BlutsMacht - Die Zeremonie

Kapitel XXXVI

Ares war bereits wieder in ihrem Zimmer und saß mit Lucien zusammen auf dem Bett. Sie unterhielten sich, stoppten jedoch, als sie hinein kam.
"Alles glatt gelaufen?", fragte Ares.
Sie bejahte und sagte dann: "Lasst euch nicht stören, ich gehe sofort unter die Dusche. Ich kann diesen Feuergeruch nicht ausstehen."
"Okay", gab Ares von sich und sprach weiter mit Lucien. Trina entkleidete sich auf dem Weg ins Bad und packte ihre Sachen in die Schmutzwäschetrommel, dann ging sie unter die Dusche. Nackt kam sie danach in ihr Zimmer zurück und schaute auf die Uhr. Eine Stunde, bevor der Unterricht los ging, das sollte reichen. Doch es war niemand mehr in ihrem Zimmer. Komisch, dachte sie und zog enttäuscht ihre Schuluniform an. Dann setzte sie sich an den Schreibtisch und lernte für den bevorstehenden Unterricht, bis es Zeit war aufzubrechen. Eigentlich sollte sie gleich Mr. Matthews in Geschichte haben, doch da Lucien ihn angeblich getötet hatte, konnte er dort ja unmöglich auftauchen.

Vor dem Klassenraum standen Samuel und Rubin und unterhielten sich eifrig.
"Na ihr", begrüßte sie die beiden. Rubin strahlte sie an und Samuel verzog grimmig das Gesicht. Trina musste lachen. Ihr tat Sam leid, er war immer ihr bester Freund gewesen und seitdem Ares und Lucien so präsent in ihrem Leben waren, hatten sie sich voneinander entfernt. Das war bestimmt nicht einfach für ihn und kratzte mit Sicherheit an seinem Ego. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Das brachte immerhin ein Lächeln bei ihm zum Vorschein. Gemeinsam gingen sie hinein. Es waren schon alle da, bis auf Bennet und Graham. Sie setzte sich auf ihren Platz neben Caitlin und plauderte etwas mit ihr. Zwei Minuten später kamen auch die beiden fehlenden Männer und sie warteten auf Amon. Es war nicht ungewöhnlich, dass er etwas zu spät kam. Nach zehn Minuten ging die Tür auf und ein, der Klasse unbekannter Vampir kam herein. Er sah sich kurz um und schritt zum Pult. Dort stellte er seine Tasche ab und sagte mit heiserer Stimme: "Ich bin Adam Dumont und vertrete in der nächsten Zeit Mr. Matthews."
Es stimmte also. Amon war tot. Lucien hatte für sie getötet. Diese Gewissheit jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie schüttelte sich und betrachtete den Neuankömmling genau. Sein Name war Adam...Ein Adam stand auf ihrer Liste. Ganz oben sogar, was bedeutete, dass er ihr am nähesten war. Da er innerhalb einiger Stunden hier war, musste es also dieser Adam sein. Außerdem war sie sich ziemlich sicher, dass er von Aharon Morlet, dem Schulleiter verwandelt worden ist. Aber um ganz sicher zu gehen würde sie später nochmal in ihr Buch gucken. Adam war nicht auffallend, er hatte ein Alleweltsgesicht, fand sie. Aber er war geeignet um ihr Blut aufzuwerten. Das allein zählte. Sie hob ihre Hand und wartete, bis er ihr gewährte zu reden. "Entschuldigen Sie, Sir", sagte sie.
"Ja, bitte, Miss äääh..."
"Miss Silver", half sie ihm und sprach weiter: "Was ist denn mit Mr. Matthews, dass er uns so kurz vor den Prüfungen sitzen lässt?" Er schaute sie kritisch an, sie lächelte. Dann antwortete er barsch: "Mr. Matthews musste privat verreisen, mehr hat Sie nicht zu interessieren." Und er fuhr mit dem Unterricht fort. Okay, mit Charme kam man bei ihm wohl nicht weiter, dann musste sie wohl härtere Geschütze auffahren. Sie beteiligte sich mehr als sonst am Unterricht und am Ende der Stunde kam sie nach vorne zum Lehrerpult. "Wissen Sie, Sir", begann sie und setzte sich auf eine Ecke des Tisches, "ich mache mir etwas Sorgen, was meine Prüfung angeht. Sie haben ja einen anderen Stil zu unterrichten und naja..."
"Miss Silver, darüber müssen Sie Sich keinerlei Gedanken machen. Ich habe Ihre Vorzensur und die Prüfung wird nicht anders, als bei Mr. Matthews auch." Sein Blick wanderte zu ihren leicht gespreizten Beinen. Trina tat, als würde sie es nicht bemerken und rutschte ein Stück nach vorne, damit ihr Rock sich höher verzog, während sie weiter ihre vermeintlichen Bedenken äußerte: "Aber prüfen Sie denn dieselben Themen? Ich habe jetzt schon enorm viel gelernt dafür." Er wandte den Blick ab und erwiderte nur knapp: "Sie werden es schon hinbekommen. Gehen Sie jetzt!"