Skull-Infiltration-Kapitel: Auf zum Fest

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„Bin wieder da." Als Mari im Zimmer ankam, streifte sie sich die Kapuze vom Kopf. „Hab ich irgendwas verpasst?", „Nein... Alle anderen schlafen schon. Denke ich." Mit einem Tee auf dem Schoß saß Jacky auf ihrem Bett und blickte ihr entgegen. „Ich kann nicht schlafen...", „Warum?" Mari setzte sich auf ihr eigenes Bett. „Halten Gedanken oder Sorgen dich wach?", „Ja..." gab die Blondhaarige niedergeschlagen zu. „Ich weiß, das ist kindisch.", „So geht's mir aber auch manchmal." Mari zog die Schuhe aus. „... Huh... Die Welt ist jetzt erst Recht verwirrend... Jetzt rennen zwei Versionen von Jayden da draußen rum und beide können per Gedankenlink mit mir kommunizieren... Verwirrend. Naja... wie auch immer, ich geh jetzt schlafen und ich würde dir empfehlen, das auch zu tun.", „Ich weiß... Ich weiß... Es ist nur..." Zerknirscht schüttelte Jacky den Kopf. „Ich muss immer an die Visionen denken, die ich vor einer Weile hatte. Ich habe Angst, dass die wahr werden.", „Wenn wir nichts tun, werden sie das auch. Es liegt an uns, ob sie wahr werden oder nicht... Die gute Nachricht ist: Wir haben einen Plan. Die schlechte: Wenn's in die Hose geht, dann wird's nich schlimmer. Auswertung: Wir müssen das morgen hinbekommen. Und das geht am besten, wenn wir fit sind. Zieh deine Schlussfolgerung draus. Um's zu verdeutlichen: Das war ein unterschwelliger Befehl dafür, dass du schlafen gehen solltest. Betonung liegt auf "Befehl".", „..." Jacky starrte sie von ihrem Bett aus an. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und lachte hilflos auf. „WAS GIBT'S DA ZU LACHEN?! War das so witzig? Hab ich irgendwas nicht mitbekommen?", „Das bist so du..." japste Jacky lachend. „Es ist nur...", „... Ich versteh gerade nicht, was du meinst." Sie Schwarzhaarige verschränkte die Arme vor der Brust. „Es zeigt nur, wie sehr du dich um andere kümmerst. Von uns allen hast du vielleicht die schwerste Last auf den Schultern..." Jacky rieb sich die Lachtränen aus den Augen und schüttelte den Kopf. „Habe ich das?" Mari legte den Kopf schief. „Ich weiß nicht.. Kann schon sein, aber das ist kein Problem. Ich halte das aus. Ich muss... um unser aller Willen.", „Du bist nicht alleine. Wir stehen das morgen alle durch. Wir müssen nur daran glauben..." Jacky lächelte ihr entgegen. „Ich kann dir wenigstens den Rücken freihalten.", „Und ich halt sie alle von dir fern!" Mari streckte die Faust in die Luft. Dann ließ sie sich der Länge nach aufs Bett fallen und war wenige Sekunden danach nicht mehr ansprechbar. „Zzzzz.... zzzzz..." Die blassen Umrisse weißer Blitze zersplitterten still den Sternenhimmel, um kurz darauf wieder zu verschwinden. Sie zuckten und wanden sich in eine bestimmte Richtung, weg von der Stadt.


Am nächsten Morgen war Professor Burnett nach Malihe gereist und unterhielt sich mit Mahlie. „Ist wirklich nichts passiert?" fragte die Assistentin. Neben ihnen hatte Zeke ungeduldig die Arme verschränkt. „Nein. Alle Maschinen sind intakt. Der Himmelspuls von letzter Nacht war schwach, weil er nicht auf einen Ort zentriert war", erklärte die Professorin und beobachtete, wie Zeke daraufhin erleichtert ausatmete. „Er reichte von Malihe City bis zur Wüste." Vor der Küche belauschte Jacky das Gespräch, bevor ich sich abwandte und leise die Tür zu ihrem Zimmer öffnete. „Guten Morgen... Bist du schon wach?", „Hmmm?" Mari sah zu ihr, während sie mit ihren Haaren beschäftigt war. „Oh... ja!" Sie drehte sich zu ihr, während sie ihre Haare zu einem einzigen Seitenzopf bannte. „Gibt's Neues?", „Professor Burnett ist hier", antwortete Jacky. „Ich habe ein Gespräch mitbekommen.", „Worum ging's?", „Es gab einen neuen Himmelspuls... Aber er war anscheinend schwach.", „Hm... Also kein Grund zur Beunruhigung?", „Er ging bis zur Wüste..." seufzte Jacky. „Bis zur Wüste, hm?", „Vielleicht ist das eine Warnung...", „Eine Warnung? Wie meinst du das?", „Es muss ein extremer Zufall gewesen sein, wenn ein Himmelspuls, der besonders Gezeichneten schadet, von dem Ort ausgeht, an dem die meisten von ihnen sind zu dem Ort, zu dem sie wollen...", „... Meinst du?" Mari neigte leicht den Kopf. „... Hm... das stimmt... Es erscheint mir nicht wie ein Zufall.. Und was machen wir jetzt mit der Info?", „Keine Ahnung... Es hat mich nur an etwas erinnert", gab die Blondhaarige zu. „Necrozmas Gezeichneter hat die Macht über Necrozma selbst. Nur er oder sie kann es aufhalten. Der Gezeichnete von damals hat nichts unternommen, deswegen ist es wütend und wahnsinnig geblieben... Denkst du, das ist der Grund, warum Menschen aus ihren Welten gerissen werden? Weil Necrozma nicht die Kontrolle über sich selbst hat?", „... Hm... schon möglich..." Mari seufzte schwer. „Das Fest startet um zehn. Wir werden uns dort eine Weile rum treiben, bevor wir zur Ruine gehen. Nicht? Ich möchte unbedingt Skillet zuhören!" Sie wirkte nicht gerade so, als würde die Welt bald untergehen. „B-Bist du dir... sicher?", „Yapp!" Sie nickte. „Warum nicht?", „Hm... Das heißt, ich muss mir auch etwas für das Fest ausdenken. Du siehst toll aus.", „Danke!" Mari grinste sie breit an und warf sich dann ein dunkelblaues Cape über. „Ich gehe schon mal runter und trommle die Mannschaft zusammen!", „Ich komme bald nach!" Jacky winkte ihr hinterher. Mari lief nach unten und klopfte nebenbei an diverse Türen. „Leute, es ist Zeit für eine letzte Versammlung!", „Bin sofort da!" rief Nael schlaftrunken aus seinem Zimmer. Zain lugte hinter dem Türspalt zu ihr und nickte, hinter ihm seufzte Dino gereizt: „Sofort." An Nokas Tür hing ein eilig geschriebener Zettel: „Ich bin schon auf dem Fest und baue den Stand auf! Man sieht sich dort!" Mari kam im Foyer an und begrüßte Mahlie und Zeke. „Alola!", „Alola!" Der junge Mechaniker winkte ihr zu. Seine Hosenträger, die er zuvor noch auf der Farm getragen hatte, waren inzwischen von jedem Dreck befreit. Die Forschungsassistentin nickte höflich. „Guten Morgen. Sind die anderen schon wach?", „Ja, die kommen gleich." Mari lehnte sich an die Wand. „Hoffentlich.", „Hey, uhm..." Zeke räusperte sich verlegen. „Wenn das vorbei ist... Also wenn wir die Ruine beschützen konnten... Heißt das, dass wir uns alle nicht mehr so treffen wie jetzt?" Der Junge rang niedergeschlagen mit den Händen. „Ich weiß, ich bin der Jüngste von uns allen, aber ich hab sonst hier keine Freunde und es macht echt Spaß mit euch." Mari stieß sich von der Wand ab und legte eine Hand auf seinen Kopf, bevor sie leicht durch seine Haare wuschelte. „Heh... Nein, das heißt es nicht.", „...! H-Hey, ich bin kein Kind!" Seine Wangen waren feuerrot, als er vor ihrer Hand flüchtete. „Ich meine nur, äh... Es wäre nur schade, wenn wir uns aus den Augen verlieren. Ich hab niemanden außer euch wirklich... Mom natürlich auch, aber... sie hat immer noch viel zu tun. Ich mache mich auch nützlich, versprochen!", „Jeez..." Mari kicherte leise. „Freundschaft ist, wenn Bekloppte mit Bekloppten noch bekloppter sind. In unserem Fall würde es hinhauen.", „Der Satz wurde von uns erfunden!" lachte Nael ausgelassen, als er zu der Gruppe stieß. Ein neongrüner Schriftzug prangte auf seinem weißen T-Shirt, seine Hände waren entspannt in den Taschen seiner kurzen Hose vergraben. „Eher für uns..." Müde schlurfte Leilani ihm hinterher. „Wow... dich werden wir auf dem Fest nicht übersehen, Nael..." bemerkte Mari. Die Braunhaarige schnaubte zustimmend. „Das Shirt ist schrecklich...", „Es ist.... speziell", drückte Mari es sanfter aus. „Du siehst aus wie eine grüne Ampel" scherzte Zeke. „Das stimmt." Mari nickte lachend. „Gibt's noch ein passendes rotes und ein gelbes dazu?", „Das ist nicht fair!" Nael grinste immer noch. „Das ist das größte Fest auf Alola! Da muss man sich passend anziehen!", „Ich wusste nicht, dass Clowns auftreten." Um einiges simpler gekleidet stießen Dino und Zain dazu. Der Blondhaarige verzog das Gesicht. „Hey..." Mari musste bei Dinos Kommentar ungewollt leise lachen. „Was steht da überhaupt drauf? 'Welcome to the party'? Auf deinem Shirt, meine ich.", „Ja... Ich hatte das ewig nicht mehr an!" verkündete Nael stolz und stemmte die Arme in die Seiten. „Nur zu besonderen Anlässen!" Leilani wirkte wenig begeistert und spielte mit ihrem Blumenhalsband. „Du bist echt eine Hausnummer.", ‚Guten Morgen.' Mit scheu nach unten gerichteten Augen betrat Taji das Foyer. Bis auf das rote Stofftuch um seinem Hals wirkte er mit seinem weißen Hemd und der dünnen, grauen Stoffjacke normal. „Hallo!" Mari winkte ihm zu. „Jacky ist mal wieder die letzte... war ja klar.", „Ist was passiert? Warum braucht sie so lange?" fragte Nael verdutzt. „Sie ist ein Mädchen, Nael... das kann... unter Umständen normal sein.", „Dino braucht auch lange im Bad..." kommentierte Zain plötzlich, neben ihm verengte der andere Gezeichnete schlagartig die Augen. „Zain, ich schwöre dir-", „Was?" Mari drehte sich zu ihm um und musste ein Auflachen zurückhalten. „Echt?", „Er steht immer früh auf, ist aber immer noch im Badezimmer, wenn ich wach bin..." Der Lilahaarige nickte. „Merkt man ihm gar nicht an. Es stehen immer noch Haare ab." Nael grinste, doch Leilani ging mit erhobenen Händen dazwischen, als Dino knurrend einen Schritt auf ihn zu ging. „Ooookay, am besten wechseln wir das Thema!", „.... Wow, also das... hätte ich nicht gedacht." Mari hielt sich kichernd die Hand vor den Mund. „Na so was...", ‚Hey, Jayden. Wenn wir uns schon auf dem Fest rumtreiben, soll ich dir ein bisschen Zucker besorgen, wenn du nicht selbst da sein kannst? Noka hat ihren Stand schon aufgebaut. Ich könnte dir was besorgen, bevor unsere Operation losgeht.', ‚Danke, aber schmilzt das Ganze nicht dann, wenn du in der Wüste bist?', ‚Ich kann das Zeug durch die Gegend teleportieren, vergiss das nicht. Ich werd's sicher im Pokémon-Center deponieren.', ‚Huh... Okay, überrasche mich! Ich hab hohe Erwartungen!', ‚Aye, Sir!' Mari lehnte sich wieder gegen die Wand, während sie auf Jacky wartete und sich fragte, ob sie heute überhaupt noch auftauchte. Dann sprintete Jacky doch noch die Treppen herunter. „Tut mir leid, ich konnte mich nicht entscheiden, was ich anziehen soll!" keuchte sie, als ich bei ihr stehenblieb. In ihren Haaren glänzte die tiefrote Blumenspange, die ich aus Einall mitgenommen hatte. Ein schulterfreies, lang fallendes Oberteil und eine enge Jeans machten das Outfit für das Fest und die Reise in die Wüste komplett. „Sind wir vollzählig?", „Sind wir." Mari nickte. „Sheesh, wenn ich gewusst hätte, dass du so lange brauchst, hätte ich noch andere Dinge in der Zwischenzeit machen können... Wie auch immer.", „Was denn zum Beispiel?", „Was weiß ich. Irgendwas halt. Also, wir wissen, wie der Plan aussieht. Alle, die zur Wüste gehen; sollten sich möglichst unauffällig verhalten und wir sollten uns nicht zu weit voneinander entfernen. Taji, kommt bei dir schon ein Signal an?", ‚Nein...' Enttäuscht blickte er auf das kleine Display in seiner Hand hinab. ‚Wir müssen hoffen, dass es rechtzeitig ankommt.', „Okay. Halt uns auf dem Laufenden.", „Vielleicht ist der Peilsender kaputt gegangen, oder Keon hat ihn gefunden", vermutete Zain seufzend. Mahlie zupfte unruhig an ihren schwarzen Haaren, die sie zu einem hohen Zopf gebunden hatte. „Beides wäre fatal. Wir können ihn nicht finden, wenn wir kein Signal haben.", „Hoffen wir, dass weder das eine noch das andere zutrifft. Also. Wir bleiben in Kontakt." Mari sah zu Taji und zog dann die Kapuze in ihr Gesicht. „Gehen wir.", „Zähl auf uns!" Grinsend verabschiedete Nael sich von ihnen, bevor er mit Leilani im Schlepptau los schlenderte. Taji und Mahlie verließen jeweils alleine das Pokémon-Center, die zwei übrig gebliebenen Gezeichneten schlossen sich zusammen. „Gehen wir." Mari sah zu Jacky. „Looos~" Auch sie verließ das Gebäude. 

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt