Kapitel XXXI

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Als Trina aus dem Klassenzimmer kam, lehnten Ares und Lucien an der Wand neben der Tür. Sie lächelte die beiden an. Ares nahm ihre Hand und zog sie mit sich.
"Komm, wir gehen in dein Zimmer, da können wir in Ruhe weiter reden." Trina nickte zustimmend und ging mit den beiden zurück in ihr Zimmer. Dort setzte sie sich auf ihr Bett, Lucien neben ihr und Ares zog sich den Schreibtischstuhl ans Bett und setzte sich gegenüber von Trina hin. Die jungen Männer verloren auch keine Zeit und fingen sofort wieder an, Trina von ihrem Vorhaben abzubringen. Doch schließlich beendete Trina die Diskussion mit: "Hey, jetzt ist gut. Was soll denn schon großartig passieren? Ich meine und selbst wenn etwas passiert, ich bin kein Mensch mehr. Ich kann mich regenerieren."
Lucien und Ares schauten sich an und fingen dann an zu lachen. "Was ist denn so witzig?", wollte sie wissen und schaute verdutzt von einem zum anderen.
"Diese Tatsache haben wir völlig außer Acht gelassen. Wir waren so in Sorge, dass wir schlichtweg vergessen haben, dass du bereits ein Vampir bist.", gluckste Ares.
"Nicht euer Ernst, oder?", fragte sie nach.
"Nein", antwortete Lucien ihr, schlagartig wieder im ernsten Tonfall, "immer, wenn Amon mit Selene fertig war, dauerte ihre Regeneration etwa eine Woche. Und das, obwohl sie schon ein halbes Jahr verwandelt war. Außerdem hatte sie tierische Schmerzen dabei, wenn sich ihre Knochen wieder an die richtige Stelle richteten und sich ihre tiefen Wunden schlossen. Und du, kleine naive Trina, bist mal gerade einige Tage ein Vampir."
Sie schluckte. "Na schön, dann werde ich jetzt das Buch abschreiben und dann zurück zu Amon bringen", entschied sie. "Sehr vernünftig", nickte Ares.

Also machte Trina sich daran, die Namen in richtiger Reihenfolge auf losen Blättern zu schreiben. Als sie damit fertig war, machte sie sich auf den Weg zu Amons privaten Gemächern. Es war schon mehr als die Hälfte der Nacht herum, deswegen vermutete sie ihn dort.

Sie klopfte an seine Tür und drückte das Buch an ihre Brust. Was würde er wohl sagen? Ob er böse sein würde?

Er öffnete die Tür und sah sie überrascht an: "Trina? Was ist los?" "Ich möchte Ihnen gerne das Buch zurückgeben. Ich habe es mir anders überlegt," antwortete sie mit fester Stimme. Seine Miene verdüsterte sich, doch er bat sie herein.
"Lass mich raten, Lucien und Ares sind heute wieder gekommen oder? Und sie haben was..? Dir von Selene erzählt?" Er lachte verächtlich. "Selene war schwach, Trina. Das bist du definitiv nicht. Außerdem ist Selene, Selene. Wer sagt, dass es bei dir ähnlich laufen wird? Vielleicht werden wir bei dir ja...zärtlich sein."
Sie stand an der Tür und schüttelte dann den Kopf: "Entschuldigen Sie, aber so naiv bin ich dann doch nicht."
"Nun gut, weise Trina", spottete er", dann gib mir mein Buch. Ich nehme an, dass du es dupliziert hast? Behalt die Kopie. Es ist das Einzige, was dir auf deinem Weg nach oben helfen kann. Allerdings wirst du die fehlenden Angaben dann nie erhalten. Das ist echt schade für dich." Er streckte die Hand nach dem Buch aus. Trina stockte. Fehlende Angaben? Innerlich ärgerte sie sich über sich selbst. Damit hatte sie gerade ihre Naivität bewiesen. Wie konnte sie so dumm sein? Natürlich hielt er Informationen zurück, als Sicherheit. Amon lachte wieder, ritt jedoch nicht weiter auf ihrem dümmlichen Verhalten rum, sondern fragte lediglich: "Also? Was ist nun Trina? Bleibt unser Arrangement bestehen oder verzichtest du lieber auf wertvolle Informationen, die ich dir peu á peu geben werde?"
"Dann soll ich Ihnen und Corvin wohl des öfteren zur Verfügung stehen", mutmaßte sie.
"Wir kommen bestimmt einige Male zusammen. Du und ich! Vergiss Corvin. So pauschal mache ich allerdings keine Angaben. Also?", forderte er erneut eine Antwort. Sie rang mit sich, willigte dann aber ein: "Ich behalte das Buch."
Er nickte. "In Ordnung. Dann lauf jetzt schnell zurück zu deinen beiden Seladons. Sie sollen dich auf Samstag vorbereiten, sofern ihnen dies möglich ist", spottete er und machte die Tür auf. Trina ging rückwärts hinaus, das Buch fest an sich gepresst. Auf dem Flur drehte sie sich um und schritt zügig von dannen. Sie hörte, wie Amon lachte und seine Tür zuwarf.

Als sie wieder in ihrem Zimmer war, wunderten sich Ares und Lucien, die dort gewartet hatten, weshalb sie das Buch noch hatte.
"Es gibt kein Zurück. Ich muss das jetzt durchziehen", erklärte sie bloß.
Lucien seufzte.
"Okay, das einzige, was wir für dich tun können, in diesem Fall, ist..."
Er stand auf und nahm ihr das Buch aus der Hand. Ares stand ebenfalls auf. Lucien warf das Buch auf ihren Schreibtisch und schaute sie dann an. Sie lächelte und er sagte: "Ich bin ein wenig zwiegespalten, Trina. Einerseits möchte ich dich beschützen, aber andererseits befürchte ich, dass mir das hier gleich fürchterlich gefallen wird."
"Tu, was du tun musst, Lucien", ermutigte sie ihn. Er nickte Ares, der hinter ihr stand, zu.

Ares packte daraufhin ihren Haarschopf und zog ihren Kopf in den Nacken. Mit der anderen Hand hielt er ihre Hände hinter ihrem Rücken fest. Lucien kam näher und zückte ein Messer. Die Klinge sprang auf und er setzte es an Trinas Dekolleté an. Dabei schaute er tief in ihre Augen. Als sie entschlossen nickte, veränderte sich sein Blick von warm und beschützerisch zu hart und gierig. Er drückte das Messer herunter und es durchschnitt ihre Kleidung wie Butter, außerdem hinterließ es einen tiefen blutigen Ratscher von ihren Brüsten bis zu ihrem Schambereich. Es brannte etwas. Ihren Rock zerrte Lucien einfach herunter und als sie dann unerwartet bereits nackt vor ihm stand, sagte er nur: "Trina, Trina..."
Er leckte von unten nach oben über den langen Kratzer an ihrem Körper und biss sie unsanft in ihre rechte Brust. Das Weiße in seinen Augen färbte sich rot. Ares tat es ihm gleich und versenkte seine Zähne in ihrem Hals. Sie stöhnte auf. Lucien löste sich von ihr und verschwand zwischen ihren Beinen. Seine Zähne durchstießen ihr Fleisch am Innenschenkel und er trank von ihr.

Doch kurz darauf wurde sie aufs Bett geschleudert und festgehalten. Ares entkleidete sich und Lucien tat es ihm gleich.

BlutsMacht - Die ZeremonieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt