ins Chaos gestürzt... Das Gleiche darf nicht mit der ganzen Welt passieren! Nicht wegen ihm!", „Ich bin zu schwach, um alleine etwas zu tun. Aber ich kann euch helfen! Ihr habt mir geholfen, also mach ich das jetzt auch! Ein Erwachsener bricht nie sein Wort!" versprach Zeke noch immer niedergeschlagen. Mahlie stellte sich neben den Kleineren und legte eine Hand auf seine Schulter. „Ich auch nicht. Wir helfen ihnen. Egal, was wir dafür tun müssen." Mari drehte sich zu Jacky. „Geh zur Sternwarte. Verschaff dir ein klares Bild von dem, was da oben abgeht.", „Seid vorsichtig!" Die Blondine nickte und eilte überstürzt aus dem Zimmer.  

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt