Gedenkfest-Kapitel: Nächster Morgen

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Mari sah zu Jacky. „Gut, Jayden ist einverstanden. Je früher wir Kalani mit ins Boot holen, desto besser ist es, glaube ich.", „Okay." Im Zimmer angekommen saß Jacky direkt wieder an ihrem Buch. „Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können.", „Am besten informiere ich ihn gleich", murmelte Mari und zog ihren Pokédex hervor. Sie tippte auf die Schaltfläche am unteren Bildschirmrand.

„Guten Abend!" Nach wenigen Sekunden winkte ihr der Lehrer entgegen. „Wie laufen eure Vorbereitungen für die Prüfung?", „Holprig", musste Mari zugeben. „Wir haben gestern trainiert, aber heute sind wir nicht dazu gekommen. Leider. Aber wir haben neue Pokémon gefangen.", „Hat sich Team Skull wieder sehen lassen?", „Auch", seufzte die Schwarzhaarige. „Aber die Æther-Foundation war das größere Problem.", „Verstehe." Nachdenklich verengte er die Augen und legte die Hand an sein Kinn. „Hier auf Akala ist es vergleichsweise ruhig, aber auch hier wird viel über Mele-Mele gesprochen. Das Gelände um Kapu-Falas Ruine wurde bereits abgesperrt, damit keiner an sie herankommt.", „Hmmmh... Alles klar. Wie auch immer, ich habe nicht angerufen, um darüber zu sprechen, sondern über etwas anderes.", „Dann bitte, lass dich von mir nicht weiter unterbrechen.", „Es... geht um Skull. Oder vielmehr... etwas, was wir uns überlegt haben. Du darfst aber niemals irgendjemandem davon erzählen." Mari erklärte ihm die ganze Geschichte mit Jaydens idiotischen Plan und was sie sich überlegt hatten, dabei erwähnte sie jedoch Laslow nicht. Eher unabsichtlich. Am Ende sagte sie nur, dass sie den Plan bald umsetzen würden. „...Wir dachten, es ist besser, wenn du Bescheid weißt.", „Waghalsig..." kommentierte Kalani zur Hälfte in Gedanken vertieft. „Aber jede Information von Team Skull ist wertvoll. Das muss er eingesehen haben.", „Schon. Ich meine, wir hängen da alle drin und er war bereit, das zu machen, aber trotzdem, es kann sehr viel dabei in die Hose gehen. Wir brauchen jede Unterstützung, die wir kriegen können und wenn du, wie wir auch, gegen Skull arbeitest, Jayden dabei aber ins Visier nimmst, wäre das sehr hinderlich gewesen. Darum... dachten wir, es wäre hilfreicher, wenn du eingeweiht wirst.", „Danke, dass ihr mir vertraut." Er nickte leicht. „Naja... du warst immerhin unser Lehrer, oder nicht? Wir werden bald die erste Prüfung in Angriff nehmen, aber bis mindestens Samstag bleiben wir hier auf Mele-Mele.", „In Ordnung. Ich stehe in Kontakt mit der Inselkönigin von Akala, zusammen arbeiten wir etwas aus, bevor ihr eintrefft.", „Gut." Mari nickte. „Danke, Addam.", „Nein, ich danke euch." Er schüttelte den Kopf. „Ich hoffe, ich kann euch auf eurer Wanderschaft helfen. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.", „Ich hoffe, dass nichts schiefläuft. Ich hoffe es so sehr...", „Wenn es schiefgeht, hat nicht nur er ein großes Problem. Wir müssen ihn unterstützen, auch wenn wir offiziell gegen ihn sind.", „Ja. Ich meine, wir können miteinander kommunizieren und alles, aber den Großteil muss er alleine auf die Reihe bekommen.", „Team Skull will jede Ruine in Alola zerstören. Wenn das passiert, ziehen sie den Zorn der vier Schutzpatronen auf sich", summierte Kalani mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht. „Wenn man alten Legenden glaubt, sollen noch höhere Mächte erwachen, sobald die Kampfschreie aller Schutzpatronen gleichzeitig den Himmel erfüllen. Keine Menschenseele kann sich ausmalen, was dann geschehen würde.", „.... Das klingt nicht gut. Wir müssen das verhindern, aber momentan haben wir Æther an der Backe, das ist auch nicht gerade hilfreich. Dieser Vollpfosten Keon! Wenn ich ihn erwische....!!", „Er scheint eines der größten Probleme zu sein.", „Allerdings. Je mehr wir über Skull wissen, desto effektiver können wir gegen sie arbeiten. Darum muss Jayden unbedingt Erfolg haben... Wie auch immer, danke für die Unterstützung, Kalani. Wirklich. Ich will dich jetzt nicht weiter stören.", „Ich melde mich, sobald ich etwas Neues weiß." Wieder nickte er. „Seid vorsichtig.", „Sind wir." Mari nickte und legte dann auf. „Gut, dann wäre das auch erledigt.", „Er scheint einverstanden zu sein. Mit seiner Hilfe steht der Plan auf sicheren Beinen", meinte Jacky. „Sieht so aus." Mari seufzte erleichtert. „Das ist Grund, erst mal aufzuatmen.", „Wir sollten versuchen, positiv zu denken. Jayden kam selbst auf die Idee. Ich glaube nicht, dass er das vorschlagen würde, wenn er sich selbst nicht sicher wäre." Die Blondine legte das Notizbuch zur Seite, „Stimmt schon. Trainieren wir morgen? Intensiv? Innerhalb von Hauholi gibt es kleine Trainingsgärten. Dort kann man seine Pokémon in Kämpfen trainieren.", „Klingt perfekt! Dann können wir endlich anfangen, meine Ideen in die Tat umzusetzen." Jacky grinste breit und Mari musste nur lächeln. „Hehe... und wenn wir uns bereit fühlen, suchen wir Elima auf.", „Genau. Die erste Prüfung wird uns nicht aufhalten!" Jacky kroch in ihr Bett und streckte sich ausgiebig. „Du bist ja Feuer und Flamme", bemerkte Mari und sofort wechselte Jackys Aufregung zu leichter Nervosität. „Übertreibe ich...?", „Nein, aber du zeigt ziemlich viel Euphorie.", „N-na ja, wir sind erst am Anfang unserer Wanderschaft. Wir können noch so viel lernen." Mari schmunzelte und streckte sich aus. Robball rollte sich neben ihr zusammen. „Tsss... Ja ja. Gute Nacht.", „Gute Nacht!" Jacky schloss die Augen und rückte etwas zur Seite, als Bauz sich aus ihrem Beutel wand und neben sie kuschelte.

Der nächste Morgen war ruhig und die Sonne schien hell. „Vorsicht bei dem Besteck. Tu dir nicht weh, okay?" Jacky blickte Bauz hinterher, als es mit einer Gabel im Schnabel aus der Küche flog und sie sorgfältig auf den gedeckten Tisch ablegte. Mari schlief noch ausgestreckt auf dem Bett und rührte sich kein bisschen. Lediglich Robball hob schläfrig den Kopf. Bauz bemerkte Robballs Blick und drehte seinen Kopf so weit, bis es neugierig zu ihm starren konnte. Die Robbe gähnte ausgiebig, als Jackys Wuffels neugierig die Schnauze direkt vor ihm in die Luft reckte und mit den Ohren wackelte. Erschrocken sprang Robball nach hinten, als es Wuffels bemerkte. „KIYA!!", „Hnh?" Mari wurde von dem Schreckensschrei wach. „Wuffels! Du sollst sie doch nicht wecken..." Mit tadelndem Blick und strenger Stimme lief Jacky aus der Küche und stellte die Teller ab. Mari setzte sich auf. „Was ist denn los...?", „Tut mir leid... Ich wollte dich schlafen lassen und das Frühstück machen." Jacky seufzte, konnte aber nicht länger verärgert sein, als Wuffels energiegeladen um ihre Füße sprang. Lachend ließ sie die Schultern hängen. „Plan misslungen." Mari rieb sich über die Augen. „Ugh... Guten Morgen, Robball." Sie streckte den Arm aus, um die verschreckte Robbe zu beruhigen. „Ich war kurz im Foyer und hab dort Nael getroffen", berichtete Jacky, während sie vorsichtig über Wuffels stieg und wieder in der Küche verschwand. „Die Mitarbeiter von Æther haben sich vorerst zurückgezogen.", „Arceus sei Dank", seufzte Mari. „Die Atempause sollten wir nutzen.", „Konntest du gut schlafen?" Während die Blondine die Küche aufräumte, hatte Bauz es sich bei Mari bequem gemacht. Sie streichelte die Eule kichernd. „Du bist doch nur wegen den Knurspen hier, stimmt's?" grinste sie und hob dann den Kopf. „Ja. Konnte ich.", „Draußen scheint schon die Sonne und es ist echt warm..." träumte Jacky vor sich hin. „Ich hab sogar gehört, dass heute viele am Strand surfen gehen!", „Oh..." Mari stand auf. „Das klingt vielversprechend. Aber denk dran, dass heute Training auf dem Programm steht. Ich frage mich, ob die Prüfungen sehr schwer sind...", „Vielleicht..." Jacky kam aus der Küche zurück und hielt ihr eine Tasse Kako zurück. „Die Inselkönige und Herrscher-Pokémon geben dann bestimmt alles, um uns das Leben schwer zu machen." Mari nahm die Tasse und nippte an dem Kakao. „Hmh... Das heißt, wir dürfen nicht mit dem Kopf durch die Wand brezeln.", „Eher sollte ich aufpassen, dass du nicht mit dem Kopf in der Wand endest.", „Das ist jetzt nicht fair!" Jacky brach in leises Lachen aus und winkte ab. „Das war nur ein Scherz!" Mari schob die Unterlippe vor und schmollte. „Sehr witzig war der nicht.", „Sei nicht so." Jacky setzte sich zu ihr und legte noch etwas schläfrig den Kopf auf ihre Schulter. „Hast du schon aus dem Fenster geschaut? Heute kann nur ein guter Tag werden!", „Pffft... Ich glaube dir mal... Ich hab noch nicht aus dem Fenster geschaut." Sie leerte ihre Tasse mit einem Zug. „Hey... Welchen Tag haben wir heute noch mal?" fragte Jacky. „Öhm.... Mittwoch. Glaube ich. Warum?", „Jayden kommt am Samstag... Das heißt, dass wir nächste Woche losziehen werden, oder?", „Richtig." Mari nickte. „Laut Kalani ist es auf Akala ruhig... Hoffen wir das.", „Wenn Team Skull sich wirklich aus Mele-Mele zurückzieht, sind die anderen Insel die nächsten Ziele...", „Wie Kalani sagte, die Ruine auf Akala ist gesperrt... Wer weiß, ob das was bringt. Vielleicht ist Akala auch nicht das nächste Angriffsziel, sondern die anderen Inseln. Ula-Ula und Poni.", „Team Skull könnte Akala auslassen und auf Ula-Ula zielen." Diese Vorstellung ließ Jackys Gesicht bleich werden. „Wenn Zain auf Poni für Skull die Stellung halten sollte und die Ruine auf Akala gesperrt ist...", „...dann wäre Ula-Ula ein einfaches Angriffsziel.", „Wir wissen immer noch nichts über Zain. Wer weiß, ob wir ihn überhaupt wiedersehen..." Seufzend stand Jacky auf. „Ob er Gutes will oder nicht.", „Wir müssen sowieso abwarten. Jaydens Aktion wird Licht ins Dunkel bringen.", „'Wir sollten unsere Zeit darin investieren, stärker zu werden.' Das hast du vor ein paar Tagen gesagt.", „Hab ich das?" Mari sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ja, so ungefähr." Jacky nickte ihr zu. „Und du hast recht. Wir können noch nichts tun. Wir müssen stärker werden und die Prüfungen bestehen, damit wir eine Chance haben.", „Worauf warten wir dann noch?", „Darauf, dass du vom Bett aufstehst und etwas isst!" Jacky deutete auf den Frühstückstisch und zwinkerte ihr zu. Mari sprang auf. „Okay, okay, ich beeile mich ja schon! Gib mir eine Sekunde." Sie verschwand flink im Bad.  

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt