Kapitel LXII

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Sie blieb noch eine Stunde im Zimmer, damit sie sich etwas sammeln konnte. Also machte sie es sich auf dem Bett gemütlich und sah etwas fern. Doch das wurde ihr schnell langweilig. Allmählich suchte sie all ihre Sachen zusammen und ging dann zurück zu den Logen. Kendrick saß im Separee direkt neben der Tür. Doch er war nicht alleine. Drei Vampirinnen saßen bei ihm. Eine ganz dicht an ihm dran und sie lachten. Sie wurde wütend. Was sollte sie jetzt tun? Sich einfach dazu setzen? Stehen bleiben, in der Hoffnung, dass er sie bemerkte? Sie entschied sich für das selbstbewusste Auftreten und trat an den Tisch.
"Hallo", sagte sie freundlich und lächelte.
"Trina...Setz dich! Du hast bestimmt Hunger oder?", fragte Kendrick und setzte sich aufrecht hin. "Darf ich vorstellen? Das sind: Ophelia, Sara und Nona."
Er zeigte nacheinander auf die Vampirinnen. Trina sah sie gar nicht an, sondern nickte nur. Ihr Blick ruhte auf Kendrick und verdüsterte sich zunehmend. Er zwinkerte Trina zu und seufzte. "Na gut, Ladies. Das ist diejenige, auf die ich gewartet habe." Langsam stand er auf und kam zu ihr. Sofort hakte sie sich bei ihm ein und schaute die Frauen genauer an. Ophelia und Nona waren dunkelhaarig, Sara blond. Nona war eine Latina und Ophelia schätzte Trina, kam entweder aus Italien oder Griechenland. Es waren drei schöne Frauen, doch wirkten sie irgendwie verbraucht. Aber das war ihr egal, sie drängte Kendrick nach rechts. Er nickte den Vampirinnen noch einmal zu und folgte dann Trinas Drängeln. Sie gingen an vollen Separees vorbei, in einem saßen die drei, mit denen sie vor kurzem noch geschlafen hatte. Doch sie sahen Trina gar nicht oder wollten sie nicht sehen. Das war ihr recht, schließlich hatte sie nur deren Blut gebraucht, ansonsten waren sie nicht weiter interessant für sie. Kendrick zog sie in eine freie Loge und fragte sofort: "Und? Wie wars?"
"Möchtest du genaue Details?", fragte sie zurück. Er schüttelte den Kopf.
"Ich habe von allen Blut getrunken, der Rest ist uninteressant oder?"
"Ja, der Rest interessiert mich nicht im geringsten", bestätigte er und grinste frech.
"Und was hast du mit den dreien da gemacht?", wollte sie wissen. "Ich saß da und habe auf dich gewartet. Die drei fanden, dass ich verloren aussah und leisteten mir Gesellschaft. Wie sich herausstellte, versuchen sie wohl Anhänger für die Fundamentalisten an zu werben. Sie haben gegen die Schule gehetzt und von den Regeln der Fundamentalisten geschwärmt. Dann versuchten sie mich anzumachen und erzählten davon, dass einmal im Monat sich alle treffen und die männlichen Vampire dann mit den weiblichen machen können, was sie wollen. Und ob mich das nicht auch reizen würde. Ich gab ihnen zu verstehen, dass ich bereits vergeben sei und dann kamst du schon", berichtete er ihr.
"Hmm...Okay, braver Junge", lobte sie ihn und fasste sich an den Bauch.
"Ich habe tatsächlich Hunger, Kendrick. Wo muss ich denn hin, um etwas zu bestellen?"
"Ich mach das schon. Einen speziellen Wunsch?"
"Ja, Erdbeer wäre jetzt herrlich", antwortete sie. Er nickte und verschwand und kehrte wenig später mit einem schmal gebauten Jüngling zurück.
"Dein Fruchtcocktail", sagte er und beobachtete sie, wie sie von dem jungen Kerl trank. Als sie von ihm abließ, war er sehr blass geworden und schwankte im Sitzen. Hilfesuchend sah sie Kendrick an. Der lachte und beruhigte sie: "Das passiert ab und zu. Ich werde ihn eben zurück begleiten. Er hat sich wohl zuviel vorgenommen." Stützend brachte Kendrick den jungen Mann weg.
In diesem Augenblick kamen Seere und Phenox vorbei. Sie warfen nur einen kurzen Blick in die Loge, erkannten sie und stockten dann.
"Katrina...Hallo! Ganz alleine da?", fragte Phenox und nahm ihr gegenüber Platz. Seere blieb stehen.
"Hallo Phenox, hallo Seere, nein, ich bin nicht alleine hier. Kendrick kommt gleich wieder, er bringt nur eben etwas weg. Wie geht es euch?"
"Ach so. Ja, ganz gut, danke der Nachfrage. Sag mal, bist du morgen auch hier? Wir würden uns freuen, wenn du dich morgen eine zeitlang zu uns setzen würdest. Du und natürlich Kendrick. Apropos, ich habe von...", er senkte seine Stimme, "dem Überfall auf euch gehört."
"Tatsächlich? Ja, zum Glück ist es glimpflich ausgegangen", sagte Trina und sah Kendrick wiederkommen.
"Phenox, Seere! Wie laufen die Geschäfte?", fragte er.
"Gut, danke. Ich habe gerade unsere entzückende Katrina hier gefragt, ob sie mir und Seere morgen eine gewisse Zeit Gesellschaft leisten kann? Du bist natürlich ebenfalls willkommen."
"Sehr gerne, Phenox. Und jetzt müssen wir uns leider schon verabschieden. Trina und ich haben anstrengende Stunden hinter uns", entschuldigte Kendrick sich und hielt Trina seine Hand hin. Sie nahm sie und verabschiedete sich von Phenox und Seere mit einem Knicks. Dann gingen die beiden davon.
"Fahren wir jetzt zu dir?", fragte Trina. Er nickte und führte sie hinaus. Das geliehene Auto von Corvin stand vor dem Club und er hielt ihr, wie immer, die Tür auf und machte sie hinter ihr zu. Auf der Fahrt herrschte wieder die laute Musik, sodass eine Unterhaltung unmöglich war.

Bei ihm zu Hause stürzte sie ins Bad und duschte erneut, obwohl sie das direkt nach dem Akt mit Thore, Kieran und Ladon schon getan hatte. Doch sie fühlte sich erst wohl, als sie ihr Duschgel und ihr Shampoo benutzen konnte. Sie kam nackt ins Schlafzimmer.
Hey, Moment! Schlief Kendrick etwa schon? Er lag auf dem Bauch und rührte sich nicht. Sie trat näher. Tatsache, er war bereits eingeschlafen.

Trina wusste nicht, dass er nach der Attacke von Tialda nicht mehr geschlafen, sondern über sie gewacht hatte. Aber ebenso wenig wusste sie, dass er, kurz nachdem er bei Trina fertig gewesen war, zu Tialda gegangen war und auch mit ihr geschlafen hatte. Zu Trina hatte gesagt, er wäre bei Callum gewesen, in der Zeit, in der sie duschen gegangen war, doch er war bei Tialda im Nebenzimmer gewesen und hatte es zwar schnell, aber heftig mit ihr getrieben.

Leise legte sie sich neben ihn und bettete die Decke über sie beide. Dann kuschelte sie sich an und legte besitzergreifend ein Bein über ihn. Sie sah noch etwas fern, schlief dann aber auch relativ schnell ein.

Aufgeweckt wurde sie durch ein hämmerndes Geräusch. Kendrick stand in der Tür und grinste. Er schien voller Vorfreude zu sein. Worauf? Auf sie? Und wenn er da stand, wer hämmerte dann da rum?
"Was ist das für ein Geräusch?"
"Das wird eine Überraschung, hab Geduld", sagte er. Sie verzog ihr Gesicht.
"Ich mag keine Überraschungen", maulte sie.
"Das ist dein Problem. Du wirst warten, bis es fertig ist", gab er ihr zu verstehen und zog ihr die Decke weg.
"Kendrick! Es ist kalt! Gib mir die Decke wieder!" Er ließ die Decke neben sich auf den Boden fallen und forderte sie auf: "Komm und hol sie dir!" Trina sah ihn genervt an und richtete sich auf. Langsam ging sie zu ihm und schlang die Arme um ihren Oberkörper. Dann beugte sie sich runter um die Decke aufzuheben. Plötzlich schnappte etwas an ihrem Handgelenk und Kendrick zog sie zu einem Pfeiler seines Himmelbettes, dann schnappte dieses etwas auch an ihrem anderen Handgelenk zu. Das alles geschah innerhalb von zwei Sekunden. Ehe Trina sich versah, hatte er sie mit eisernen Handschellen an das Bett gefesselt. Gelangweilt sagte sie: "Sehr schön. Machst du mich jetzt wieder los?" Er schüttelte den Kopf und sein Grinsen wurde breiter. Das hieß bei Kendrick leider nichts gutes.
"Was hast du vor?", fragte sie zögerlich und drehte sich so weit es ging nach hinten. Doch nicht weit genug. Er holte aus und ließ etwas auf ihren Rücken sausen. Ein brennender Schmerz breitete sich auf ihrem Rücken aus.
"Au, verdammt! Was soll das?"
Anstatt zu antworten, holte er erneut aus und sirrend rauschte das, was er in der Hand hielt durch die Luft und landete mit einem Klatschen auf ihrem Rücken. Sie zuckte und biss die Zähne zusammen.
Wollte er sie jetzt verprügeln oder was?
Sie drehte sich nach vorne, hielt sich am Bettpfosten fest und empfing drei weitere Schläge. Es musste eine Gerte oder etwas ähnliches sein, womit er sie schlug. Und womit er jetzt zwischen ihre Schenkel fuhr und sie an ihrer Scham rieb. Sie merkte den harten Stock zwischen ihren Schamlippen. Dann ließ er einen kurzen Schlag auf ihre Schamlippen folgen. Sie erschrak und quietschte. Immer noch grinsend stellte er sich vor ihr hin und zeigte, was er in der Hand hielt. Es war tatsächlich eine Gerte, mit der er jetzt über ihren Körper fuhr, über ihren Hals, zwischen ihre Brüste, über den Bauch und dann wieder zwischen ihre Beine. Hart rieb er den Stab zwischen ihren Schamlippen. Er glitt hin und her und der Druck auf ihren Kitzler tat sein übriges. Als sie begann vor Gefallen zu stöhnen, holte er kurz aus und schlug gegen ihren Kitzler. Es tat kurz weh, doch machte es ihre Empfindungen noch stärker. Jetzt rieb er den Stock wieder an ihr, doch sobald sie auch nur den geringsten Laut von sich gab, folgte ein Schlag auf ihre Klitoris. Ihre Knie begannen zu zittern und sie befürchtete gleich, bei dem nächsten Schlag zu kommen. Krampfhaft hielt sie sich am Pfosten fest und wartete auf das befriedigende Ende. Doch Kendrick hielt inne. Empört sah Trina ihn an, woraufhin er zu lachen begann. Er nahm ihr Kinn in die Hand und küsste sie.
"Mach weiter, bitte, Kendrick. Lass mich kommen!", bat sie ihn, als er wieder zurück trat.
"Wie willst du es denn haben?" Er rieb die Gerte zwischen ihren Beinen. Doch hörte auf, da sein Telefon zu klingeln begann. Er schloss die Handschellen auf und nahm das Gespräch an: "Hallo Callum..."
Schweigen, dann: "Kannst du bestätigen, ja?"
Wieder Schweigen.
"Das habe ich vermutet. Phenox und Seere haben nach Trinas Anwesenheit gefragt."
Erneutes Schweigen, dann: "Gut, bis später!"
Er legte auf und wandte sich zu Trina, die sich aufs Bett gesetzt hatte: "Auriel ist hier."

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