﹆Es ist schwer alles zu verbergen, wenn man anfängt sich zu verlieben. Vor allem wenn es sich bei dem Mann um die rechte Hand seines Vaters handelt.
Minchan
18+
Die Party neigte sich immer weiter dem Ende zu. Nicht nur die Party, sondern auch ich.
Ich war nicht gerade nüchtern als ich die Party verließ und auf die kalten Straßen Seouls trat. Zum Glück konnte ich mich gut zusammenreißen und doch fühlte ich mich furchtbar schlecht. Das mit Minho lief gerade sehr gut. Ich fing an ihn langsam kennenzulernen, lernte seine Sicht auf die Dinge und auch seine Einstellung kennen. Doch jetzt erfuhr ich das unglaublichste. Er war der Sohn meines Partners, meines Chefs. Dieser hätte das niemals akzeptiert. Ich hatte mir den ganzen Abend Gedanken gemacht wie ich es ihm am besten sagen konnte. Was sollte ich ihm sagen? Dass der Sohn, von dem er dachte, dass er hetero war eigentlich stockschwul war und mit mir rumvögelte? Sich zwischen meinen Pausen mit mir traf und wir Kaffee tranken? Nur um dann Nachts sich in einer unseren Betten zu wälzen? Nein, ich konnte ihm das nicht sagen. Es ging einfach nicht. Ich brachte es nicht über die Lippen auch, wenn ich es zweimal versucht hatte. Furchtbare Sache.
So streifte ich überfordert und völlig ratlos durch die Straßen. Meinen Wagen ließ ich dort stehen, würde ihn morgen abholen oder abholen lassen. Je nachdem. Vielleicht würde ich mir morgen einen Tag freinehmen um mir bessere Gedanken machen zu können.
Als ich stehen blieb und meine Umgebung realisieren wollte, entdeckte ich das Gebäude, indem Minho sein Loft hatte. Sofort seufzte ich tief aus, wusste nicht, was das sollte. Wieso war ich hier hergelaufen? Wieso trugen mich meine Beine hier her? Es war nicht gut. Ich sollte mich von Minho fernhalten. Ich könnte seine ganze Zukunft zerstören, wenn das ans Licht kommen würde. Seine Eltern würden sein wahres Ich entdecken und ehrlich gesagt konnte ich ihn verstehen. Sein Vater erzählte mir so viel über ihn. Er erzählte seine ganzen Anforderungen und Erwartungen, die er an seinen Sohn hatte. Minho war nicht mal hetero und doch verlangte sein Vater von ihm später einmal ein Mädchen zu heiraten. Als wir im Café Kaffee tranken, erfuhr ich von Minhos Leidenschaften. Es wäre sicherlich nicht sein Wunsch eine Firma zu übernehmen, an der er keinerlei Interesse hatte. Seine Interessen gingen in eine völlig andere Richtung.
Dazu war er so jung und musste noch so viel erleben. Natürlich lernte er da nicht jeden Tag stumm in seinem Loft. Er wollte raus, seine Freunde treffen, wollte das Leben genießen und das konnte ich auch verstehen. Das Leben, was ihm aufgezwungen wurde, war nicht fair und doch hatte ich nichts damit zu tun.
Ich hätte umkehren sollen.
Ich hätte umkehren sollen so lange es noch möglich war.
Doch stattdessen lief ich auf das Gebäude zu und musterte die Namensschilder.
Wäre ich ein bisschen aufmerksamer gewesen, wäre es mir vielleicht aufgefallen. Da stand ganz fett „Lee" auf einen der Namensschilder. Es gab viele Leute in Korea die Lee mit Nachnamen heißen. Auch viele Jungs die gerade Mal 20 Jahre alt waren. Wieso hatte ich die Anzeichen trotzdem nicht gesehen? Weil ich so verzaubert von diesem Jungen gewesen war, der mich wunderbar küssen und unterhalten konnte.
So eine Scheiße.
„Scheiße, was tust du hier?"
Zuerst runzelte ich die Stirn, Verstand nicht wieso ausgerechnet diese Frage aus der Sprechanlage kam. Bis ich die Kamera oben rechts sah und diese hineinblickte. Minhos Loft war bestens ausgestattet. Natürlich hatte er nicht nur eine Freisprechanlage, sondern auch eine Auszeichnung der Videoüberwachung. Es war allerdings nicht Minhos Stimme, die dort sprach. Viel eher klang sie nach seinem Mitbewohner, Jisung. Letztes Mal war ich einfach so ins Gebäude gekommen. Die Tür stand offen und ich war einfach hineingelaufen. Mittlerweile war es 2 Uhr morgens. Da stand die Tür nicht einfach offen und jeder konnte reinspazieren. Leider nicht.
„Jisung? Bist du's? Öffne die Tür und lass mich rein. Ich will Minho sehen.", fing ich an und taumelte von einem auf das andere Bein. Ich hatte wirklich einiges getrunken um die Sache irgendwie verdauen zu können. Dabei blieb ich unauffällig in meiner eigenen Gedankenwelt. Jeder war mit sich beschäftigt und auch Minho's Vater war mit sich selbst beschäftigt. Jeder wollte mit ihm reden. So fiel ich nicht besonders auf.
„Du willst Minho sehen? Denkst du, das ist eine gute Idee? Scheiße, was suchst du hier überhaupt um 2 Uhr morgens?"
Er klang nicht begeistert und das ließ mich seufzen. Ich lehnte mich gegen die geschlossene Tür und lehnte auch meinen Kopf dagegen.
„Mach doch einfach auf.. Lass mich wenigstens mit ihm reden.", „Du bist betrunken.", stellte er fest worauf ich anfing zu lachen.
„Und wenn schon.. Drückst du für mich jetzt endlich auf den Schalter damit die Tür aufgeht?"
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