Skull-Infiltration-Kapitel: Unerwünschtes Zusammentreffen

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Der Weg gabelte sich und Mari blieb kurz stehen, bevor sie sich nach rechts wandte. Spitze Felsen ragten aus Boden und Wänden. „Bist du dir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind?" fragte Jacky. „Nein. Ganz und gar nicht. Ich entscheide hier lediglich nach Bauchgefühl..." antwortete Mari. „Was anderes können wir im Endeffekt nicht. Hm? Was ist das...?" Sie entdeckte etwas und lief zu einer der Spitzen, die aus der Wand ragte. Ein Stofffetzen hing an deren Spitze. „Hey, Leute... Das sieht aus wie ein Stück Kleidung. Also war jemand hier. Und ist diesen Weg gegangen. Vielleicht ist er noch hier. Wir sollten dem Weg folgen, was meint ihr?", „Gute Idee. Aber wir sollten vorsichtig bleiben... Die Digdri von eben sind bestimmt auf Rache aus.", „Und leise", fügte Mari hinzu. „Haltet Abstand zu den Wänden, damit ihr euch nicht verletzt." Mit diesen Worten lief Mari weiter voraus. Sie gingen vorsichtig um die spitzen Zacken, die aus dem Boden ragten, herum und hielten beim Gehen genügend Abstand zu den Wänden.

Währenddessen hockte Klarisse mit Jayden und Kahua in der Nähe der Ruine hinter einem Busch. Kahua wühlte in seinen Taschen herum. „...Mist, ich glaube, ich hab meinen Skull-Anhänger irgendwo verloren...", „Idiot! Du solltest besser aufpassen!" murrte Klarisse. „Wir sollen die Ruine observieren und du Trottel verlierst auf dem Weg irgendwelche Sachen!" Neben ihnen nahm Jayden das Gespräch nicht einmal wahr. Seine Aufmerksamkeit war voll und ganz auf die Szenerie vor ihm gerichtet. Polizisten standen vor und hinter dem abgezäunten Ruinenareal zusammen mit ihren Pokémon Wache. Jeder Winkel war streng bewacht. „Du solltest lieber leise sein, sonst hören die uns", erwiderte Kahua ungerührt. „Was meinst du, ob Keon Zain schon gefunden hat?", „Was weiß ich!" flüsterte Klarisse zurück. „Bestimmt. Ich bin nur immer noch sauer, dass dieser dumme Felsen meine Hose zerrissen hat!", „Hättest wohl besser aufpassen sollen", schoss Kahua zurück. „Halt die Klappe!" zischte sie. „...Wir müssen einen Umweg in die Ruine finden. So wie es jetzt aussieht, schafft es keiner von uns in einem Stück", bemerkte Jayden. „Es gibt nur einen Eingang, glaube ich", meinte Kahua. „Eine andere Möglichkeit wäre ein Lockvogel", sagte der Schwarzhaarige. „Vielleicht... wir sollten aber auf den richtigen Moment warten. Keon hat nicht gesagt, dass wir reingehen sollen!" Kahua sah alarmiert zu Jayden, der nicht antwortete.

„Da!" Nach einer gefühlt endlosen Latscherei durch den Gang, der immer enger zu werden schien, deutete Mari nach vorne. „Ich kann Licht sehen! Da muss der Ausgang sein! Kommt, es ist nicht mehr weit!" Sie kamen auf Route 9 raus. Konikoni lag links, die Ruine rechts. „Dann sollten wir keine Zeit verlieren! Wir müssen Skull aufhalten, bevor sie die Ruine zerstören..." keuchte Jacky, als sie den Ausgang erreicht hatten. Mari sah um sich. „Okay, bleibt zusammen. Hier ist niemand... beeilen wir uns besser." Sie schlug den Weg zur Ruine ein.

Klarisse stupste Kahua an. „Es kommt wer!" Im gleichen Moment rührte sich Jayden und kämpfte gegen den Drang an, sofort aufzuspringen. Sein Blick war fest auf die Mädchen gerichtet und heftete sich an Mari. ‚Oh nein... Bitte nicht...' Er hätte sich am Liebsten sofort zurück gezogen, aber er musste in seiner Rolle bleiben. Das Mari hier aufkreuzen würde, hatte er sich absolut überhaupt nicht erhofft. Er hatte sich gewünscht, dass sie ihm aus dem Weg bleiben würde. Aber das konnte er nun vergessen. Es gab keinen anderen Weg. Er musste sie angreifen... Dieser Gedanke ließ seine inneren Organe kontrahieren. „Zain ist bei ihnen", bemerkte Kahua. „Oh nein!" fauchte Klarisse. „Worst Case Scenario!", „Hmh... sieht aus, als wäre Skull noch nicht hier", bemerkte Mari. „...umso besser...", „Die zwei... die haben uns gerade noch gefehlt!" murrte Klarisse. ‚Wenn ich sie warne, weiß sie, dass wir hier sind. Wir müssen sie überraschen, sonst wirkt es nicht glaubwürdig genug.' Jayden knirschte mit den Zähnen. „...Habt ihr Pokémon dabei?" fragte er kaum hörbar. „Ja, haben wir", antwortete Kahua. „Aber müssen wir wirklich...?" Jayden unterbrach ihn. „Gut. Wir passen sie ab und greifen an, bevor sie reagieren können." In dem Moment starrte Lohgock für einen Moment in ihre Richtung. Klarisse zögerte und zog dann einen Pokeball hervor. „Okay. Du gibst das Zeichen." Lohgocks Fäuste fingen Feuer, doch die Mädchen schienen sein warnendes Knurren nicht zu bemerken. Jayden stieß Kahua an. „Bereit?" Kahua wirkte widerwillig, nickte dann aber und zog ebenfalls einen Pokéball hervor. „Bereit." Jayden duckte sich noch tiefer hinter den Busch und wartete dann den perfekten Moment. Seine Finger schlossen sich so fest um Galagladis Pokéball, dass seine Fingerknöchel unter der Last weiß wurden. „Sobald sie uns den Rücken zudrehen..." murmelte er und verfolgte jeden Schritt mit angespannten Muskeln. ‚Es tut mir Leid, Mari...', „Die scheinen eine Menge Sicherheitspersonal hier positioniert zu haben..." murmelte Mari und betrachtete die Polizisten. „Um da vorbeizukommen, braucht es schon einiges. Meint ihr, das genügt, um Skull aufzuhalten?", „Sollte es eigentlich..." murmelte Jacky. „Ich meine, es sind echt viele...", „Noch sind sie nicht nah genug an den Polizisten, um bemerkt zu werden..." Ein letztes Mal holte Jayden tief Luft. „...Okay! Jetzt!!!" Zusammen sprangen sie aus der Deckung. „Los, Velursi!" rief Klarisse. „Sleima!" Auch Kahua rief sein Pokémon heraus. „Hinter dir!" Jacky bemerkte die Skull-Anhänger als Erste. Mari wirbelte herum und Lohgock reagierte zeitgleich mit ihr. Mit einem kräftigen Turmkick trat es Velursi zu Boden. Mari starrte die drei an- Und ihr Blick fiel auf Jayden. „...!!!", ‚Verdammt, Jacky hatte Recht... Er ist hier...', „Verschwindet, wenn ihr wisst, was gut für euch ist." Jaydens Blick zuckte zu Zain und dann zu Mari. Ein leises, drohendes Grinsen verzerrte seinen Mundwinkel. Mari sah ihm nur entgegen und musste sich nun wohl oder übel in ihre Rolle begeben. Angst zuckte in ihrem Blick auf. „Du....! Was machst du hier?!", „Der ganzen Welt zeigen, was sie davon hat, mir alles genommen zu haben..." Mari wich zurück. „Kirai... warum... Warum bist du...?", „Ich war mein Leben lang still..." Mit gesenktem Kopf trat er nach vorne, einen Schritt nach dem anderen. „Ich lebte jeden Tag in diesem Kloster und ihr wusstet davon... Glaubst du wirklich, ich würde mehr in dir sehen als das Mädchen, das mich zurückgelassen hat? Hast du gedacht, ich würde dir vertrauen?", „Wussten wir nicht!" verteidigte sie sich. „Du lügst! Das stimmt nicht, Kirai!! DU hast meine ganze Familie auf dem Gewissen!!", „Und trotzdem steht die Person vor mir, die ich am meisten leiden sehen will. Meine liebe Schwester. Ich hoffe für dich, dass du die Schreie von denen noch in den Ohren hast, an denen ich mich gerächt habe... und sie so laut sind, dass du deinen eigenen nicht mehr hören kannst.", „Lügner!" fauchte sie und Wut glomm in ihren Augen auf. „Du bist ein gestörter Psychopath, Kirai!", „Versuch doch, mich aufzuhalten!! Sieh zu, wir jeder von euch niedergeht!!" Eine Klinge formte sich in seiner Hand. Galagladi neben ihm ging in Kampfstellung. Lohgock stellte sich vor Mari und hob kampfbereit die Fäuste. „Kirai... Du wirst niemanden umbringen! Nicht, solange ich noch gerade stehen kann!! Solange ich noch atme, werde ich dich aufhalten!" In ihren Gedanken kreiste nur ein einziger Satz: ‚Das war verdammt noch mal nicht vorgesehen!' Sie straffte die Schultern und die Muskeln in ihren Armen waren zum Zerreißen angespannt. Neben ihr konzentrierte Jacky sich auf Klarisse und Kahua. „Ich lenke die anderen ab...", ‚Was machen wir jetzt?' fragte Mari sie per Telepathie. ‚Wir müssen hoffen, dass Keon auf uns aufmerksam wird... Wenn wir Glück haben, kann Zain ihn überzeugen, die Ruine in Ruhe zu lassen...', ‚Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass das funktioniert! Ich glaube da nicht wirklich dran...', ‚Ich auch nicht, aber was sollen wir sonst tun?', ‚Vielleicht die Polizei auf uns aufmerksam machen...? Ich meine, die zwei Hirnis von Skull ist eine Sache, aber mit Jayden hab ich hier absolut nicht gerechnet... vielleicht ziehen sie sich zurück, wenn die Polizei eingreift. Ich hoffe es. Was denkst du?', ‚Andererseits hat es Jayden geschafft, eine ganze Polizeieinheit zu besiegen...', ‚Auch wieder wahr...' Mari knirschte mit den Zähnen. ‚Damit hat keiner von uns gerechnet... Was sollen wir tun? Was nur...?', „Dreschflegel, Velursi!" befahl Klarisse ihrem Pokémon. Kahua blieb nichts anderen übrig, als ebenfalls in den Angriff überzugehen. „Lehmschelle, Sleima!", ‚Vorerst sollten wir uns darauf konzentrieren, in einem Stück aus dieser Sache herauszukommen!' meinte Jacky. „Bleib auf Abstand, Bauz! Greif an mit Heuler!", ‚Alles klar...', „Robball, hilf ihm! Säuselstimme!" Mari ließ die Robbe herunter, die mit seinem Angriff Bauz unterstützte. Velursi jaulte leise, während Sleima kaum zusammenzuckte. Mari richtete ihren Blick wieder auf Jayden. „Letzte Chance, wegzurennen..." warnte er, doch der dunkle Ton in seiner Stimme verriet, dass er es in Wahrheit nie dazu kommen lassen würde. ‚Bitte Mari, renn einfach weg!' flehte er innerlich. „Ich renne nicht vor dir weg!" knurrte sie und ihre Augen glühten förmlich vor Wut. Wie Glut bohrten sie sich in seine Seele. „Niemals!

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt