Kapitel XXVII

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Die anderen vier Male waren innerhalb von drei Tagen passé. Und es war so, wie sie es sich gedacht hatte: nach jedem Mal stellte sich ihr Jungfernhäutchen wieder her. Das bedeutete, dass der Sex am Anfang immer weh tat.
Alle andern, die sonst an ihr interessiert waren, hielten sich zurück. Sie behandelten sie wie immer, nur dass sie sie nicht mehr bedrängten. Ares hatte ihr erzählt, dass Lucien so ziemlich jeden Mann bedroht hatte, die Finger von ihr zu lassen.

Es war das letzte, vereinbarte Mal, in dem er sich zurückhielt und sie sank befriedigt in die Kissen. Lucien tat es ihr gleich.
"So, das nächste Mal, bist du fällig", sagte er außer Atem.
"Ach, ja, da war ja was...", sie tat, als hätte sie es vergessen. Er guckte sie irritiert an.
"Das war Spaß, Lucien! Ich hab es nicht vergessen", lachte sie, "aber was wäre, wenn ich mit einem anderen schlafen wollen würde?"
"Es steht dir jederzeit frei, Trina. Ich bin dann nicht böse oder so. Wir sind Vampire und es liegt in unserer Natur, unseren sexuellen Trieben nachzugehen. Bei dir ist das noch nicht so ausgeprägt, weil du erst seit ein paar Tagen ein Vampir bist. Doch warte noch ein paar Wochen, bis sich dein Körper komplett umgestellt hat. Dann wirst du dir darüber keine Gedanken mehr machen," erklärte er ihr schmunzelnd.
"Also habe ich dann kein Gewissen mehr?", fragte sie weiter.
"Doch, klar! Aber es funktioniert dann anders. Schwer zu erklären. Hast du denn schon jemanden bestimmtes im Auge?" "Och, so einige ehrlich gesagt. Rubin, Ares, Hunter, Bennet, Sam, Gray...", zählte sie auf.
"Ach ja? Da haste ja einiges vor. Ich empfehle dir aber, mit Ben, Sam und Gray zu warten, bis sie auch verwandelt sind."
"Wieso? Ich denke, ich hätte gerne mal Sex mit einem Menschen."
"Andersherum ist es auch gut, also wenn die Frau ein Mensch ist. Das aber auch nur, weil sie dir dann als Mahlzeit dient. Aber Vampirinnen mit einem Menschen? Du brauchst es halt anders, Trina", er zwinkerte ihr zu," und Menschen können dir nicht das geben, was du brauchst."
"Das würde ich gerne selbst herausfinden, Lucien."
Sie war entschlossen.
"Nun gut, tu, was du nicht lassen kannst. Aber falls du vor Langeweile stirbst, denk daran, ich hab dich vorgewarnt", sagte er schulterzuckend.
"Das werde ich", lachte Trina und küsste ihn.
Dann stand sie auf und suchte Klamotten aus ihrer Kommode. Sie vögelten immer in ihrem Zimmer, denn da waren sie ungestört. Lucien drehte sich auf die Seite und sah sie an, dann schlug er ihr vor: "Was hältst du davon: Du schläfst noch einmal mit mir allein, allerdings so wie ich es will. Und danach nehmen wir Ares dazu?!"
"Hmm", überlegte sie und hielt kurz inne mit dem Rumgewühle. Schließlich bot sie ihm an: "Ich werde erst einmal mit Ares schlafen, dann mit dir und dann können wir es ja zu dritt mal testen. Es scheint ja anscheinend das normalste der Welt zu sein mit mehreren gleichzeitig zu schlafen."
"Ja, ist es. Das wirst du schon lernen. Wir sind Vampire und vögeln oft und gerne und mit wem wir wollen. Und na schön. Auch akzeptabel", lenkte er ein. Trina hatte ihre Klamotten zusammen und ging ins Bad.

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