Kapitel XI

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Trina zog sich von ihm zurück und setzte sich ans Kopfende des Bettes. Sie guckte Ares zu, wie er sich wieder anzog. Als er fertig war, setzte er sich zu Trina, musterte sie und gab ihr ein Kuss auf den Mund. "Alles okay?", fragte er.

Sie nickte, stand auf und zog sich ebenfalls an, dann legte sie sich zu Ares, der es sich auf dem Bett bequem gemacht hatte. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen. Ares roch so gut. Er legte einen Arm um ihre Schultern.
"So wird es immer sein oder? Bis du endlich verwandelt bist, richtig?", wollte er wissen.
"Ja", sagte sie und schaute ihn an. Er wirkte müde, trotzdem lächelte er.
"Ach Trina", seufzte er, "was ich alles mit dir anstellen würde, sobald du zu uns gehörst. Es ist nur zu schade, dass ich dann nicht mehr an dieser Schule bin."
"Wie? Auch nicht in einem der Appartements? Gehst du weg von hier?"
"Ja, Trina. Nach dem Abschluss werde ich nur noch eine Woche hier bleiben, dann werde ich meinen Studienplatz in England antreten."
"Europa? Oh, Ares, ich habe gedacht, wir wären füreinander bestimmt", witzelte sie.
"Meinst du?", murmelte er.
"Ach, Ares! Ich mach doch bloß Spaß," lachte sie, "aber wenn ich jemals einen Clan führen sollte, dann hättest du deinen Platz sicher."
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass du einen Clan anführen wirst. Und sobald ich dann aus Europa wieder hier bin, werde ich sofort meinen Platz an deiner Seite einnehmen", sagte Ares gespielt ernst und lachte dann.
"Das wäre schön", meinte Trina. Sie schaute auf ihre Uhr.
"Es wird gleich hell, Ares. Du solltest jetzt gehen."
Sie setzte sich auf und hielt die Uhr so, dass Ares draufblicken konnte.
"Oh! Ja, du hast Recht. Bis demnächst." Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging dann.
Sie seufzte und machte sich daran, das Separee wieder herzurichten. Als sie fertig war, zog sie die Aufhänge auf und blickte sich um. Nur Graham, Adrianna und Ben waren noch da. Gray verabschiedete sich gerade mit einem Zungenkuss von Adrianna und Ben richtete ebenfalls ein Separee her. Das in dem er bis vor ein paar Minuten noch mit Selene gewesen war. Sie wartete bis Gray und die Grazie fertig waren und Adrianna Richtung Tür ging. Als sie an ihr vorbei ging, ernetete sie einen abschätzigen, bösen Blick von ihr. Trina grinste nur und ging dann zu Graham. Sie umarmte ihn, da sie wusste, dass die griechischstämmige Grazie noch in der Tür stand und zuguckte. Kurz darauf hörte sie, wie sie die Tür wütend zuschlug. Trina ließ Graham los und grinste immer noch. Verwirrt sah er zur Tür und dann wieder Trina an. "Du bist unmöglich", sagte er und schüttelte den Kopf. Ben kam zu ihnen hinüber und stupste sie an:"War das eben Ares bei dir? Schon wieder? Hast du ihn etwa rangelassen? Und was ist mit mir?"

"Natürlich nicht! Aber Ben, nicht mehr lange und du darfst mich haben. Vielleicht sollte ich eine Liste erstellen oder Zettel ziehen, wer zuerst darf und wer danach..."
"Untersteh dich, Katrina Silver, so etwas auch nur in Erwägung zu ziehen", kam eine Stimme von der Tür.
"Wer wagt es, diesen Namen auszusprechen", fragte sie verärgert und drehte sich zu der Stimme um.

In der Tür stand Lucien Seale, Ares sein bester Freund.

"Was zum Teufel fällt dir ein, diesen Namen zu benutzen?"
Trina war wütend, sie mochte ihren Vornamen überhaupt nicht.

"Komm, wir gehen", sagte Ben zu Graham.
Lucien wartete an der Tür, bis die beiden an ihm vorbei gegangen waren, dann kam er mit übermenschlicher Geschwindigkeit zu ihr und drückte sie an den Handgelenken haltend an die nächstgelegene Wand. Der Aufprall war ziemlich unsanft und sie sah ein paar Sekunden Sterne. Lucien stand drohend vor ihr und wirkte ziemlich aufgebracht.
"Was ist dein Problem, Lucien?"
Er knurrte sie an: "Da lässt man Ares mal wieder unbeaufsichtigt bei dir,  kommt morgens aus dem Club wieder und fragt seinen Kumpel, mit dem man noch eine Menge erleben möchte, wie denn sein Abend so war und was antwortet der?"
"Ich weiß es nicht! Aber du wirst es mir sicherlich gleich sagen."

Er verstärkte seinen Druck.
"Sei nicht so frech zu mir, Trina!"

"Oh, sind wir sensibel heute ja?"

Er rückte sie von der Wand ab und schlug sie dann mit Wucht wieder dagegen. Ihr blieb die Luft weg.
"Überleg dir, wie du mit mir sprichst!"
"Sonst was? Verprügelst du mich? Bringst du mich um?"

Lucien lachte laut auf. Seine dunkelblauen Augen blitzten auf. "Das wäre zu einfach. Nein! Wenn du weiter so respektlos bist, werde ich dich einfach nehmen, Trina! Und dann bist du, ach so heilige Jungfrau, wertlos. Weißt du was, eigentlich sollte ich es sofort tun. Dann wäre Ares mit Sicherheit nicht so... so... so... Ich hab da noch nicht einmal Worte für."

Trina stand das Fragezeichen wohl ins Gesicht geschrieben, denn Luciens Blick wurde ein wenig sanfter und der Druck an ihren Armen weniger. "Du hast keine Ahnung wovon ich rede oder?"
"Nein, Lucien, nicht im geringsten. Aber vielleicht hättest du ja die Güte mich aufzuklären..?!"

Er ließ sie los und setzte sich auf das Sofa, das direkt neben ihnen stand. Dann klopfte er neben sich und Trina folgte der Aufforderung, sie ließ sich neben ihm fallen.
"Also, was ist mit Ares?"
Lucien seufzte und lehnte sich zurück. "Er dreht völlig durch. Er denkt darüber nach, sein Studium in England zu schmeißen und seine zugewiesene Laufbahn komplett zu ignorieren, nur um hier zu bleiben."
"Okay, und was hab ich damit zu tun?"
"Du bist der Grund, weswegen er all dies in Betracht zieht! Was hast du heute mit ihm gemacht, Trina?"

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