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Chan;


„Und? Was hältst du von ihm? Er ist unser ganzer Stolz. Der Stolz der Familie."


Ich setzte ein Lächeln auf wobei mir überhaupt nicht danach war. Nein, gar nicht. Das war eine Katastrophe! Ich hatte nicht nur mit dem Sohn meines Partners geschlafen, ich war ihm komplett in den Rücken gefallen!


Ich hatte davon nicht gewusst. Sonst hätte ich Minho niemals angerührt. Einfach aus Respekt vor seinem Vater. Schwer wäre es natürlich geworden denn Minho war unglaublich. Seine Ausstrahlung und auch seine Anziehung waren nicht von dieser Welt. Man konnte sich gar nicht dagegen wehren.


„Er ist.. umwerfend."


Ich schüttete den Rest des Inhaltes des Glases meinen Rachen hinunter, nahm mir gleich ein anderes Glas als einer der Kellner an mir vorbei ging mit dem befüllten Tablett. Das leere Glas tauschte ich aus. Ich brauchte jetzt dringend noch mehr zu trinken denn ansonsten hätte ich diesen Abend nicht ausgehalten. Minho war so schnell verschwunden wie er konnte. Ihm war die Sache sicherlich genauso unangenehm wie mir. Er hatte mit einem 10 Jahren älteren Kerl geschlafen und dieser arbeitete auch noch intensiv mit seinem Vater, war sein Partner und das war gar nicht gut. Minho verkaufte sich offensichtlich anders bei seinen Eltern. Das was sein Vater mir über ihn erzählt hatte passte überhaupt nicht. Deswegen hatte ich Minho auch nie damit verbunden. Ich wäre auch gar nicht darauf gekommen. Die Lees beschrieben ihren jüngeren Sohn als vorbildlich. Einer, der nur zuhause saß und fleißig am Lernen war. Ein eher langweiliger Charakter, der irgendwann die Firma seines Dads übernehmen würde. Mit viel Fleiß und Anstrengung an seinem Studium. Dass Minho schlau war wusste ich. Doch er war wild und tat was er wollte. Er tobte sich aus und davon wussten seine Eltern nichts. Natürlich hätte ich das nutzen können. Das alles hätte ich auf Minho schieben können. Von wegen er hätte sich an mich ran gemacht und die Tatsache, dass er so wild war und nur feierte hätte seine Eltern geschockt. Mehr als die andere Tatsache. Aber so jemand war ich nicht. Mein Interesse an Minho war viel zu groß. Ich konnte ihn nicht rein reiten. Das war nicht meine Art. Wenn ich jemanden fertig machte dann auf eine ehrliche Weise und immer ins Gesicht. Deswegen war ich auch so gut und unschlagbar. Die Art machte es.


„Ja, das ist er. Eines Tages wird er die Firma übernehmen und deine Aufgabe ist es dann auf ihn zu achten und ihn zu unterstützen. Angenommen du bist natürlich noch in dieser Firma tätig. Was ich sehr hoffe, Christopher."


Nein, das setzte mich überhaupt nicht weiter unter Druck.


Sofort nahm ich einen weiteren großen Schluck und hoffte hier schnell raus zu kommen. Schlimmer konnte es nicht werden.


„Du kannst immer auf mich zählen.."


Sofort lachte er, tätschelte meine Schulter. So gut gelaunt hatte ich ihn schon lange nicht mehr erlebt.


„Das weiß ich doch!", „Minho.. er wirkt sehr nett."


Sofort nickte sein Vater.


„Das ist er und ich bin mir sicher er wird auch eines Tages das richtige Mädchen finden. Er sieht gut aus! Das hat er von seinem alten Herren!"


Wieder lachte er, klopfte mir auf die Schulter wobei ich mich sofort verschluckte. Nicht weil er mir auf den Rücken klopfte sondern wegen dem was er gerade gesagt hatte.


„Das richtige.. Mädchen?", „Ja, aber natürlich! Minho wird unsere Tradition wahren und ein wunderschönes Mädchen heiraten! Eins das perfekt an seine Seite passt"


Und mir wurde gleich noch viel schlechter.


Wussten sie etwa nichts davon? Dass Minho schwul war? Oder war er bi? Ich war mir ziemlich sicher Minho stand nur auf Schwänze und auf nichts anderes. So sehr wie er es genoss genommen zu werden konnte ich mir nichts anderes vorstellen.


Entweder seine Eltern wussten es nicht oder sie wollten es nicht einsehen. Eins von beiden. Das machte die Sache noch sehr viel schlimmer als gedacht. Es war vorher schon schlimm aber nach dem Satz? Ich nahm alles zurück. Es konnte immer noch schlimmer werden. Ich konnte es wirklich nicht glauben.


„Man weiß nie wo einen der Weg hinführen wird.."


Ich lächelte schief, hob mein Glas weil ich anstoßen wollte. Ich wollte nur von diesem furchtbaren Thema ablenken und nicht mehr daran denken. Allerdings war für ihn das Thema noch lange nicht beendet. Er redete gerne über Minho. Natürlich tat er das. Immerhin hatte er ein ganz anderes Bild von seinem Sohn. Eines, das nicht der Wahrheit entsprach.


„Was soll denn das heißen, Christopher? Ich bin mir sicher er wird uns auch darin stolz machen! ..Oh, dein Glas ist schon wieder leer. Wo sind die Kellner wenn man sie braucht?"


Ich war froh als er sich über die Kellner aufregte und dann von jemand anderen angesprochen wurde. Ich fiel in eine riesige Schockstarre.




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