Skull-Infiltration-Kapitel: Ahnungslos?

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Mari machte das Essen fertig und servierte Jacky kurz darauf Lasagne. „Bitte sehr! Lass es dir schmecken! Ist zwar nicht so gut wie die von meiner Mutter, aber ich hoffe, sie schmeckt dir trotzdem!" Mit einem breiten Lächeln setzte sie sich gegenüber von ihr hin. Es dauerte keine Sekunde, bis Jacky hungrig über das Essen herfiel. „Wenn du nicht wärst, würde ich mich durchgehend von Brot und Wasser ernähren...", „Ich rette dir das Leben!" scherzte Mari. „Übertreib nicht", mahnte Jacky sie kichernd und deutete mit der Gabel auf sie. „Ach, ich übertreibe? ...Sicher? Du kannst ja das nächste Mal kochen, um mir das Gegenteil zu beweisen.", „Ich bin keine Meisterköchin, aber ich kann mich um mich selbst kümmern!", „Jaja.", „Ich hoffe, ich gewinne irgendwann bei einem großen Wettbewerb oder einem Turnier. Wenn das Preisgeld hoch genug ist, kann ich Sterneköche einstellen!" Mari brach in lautes Lachen aus. „Hahahahahahah! Das will ich sehen! Wenn ich den Tag erlebe, zahle ich dir 200 Pokedollar!", „Ah, apropos... Wie viel Geld haben wir noch? Ich hab das Gefühl, dass es nicht mehr allzu viel ist.", „Uhm... Ich habe noch 3000. Du?" Jacky unterbrach das Essen, um ihren Beutel zu sich zu ziehen. Zerknirscht zählte sie den Rest zusammen. „...1000. Dank der Perle bin ich so gut wie Pleite.", „Also haben wir insgesamt 4000... Wir sind ein bisschen knapp bei Kasse. Ugh... Wir kommen schon irgendwie an Geld. Mach dir mal keine Sorgen.", „Das glaube ich auch." Zuversichtlich wandte Jacky sich wieder ihrem Essen zu. „Wir sparen uns Bootstickets, weil wir Fliegen können.", „Das ist richtig. Ich hab vorhin mit Jayden gesprochen", sagte Mari zwischen zwei Bissen. „Wie geht es ihm? Der Angriff von Amigento sah gefährlich aus.", „Ihm geht's gut soweit. Er meint, er wird damit fertig.", „Dieses Pokémon war nicht...", ‚Normal' fiel ihr als erstes ein, aber sie schüttelte den Kopf und ließ den Satz verklingen, „...Ich meine... Es war unglaublich stark.", „Wenn es härter zugeschlagen hätte, hätte ed Jayden töten können", murmelte Mari zähneknirschend. „Ich bin froh, dass es seine Rippen nicht durchgeschlagen hat..." murmelte Jacky. „Oh, ich auch. Und wie... Keon wird ihn aber zum Schneckmag machen, fürchte ich.", „Wäre Gywneth nicht gewesen, hätten sie uns bestimmt besiegt. Hoffentlich schaffen es die anderen beiden Mitglieder, Jayden zu unterstützen.", „Keine Ahnung, wie die zu Skull stehen. Wir werden es ja sehen... momentan mache ich mir ja eher Sorgen um Zain. Und um Laslow. Zain ist bei Gwyneth und Laslow... ich hab kein gutes Gefühl dabei." Jacky sagte kein Wort dazu und bohrte mit ihrem Blick Löcher in den Tisch. Erst nach einer Weile sagte sie etwas. Ihre Stimme war rau und bitter geworden. „Gwyneth hat alle Karten offen... Sie kann Zain als Druckmittel benutzen, um Team Skull dazu zu zwingen, aufzugeben. Wir wissen nicht, welchen Draht sie zu der Situation mit Eclipse oder zu den Forschern hat, die die Untersuchungen an den Gezeichneten durchgeführt hat... Sie könnte Zain bei Æther behalten und ihn zwingen, Skulls Pläne zu verraten.", „Wir haben es richtig hart verbockt..." Mari knirschte mit den Zähnen. „Wir müssen Zain aus dem Schneider bekommen. Vielleicht ist Gwyneth noch auf Akala... Wir müssen sie dazu bekommen, Zain in Ruhe zu lassen. Wir müssen Zain helfen... Er hat genug durchgemacht!" Jacky nickte zustimmend und sah wieder zu ihr auf. „Ja..." Eine Gestalt hinter ihr erregte plötzlich ihre Aufmerksamkeit. Noch bevor sie Zeit hatte zu reagieren, blieb Gwyneth an ihrem Tisch stehen und hatte wie auch zuvor die Arme strickt hinter den Rücken gelegt. „Darf ich?" Mari sah sie zwei Momente lang überrascht an, bevor sie zögerlich nickte. „Oh, ähm... klar." Ein knappes Nicken war ihre Antwort, ehe sie sich zu ihnen setzte. „Ich hoffe, eure Pokémon erholen euch gut. Das schien kein leichter Kampf für euch zu sein.", „....nein", murmelte Mari. „War es nicht... Lohgock hat's schwer erwischt, aber es ist bei der Krankenschwester in guten Händen... Bauz und Robball wird es bald auch besser gehen. Was verschafft uns die Ehre...?", „Die Ehre?", „Ja. Ich denke nicht, dass Sie so viel Zeit haben. Nicht so viel, als dass Sie sich mit einfachen Reisenden unterhalten würden, oder?"; „Mit einfachen Reisenden vielleicht nicht." Gwyneth überschlug die Beine und schloss in sich gekehrt die Augen. „Für „Einalls Heldinnen" und die „Retterinnen von Sinnoh" nehme ich mir die Zeit." Mari und Jacky starrten sie beide gleich überrascht an, bevor Mari fragte: „Sie wissen davon?" Die Frau öffnete ihre Augen wieder und sah Mari an. „Die wichtigere Frage ist, was ihr wisst. Erst kommt ihr als Reisende auf Alola an und rettet ein Mädchen aus Team Skulls Händen. Euer nächstes Aufeinandertreffen mit der Gruppierung ist daraufhin auf dem Gedenkfest von Lili'i, kurz bevor die Ruine des Krieges zerstört wurde. Ungefähr zur selben Zeit schließt sich ein starker Trainer Team Skull an, der dich zu kennen scheint.", „Uhm...." Sie zögerte. „Wir wissen nicht viel. Nur, dass Skull versucht, die Ruinen zu zerstören. Wir wollen es nicht dazu kommen lassen... Wir geben unser bestes, Skull aufzuhalten und zu zerstören. Dazu sammeln wir Informationen.", „Ich verstehe." Gwyneth musterte sie eingehend. „Wie kam es dann dazu, dass ihr diesen Jungen bei euch hattet?", „Wir sind ihm begegnet... er ist zusammengebrochen. Wir wissen wer er ist. .... Was er ist.", „Was er ist?", „Ja." Misstrauisch straffte Gwyneth die Schultern. „Wovon redest du?", „Er ist ein Gezeichneter. Und Æther findet es lustig, an solchen Leuten Experimente durchzuführen.", „Gezeichneter? ...Experimente?" Irritiert und wütend schüttelte sie den Kopf. „Genug davon! Haltet ihr mich für dämlich?", „Wir haben Beweise.", „Das ist lächerlich!!" knurrte die junge Frau, sprang auf und stemmte die Hände gegen den Tisch. Ihre Stimme war laut geworden. Jacky schreckte auf und zuckte zusammen. Eine böse Vorahnung schlich sich in ihre Gedanken. Mari starrte Gwyneth an und dachte genau dasselbe. Sie wusste von gar nichts. Aber wie konnte das sein?
„.... Verzeihung", murmelte die Schwarzhaarige und tauschte einen vielsagenden Blick mit ihrer Freundin aus. ‚Sie weiß allen ernstes von nichts... Dass mit den Experimenten muss aber stimmen. Laslow sagte, Taji hatte enorme Angst, als das Wort 'Laboratorien' fiel und auch Zain scheint die Leute von Æther nicht wirklich leiden zu können... Und wir dürfen deine Visionen nicht vergessen.', ‚Ja, aber findest du das nicht seltsam?', ‚Ich finde das nicht seltsam, es IST seltsam.' Alles, was die Frau von ihrem mentalen Gespräch mitbekam, war, dass sie sich stumm ansahen. Ihr Blick bohrte sich in sie hinein, selbst als sie sich wieder aufrichtete. „Das ist nur euer Versuch, mich abzulenken. Dass ihr in Wahrheit zu Team Skull gehört, stimmt vielleicht doch...", „Was, wenn wir es Ihnen beweisen können?" fragte Mari. „Glauben Sie uns dann?", „Nein. Das ist genug!" Gwyneth starrte sie mit einem harten Ausdruck im Gesicht an. „Noch weiß ich nicht, was ich wissen muss. Ich habe diesen Jungen der Polizei übergeben, aber ich werde Mittel finden, um ihn zum Reden zu bringen. Ich muss Team Skull ausschalten, egal was es kostet.", „Das wollen wir doch auch! ....Vermutlich... geht es bei Skull um einen Wettlauf mit Eclipse.", „Mein erster Schritt wird es sein, die Polizei über euch zu informieren. Haltet euch im Stillen. Ihr verbreitet unrechtmäßig und maßlos Gerüchte. Wir werden sehen, was das für ein Nachspiel trägt." Mit diesen Worten trat sie den Weg aus dem Pokémon-Center an. Mari seufzte. „Was für ein stures Chevrumm..." Dann sah sie zu Jacky. „Was machen wir jetzt?", „Sie weiß nicht einmal, was wirklich vor sich geht... Das kann gefährlich werden", kommentierte die Blondhaarige. „Sie muss die Wahrheit erfahren.", „... Laslows Einsatz könnte wichtig sein. Wenn jemand von uns raus finden kann, was da wirklich abgeht, dann er. Aber er begibt sich in die Höhle des Löwen..." Jackys Gesichtszüge verfinsterten sich, als sie seufzte. „Und das mit einem Gezeichneten.", „Einem Hacker. ....ich weiß wirklich nicht, ob das gut oder schlecht ist." Mari schloss die Augen. „Arceus stehe ihnen bei..." Jacky schwieg. Stille legte sich über sie und anstatt etwas zu sagen, schloss sie ebenfalls die Augen. „..."

Als es dunkel wurde, sah Mari zu ihr. „...Wir sollten uns ausruhen und abwarten.... komm.", „Mm..." Jacky nickte und rieb erschöpft über ihr Auge, bevor sie aufstand. „Du hast recht. Gehen wir." Sie holten sich einen Zimmerschlüssel von der Krankenschwester und begaben sich in diesem sofort in die Betten. Es dauerte nicht lange, bis Mari eingeschlafen war. Der Tag hatte sie komplett fertig gemacht. Wer verübelte es ihr. Jacky lag immer noch wach. Die Seiten ihres Notizbuchs füllten sich während ihrem immer unkonzentrierter werdenden Gedankengängen immer mehr mit Wörtern. Mit müder Frustration blätterte sie durch die Seiten und legte den Stift zur Seite. „Immer noch nichts Greifbares... Niemand sticht heraus... Alle haben ein Ziel... Es gibt niemanden, der..." Ihr Satz verklang mit einem kaum hörbaren Seufzen, eine kleine Notiz am Rand einer Seite fing für einen Augenblick ihre Aufmerksamkeit- Der Name einer Person zwischen vielen anderen, doch kaum einer der Namen um ihn herum war mit ihm selbst verbunden. Unbewusst verengten sich ihre Augen. Stille hatte das Zimmer fest im Griff. „..." Das Geräusch, das durch das Zuklappen des Buchs erzeugt wurde, bewies, dass sie aufgegeben hatte. Unruhig drehte sie sich auf den Rücken und hob ihr Handgelenk über den Kopf. Während sich der Schlaf am Ende doch immer mehr in ihren Körper schlich, tippte sie eine letzte Nachricht an Laslow: „Bitte seid vorsichtig. Ich denke an euch.", „...Wir werden auf uns aufpassen. Du hast andere Sorgen", antwortete er kaum später. „Gute Nacht." Jacky wollte ihm widersprechen und hob ihre Hand erneut für eine Antwort an. Doch ihre Augenlider wurden schwer und erst nach ein paar Sekunden fiel ihr auf, dass ihr die Augen zugefallen waren. Niedergeschlagen und müde blieb die Antwort ungeschrieben, als sie sich zur Seite drehte. „Gute Nacht..." raunte sie zu Mari und zu Laslow, bevor sie weg driftete.  

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt