Skull-Infiltration-Kapitel: Payback

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Jayden hatte sich inzwischen an die Fersen der wenigen Gestalten geheftet, die sich noch zu der Zeit auf den Straßen aufhielten und befragte sie zu Klarisses Vater. Viele von ihnen mussten ihn enttäuschen, bis auf eine Frau mit gebräunter Haut und langem, haselnussfarbenem Haar. „Der alte Trunkenbold?" fragte sie. „Du meinst Akela Iosua? Dessen Tochter Klarisse ist schon eine Weile nicht mehr zuhause gewesen." Mit entschlossenen, finsteren Augen nickte Jayden und blickte die Frau abwartend an. „Wo lebt dieser Iosua?", „Oh, er wohnt nicht weit von hier. Folge der Straße nach Norden und biege dann an der zweiten links ab. Das dritte Haus." Er nickte dankbar und sah in die Richtung des Hauses. „...Verstehe. Vielen Dank.", „Kein Thema. Aber es ist schon spät, was willst du denn von ihm? Solltest du nicht nach Hause gehen?", „Ich muss ihn etwas fragen.", „Verstehe." sie nickte. „Ich kann dir allerdings nicht versprechen, dass er zuhause ist.", „Wenn er nicht zu Hause ist, wo kann ich ihn sonst finden?", „Die verschiedenen Bars und Kneipen in Konikoni wären ein erster Anlaufpunkt.", ‚Dann werde ich mich dort zuerst umsehen.' Er bedankte sich ein zweites Mal bei der Frau und machte sich dann auf den Weg. Dabei betrat er die erste Bar, die ihm ins Auge stach. Wenige Menschen waren noch anwesend. Einige saßen an der Theke und unterhielten sich, lachten grölend oder tranken sich mit Alkohol voll. Keiner von ihnen jedoch schien Ähnlichkeiten mit Klarisse zu haben. Angewidert wich Jayden vor zwei stark nach Alkohol stinkenden Gestalten zurück und war schneller aus der Bar verschwunden, als er selbst verarbeiten konnte. „Das wird eine lange Nacht..." Murrend hielt er sich die Stirn und suchte widerwillig weiter. In einer Kneipe nahe der von der Frau beschriebenen Wohnstätte des Mannes konnte Jayden endlich jemanden ausmachen, der Klarisse ähnelte. Ein großer Typ mit strubbeligem, schwarzem Haar. Der schien jedoch nicht mehr ganz nüchtern zu sein. Bevor er die Bar betrat, wechselte er Worte mit Galagladi, das sich und der Nähe des Gebäudes versteckt hielt und ging dann in die Kneipe. Wortlos setzte er sich neben den Trunkenbold und unterdrückte ein Keuchen, als ihm die Alkoholfahne entgegen schwebte. Wäre seine Nase nicht fest in seinem Gesicht wäre sie ihm abgefallen und hätte laut schreiend das Weite gesucht. So mussten leider seine armen Riechzellen dran glauben. Er unterdrückte den Kotzreiz so gut es ging und gab sich alle Mühe, nicht vor aller größtem Ekel das Gesicht zu verziehen. Der Typ an der Bar musterte Jayden misstrauisch. „Wie alt bist du, Junge?", „Alt genug", gab er kurz angebunden zurück. Am liebsten hätte er dabei mit seiner Hand vor seiner Nase herumgewedelt wie ein Irrer, aber er ließ es bleiben. Soviel dazu, dass mir meine Erscheinung weiterhelfen könnte...', „Hast du einen Pass dabei?" fragt der Barkeeper. „...Ich bin nicht zum Trinken hier. Ich will ihn hier raus bringen, bevor er sich ins Koma stürzt." Er warf einen Blick zu Akela Iosua und nahm sich vor, in seinem Leben nicht eine Flasche Alkohol anzufassen. Wenn das Zeug so bestialisch riechen konnte, dann wollte er einen Sicherheitsabstand von mindestens 10 Metern dazu halten. „Ich weiß etwas über seine Tochter.", „Achso..." Der Barkeeper nickte. „Verzeih mir dann meine Schroffheit. Ich glaube, du solltest ihn lieber jetzt schon hier rausholen, er hat nämlich schon etwas tiefer ins Glas geschaut..." Er musterte Akela abschätzig, der mit einem Hicksen den Kopf hob. „Waserzählst du", hicks, „denn? Mir geht'sblendend", leierte er. Über alle Maßen angeekelt stand Jayden auf und packte Iosua am Kragen. „Raus mit dir, alter Mann.", „Lassmich los, Knabe", erwiderte er ungerührt. „Entschuldige die Störung." Jayden verabschiedete sich mit einer knappen Handbewegung von dem Barkeeper, bevor er den Griff um den Kragen des Mannes verhärtete und ihn durch den Raum ins Freie schleifte. „Hey!! Habn bisschen Respekt gegenüber den Älteren!" Akela hob die Faust und donnerte die Jayden kurzerhand in die Seite- In die verletzte Seite noch dazu. Der Schlag trieb die Luft aus Jaydens Brust und Wut in seine Augen. Es dauerte außerhalb der Kneipe keine Sekunde, bis Akela durch Galagladis Psychokinese an die Wand gepresst wurde. „Du konntest dich lange genug verstecken... Was du Klarisse angetan hast, ist unverzeihlich", knurrte der Schwarzhaarige und hielt sich seine Rippen. Auf sein Zeichen verstärkte das Psycho-Pokémon die Kontrolle über den Mann. „Wer wird kommen, um dir zu helfen? Wir haben die ganze Nacht zusammen... Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dich freiwillig der Polizei stellen und alles zugeben, das du deiner Tochter angetan hast.", „Du bist wohl auf Zoff aus. Willste Streit?" Jayden schien gegen eine Wand zu reden. Der Alkohol hatte Akela so zugedröhnt, dass er nicht einmal mehr einen Gedanken zu Ende denken konnte- Geschweige denn verarbeiten konnte was Jayden sagte. Jayden wühlte in dem Beutel umher, den er unter seinem Mantel trug und fischte eine Handvoll Kräuter hervor. Nachdenklich wiegte er sie auf seiner Handfläche und sah dann wieder zu dem Betrunkenen. „Das sollte reichen...", „Wasn des?" Akela hickste. „Willstemich vergiften oder so mit deinem Grünzeuch?" Seine Stimme war immer noch leiernd. „...Vielleicht." Mit gefährlich glühenden Augen trat der Junge an den Betrunkenen heran. Im nächsten Moment wurde alles um den Mann herum schwarz. Der Typ sank in sich zusammen wie ein nasser Sack Kartoffeln.

Noch am frühen Morgen den nächsten Tages ließ die betäubende Wirkung der Kräuter nach. Inzwischen waren beide außerhalb der Stadt in dem Waldstück in der Nähe der Ruine. Als Akela aufwachte, blickte er sich irritiert um. „Wa...? Wo zum Schutzpatron bin ich?", „Nicht mal er würde jemandem wie dir helfen." Jayden lehnte an einem der Bäume. Akela sprang auf. „Wer bist du denn?" Unbeeindruckt senkte er den Kopf. „Jemand, der deine Tochter kennt. Und weiß, was ihr passiert ist.", „Du kennst meine Tochter?" Akela machte große Augen. „Wo ist sie? Wie geht es ihr?", „Willst du das wirklich wissen? Was willst du tun, wenn du es weißt?" Er streckte den Arm aus. Auf Jaydens Kommando hin übte Galagladi erneut Kontrolle auf den Mann aus. „Klarisse hat mir alles erzählt." Mit den Händen in den Manteltaschen ging Jayden um Akela herum und musterte ihn wie ein Raubtier seine Beute. Allerdings kämpfte er nebenbei mit dem stechenden Schmerz, der sich wie ein Messer in seine Seite bohrte. Der Faustschlag von gestern hatte gesessen. „Was hat sie dir erzählt...?" Akela schien nicht zu wissen, wovon er redete. „Die Kleine ist einfach weggelaufen, ich habe mich zu Tode gesorgt..." Die Psychokinese verstärkte sich abrupt. „Sag mir die Wahrheit.", „Das tue ich doch! Ich weiß nicht, warum sie weggelaufen ist! Vielleicht habe ich irgendwas Böses mit ihr getan, als ich betrunken war! Ich kann mich an diese Momente nicht erinnern!", „Alkohol macht jeden zu einem anderen Menschen. Gib dir keine Mühe, den Unschuldigen zu spielen..." In Jaydens Stimme war keine Spur von Mitleid hörbar. „Wenn du wirklich das Beste für deine Tochter willst, ist jetzt deine Chance.", „Was muss ich tun...?", „Du wirst dich der Polizei stellen.", „Und was soll ich ihr sagen...?", „Gib ihnen Zugang zu deinem Zuhause. Du hast Klarisse mehr angetan, als du dir vorstellen kannst... Du hast sie beinahe zerstört und du gibst vor, es nicht einmal zu wissen." Galagladi trat vor und hielt eine Psychoklinge an den Hals des Mannes. „Und du hast keine Ahnung, wie sehr sie dich deshalb leiden sehen will." Akela riss die Augen auf. „T-Tu mir nichts! Ich tue, was du willst!" Jayden nutzte die Chance und warf Galagladi einen finsteren Blick zu . Die Klinge berührte bereits Akelas Haut und drückte leicht gegen sie. „Schwöre es.", „I-ich schwöre!" Vor Angst rutschte die Stimme des Mannes zwei Tonlagen zu hoch. „..." Jayden schüttelte leicht den Kopf. Galagladi hob daraufhin die Psychokinese auf. Ein Tritt des Trainers gegen Akelas Rücken folgte. „Verzieh dich! Bevor ich es mir anders überlege!!" Schneller als der Wind nahm Akela die Beine in die Hand und rannte davon. Kurz verschwamm die Welt vor Jaydens Augen, als durch die Anstrengung neuer Schmerz durch seine Wunde schoss. Galagladi erschien schnell genug an seiner Seite, um den Trainer zu stützen. Der Junge verengte erschöpft die Augen und starrte zu Boden. „..."  

Saviors of Tomorrow 5 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt