Skull-Infiltration-Kapitel: Zögerlich

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Draußen angekommen hielt Jayden plötzlich inne. „...Hey, warte.", „Hm?" Mari sah zu ihm. „Was?", „Fast ganz Alola kennt mein Gesicht wegen der Sache mit dem Überfall auf Æther.", „Äh... ja. Und...?", „Was passiert, wenn ich erkannt werde?" Sie legte den Kopf schief. „Die Polizei hat noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen...", „Das ist noch milde gesagt." Unschlüssig blickte er um sich. „Setz eine Kapuze auf, dann sieht man dein Gesicht nicht so sehr.", „Jetzt heißt es hoffen und beten, dass mich niemand erkennt", murrte der Trainer mit gesenktem Kopf, als er kurze Zeit später mit dunklem Hoodie und Kapuze über dem Gesicht neben ihr herlief. „Wo sind die drei überhaupt?", „Hmh... Letztens waren sie in Konikoni. Hoffen wir, dass sie es immer noch sind. Sonst..." Sie sah auf ihren Viso-Caster. „Ich hab Laslow um Shins Nummer gebeten. Ich frage ihn einfach." Sie tippte eine Nachricht an den Ex-Forscher über ihr Gerät. „Mr. Adachi? Ich bin's, Mari Sentaku. Ich habe Ihre Nummer von Laslow. Wo genau seid ihr?", „Hallo, Mari. Wir sind noch immer in Konikoni City. Womit kann ich helfen?" kam seine Antwort. „Wir sollten persönlich drüber sprechen." Mari schickte die Antwort ab und zog Panzaerons Pokéball hervor. „Japp, sie sind noch in Konikoni.", „Wir sollten keine Zeit verlieren. Hat Panzaeron noch Platz für einen Passagier mehr?", „Klar." Mari nickte, kletterte auf den Rücken des Vogels, als sie ihn herausgerufen hatte, und rutschte etwas nach vorne, bevor sie ihm die Hand hinhielt. Flink nahm er sie und stieg hinter ihr auf Panzaerons Rücken. „Gut festhalten! Los, Panzaeron!" Es kreischte und schoss in die Luft. Jayden hielt sich an ihr fest, auch, wenn seine Gedanken abschweiften.

Als das Pokemon Konikoni ansteuerte, lehnte Mari sich vor und es landete sanft auf einer der Straßen. Der Ex-Forscher wartete bereits am Eingang des Pokémon Centers auf die beiden und nickte höflich, als er sie entdeckt. „Hallo!" Mari sprang runter und rief Panzaeron zurück. „Hallo. Bitte, nach euch." Shin ließ die beiden zuerst in das Gebäude eintreten, bevor er folgte. Der Mann setzte sich an einen der Tische und faltete die Hände aufmerksam unter seinem Kinn zusammen. „Setzt euch." Mari setzte sich und überschlug die Beine. Jayden setzte sich neben sie. „Ich hoffe, es ist euch in der letzten Zeit gut ergangen." Shin beobachtete erst sie und dann Jayden. „Alola wird immer unruhiger. Was bringt euch hierher?", „Wir wollten um Hilfe bitten", sagte Mari. „Dich... sowie Dino und auch Zain. Wie geht es Zain?", „Beiden geht es den Umständen entsprechend gut. Ich habe ihre Reaktionen beobachtet... und zusammen mit den Forschungsergebnissen, die mir von damals in Erinnerung geblieben sind, kann ich mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Zain von den beiden der ist, der am wenigsten einen Riss aus einer Welt miterlebt hat.", „Verstehe..." Mari nickte. „Wir bereiten unseren Angriff auf Skull vor. Und wir werden alle Hilfe brauchen. Deshalb sind wir hier.", „Ich verstehe..." In sich gekehrt schloss Shin die Augen, der Forscher wirkte unerwartet zögerlich. „...", „Skull ist kleiner geworden, aber um sicher zu gehen, dass die Ruine nicht zerstört wird, brauchen wir Hilfe.", „...Es tut mir leid." Verständnislos verengte Jayden die Augen, als Shin gegenüber von ihnen den Kopf schüttelte. „Ich kann nicht zulassen, dass sie mit euch gehen.", „Wieso nicht?" fragte Mari. „Es ist zu gefährlich. Gezeichnete werden selbst zur Gefahr, wenn sie unter immensen Gefühlsausbrüchen leiden.", „... Ja schon... Taji kommt allerdings auch mit... ist das so schlau?", „Ich gehe davon aus, dass er wie Zain eine abnormale Angst gegenüber Pokémon hat?", „Hat er." Shin knirschte zwiegespalten mit den Zähnen. „Zain hat seinen Bestien-Partner bei sich und Dino hat ein ganzes Team. Trotzdem... Die Himmelspulse sind um einiges stärker geworden. Ohne die Hilfe des Instituts sind wir schutzlos. Sie könnten uns jederzeit treffen.", „Zain hat seinen... was?", „Er hat ein Venicro, eine Ultrabestie.", „Er hat eine Ultrabestie?! Das war in diesem komischen Pokeball von ihm, stimmt's?", „Richtig. Die Unfälle in den Laboreinrichtungen der Æther-Foundation kamen von den Ausbrüchen der Gezeichneten..." Frustriert schloss Shin die Augen. „Hätte ich nur früher eingesehen, wie falsch wir sind..." Mari seufzte. „Taji mitzunehmen, ist vielleicht wirklich keine gute Idee... Er wollte mit, aber... wenn ich das jetzt so höre...", „Er ist bei uns sicherer als alleine im Pokémon-Center", murmelte Jayden neben ihr. „Wir müssen uns drauf einigen, welches Risiko wir eher eingehen wollen.", „Ich denke nicht, das Taji sich das Ausreden lassen wird...", „Ich kann mich noch daran erinnern..." Shin schluckte schwer. „Ein Gezeichneter konnte die vielen Tests nicht mehr länger aushalten... Mitten in der Untersuchung wurde er wie aus dem Nichts wahnsinnig und er ging auf jeden los, bis irgendwann eine Ultrabestie aus dem Himmel hervorbrach.", „Wir können keine Ultra-Bestien so einfach besiegen... Laslow hatte gestern das Vergnügen mit einer.", „Sie zu besiegen ist potenziell möglich, aber für viele ist das so gut wie ausgeschlossen. Ihr werdet viele Freunde brauchen, die euch beistehen.", „Wir können nicht als große Gruppe in die Wüste gehen. Nur Laslow, Jacky, Jayden und ich wären überhaupt potenziell in der Lage, sich einer Ultra-Bestie zu stellen. Und wir teilen uns auf, weil es wahrscheinlich ist, das Skull das Fest und die Ruine angreifen wird. Wo Jayden landen wird, wissen wir nicht und Laslow bleibt beim Fest.", „..." Shin setzte erneut zum Sprechen an, doch eine Gestalt im Hintergrund unterbrach ihn. „Ich komme mit. Ich will nicht nutzlos sein... Ich helfe...", „Zain..." Der Weißhaarige erhob sich angespannt, als der Gezeichnete bei Jayden und Mari stehenblieb und trotz seines dunklen Blicks die Schultern straffte. Mari sah zu dem Lilahaarigen. „...?", „Ich habe zu lange nichts gemacht. Wenn ich Keon retten kann, werde ich es tun...", „Ich werd nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Ich hab dich nicht umsonst mit Shin da raus geholt." Dino gesellte sich mit gefährlich glühenden, rabenschwarzen Augen dazu. Mari sah zwischen den beiden Gezeichneten und Shin hin und her. „Was uns erwarten könnte, ist größer als Alola es überstehen kann. Wir brauchen jeden." Jayden suchte Shins Blickkontakt. Der Mann schien immer mehr nachzugeben. „...Jeden...", „Dino ist stark..." sagte Mari. „Wir brauchen ihn und Zain kennt Keon besser als jeder von uns.", „Ihr seid alt genug. ...Ich darf euch nicht mehr wie kleine Kinder behandeln." Der Weißhaarige atmete tief und mühselig aus, bevor er Mari und Jayden fest ansah. „Wenn die beiden gehen, werde ich auch helfen. Ich habe kein Pokémon, aber ich kann im Dimensionsforschungsinstitut helfen. Wir müssen mindestens eine Maschine so schnell wie möglich wieder funktionsfähig machen, um die nächsten Himmelspulse und Ankünfte von Ultrabestien vorhersagen zu können.", „Mein Vater hilft im Institut aus", sagte Mari. „Er ist Technik-Ingenieur und Mechaniker.", „Ich hoffe, ich kann von Nutzen sein", seufzte Shin. „Geht. Ich wünsche euch viel Glück..." Mari nickte und stand auf. „Vielen Dank, Shin!" Dann sah sie zu Jayden. Die Erleichterung war ihr schon anzusehen. „Gehen wir!" Mit neuem Eifer stand Jayden mit ihr auf und streckte dem Ex-Forscher seine Hand entgegen. „Danke. Wir zählen auf euch." Shin schüttelte den Kopf und schlug mit warmem Blick ein. „Nein, ich danke euch. Ihr gebt jemandem wie mir eine zweite Chance... Passt auf die Jungs auf.", „Werden wir!" Mari nickte. „Sie werden artig sein, dafür sorge ich!", „Das will ich sehen", knurrte Dino mit typisch gehässiger Stimme. Neben ihm schüttelte Zain nur unwohl den Kopf. Mari sah ihm nur grinsend entgegen. „Sarkasmus und Witze sind für dich auch Fremdwörter, oder?" Dino antwortete nicht, sondern kniff nur die Augen zusammen und warf Shin abfällig einen seiner Pokébälle zu. „Sag ihm, es soll danach wieder zu mir." Der Mann nickte einverstanden. „Gut. Ich werde mich beeilen.", „Gehen wir." Mari lief bereits zum Ausgang. Dino und Zain blieben noch für einen Moment im Pokémon-Center zurück. Draußen angekommen streckte sich Jayden zufrieden. „Das ging einfacher als gedacht!", „Stimmt. Hoffen wir, die anderen haben auch Erfolg.", „Ja. Hoffentlich..." Mitten im Satz stockte er. „...?" Mari sah zu ihm. „Was ist?", „...Ich dachte, ich hab etwas gehört.", „Hast du...? Ich hab nichts gehört..." Unruhig sah er sich um. Bei genauerem Hinsehen wurde die leichte Blässe in Jaydens Gesicht sichtbar. „...Ich muss es mir eingebildet haben. Gehen wir...", „... ist alles in Ordnung...?" fragte Mari, während sie Panzaerons Pokeball hervor zog. „Ja... Gehen wir zurück.", „Okay..." Mari rief Panzaeron raus und schwang sich auf seinen Rücken. Jayden folgte ihr still. Er wirkt abwesend, fast schon teilnahmslos. „...", „Los.", „Kyaaaaaaaaa!!" Panzaeron kreischte und hob ab. „Du bist so still", stellte Mari fest. „Ich könnte schwören, ich hätte etwas gehört... Ich hoffe nur, ich werde nicht wahnsinnig..." Jayden hatte die Augen geschlossen. „Hmh..." Sie sah wieder nach vorne.  

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt