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Chan;


Minho verschwand aus dem Nichts und ich konnte es nicht nachvollziehen.


Ich hatte nichts Falsches gemacht und doch verschwand er. Wieso schenkte er mir nicht ein wenig Vertrauen?


Als die nächste Woche antrat hätte ich mich gerne von ihm verabschieden wollen, doch Minho blockte mich ab. Es gab keine Chance an ihn heranzukommen und ich hatte nicht die Zeit ihm hinterherzurennen. Ich hätte ihn gerne zu Hause einen Besuch abgestattet aber die Zeit reichte nicht. An meine Anrufe ging er nicht ran und auf meine Nachrichten bekam ich keine wirkliche Antwort. Wenn ich eine bekam, war sie nicht wirklich positiv. Dieser Junge war stur und wenn ihm etwas in den Kopf flog, war er fest überzeugt davon.


So konnte ich mich nicht von ihm verabschieden.


Am Flughafen hatte ich doch wirklich die Hoffnung wie ein kleiner Teeny, er könnte sich nochmal bei mir melden. Was er nicht tat. Als ich in Japan gelandet und mein Handy wieder einsatzfähig war, las ich nur die Nachricht ich sollte mich doch mit der Japanerin amüsieren. Minho war eifersüchtig und normalerweise sollte es mir schmeicheln. Tat es aber nicht. Es zog meine Laune runter denn zwischen uns war alles gut gewesen. Natürlich musste ich vor seinem Vater etwas auffahren. Minho hatte nackt in meinem Bett gelegen und wenn sein Vater das herausgefunden hätte, wären wir beide am Arsch gewesen. So spielte ich meine Rolle damit er nicht auf den Verdacht kam. Minho hatte es selbst gesagt. Wir amüsierten uns gut im Bett, aber waren wir wirklich mehr?


Je mehr Tage vergingen, desto mehr hätte ich es mir gewünscht.


Ich hatte keine wirkliche Zeit mich daran zu setzen Minho wieder zu erobern.


Der erste Tag ging sofort mit Konferenzen los. Ich war nicht nach Japan geflogen, um dort Urlaub zu machen, sondern um zu arbeiten und die Firma zu vertreten. Minho's Vater hatte Recht gehabt und ich kam ziemlich gut mit der Tochter des Kunden klar. Sie war schlau und ich mochte ihre Art sich auszudrücken. Sie wusste was sie wollte und natürlich hatte ich ihre Blicke deuten können. Wenn ich Minho nicht gehabt hätte, wäre ich sicherlich auf ihre Blicke eingegangen, aber ich tat es nicht. Spätestens am Donnerstag fühlte ich mich mies. Mir fehlte der kleine Wirbelwind.


So fand ich mich an der Bar in diesem extrem schicken und teuren Hotel wieder. Es war sehr edel hier, was ich auch erwartet hatte. Natürlich steckten sie mich in nichts Zweitklassiges. Sie wollten Eindruck hinterlassen und mich nicht beleidigen.


Es war schon mein dritter Drink, an dem ich saß. Gedankenlos fuhr ich den Rand des Glases mit meinen Fingern nach und seufzte immer zu bedrückt. Dass ich mit 30 Jahren noch an Liebeskummer litt, war lächerlich. Ich war keine 16 mehr und doch fühlte ich mich schlecht. Die vergangenen Tage hatte ich immer mit einem vollen Terminkalender zu tun gehabt. Die Woche war erfolgreich gewesen. Japan war ein Erfolg und wir konnten mit Sicherheit mit ihrer Mitarbeit rechnen. Da war ich mir ziemlich sicher.


„So ganz allein hier?"


Es wunderte mich ein wenig als ich die Stimme der Tochter von Mr. Yamato hörte.


Elegant kam sie daher geschlendert und setzte sich auf den freien Hocker neben mir. Natürlich mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen.


„Lin. was führt dich her?", fragte ich sie, während sie nur weiterhin lächelte.


„Ich dachte, du könntest Gesellschaft gebrauchen. Es kann einsam sein, wenn man keine Leute hier kennt.", „Ich kenne dich."


Sie grinste, bestellte zwei neue Drinks auf Japanisch und zum Glück war mein Japanisch eins A. Andernfalls wäre es auch schwer für mich gewesen hier etwas Geschäftliches zu regeln. Lin sprach einige Sprachen darunter auch koreanisch. Aus Höflichkeit redete sie auf Koreanisch mit mir, was ich sehr zu schätzen wusste.


„Und trotzdem servierst du mich ständig ab."


Sie stützte ihren Kopf ab und musterte mich sehr intensiv. Ich war mir sicher andere schüchterte sie damit ein. Sie war sehr offen und diskret. Es war ihr nicht peinlich ihr Gefallen an mir zu zeigen. Sie sprach offen darüber wie jetzt zum Beispiel. Hätte ich nicht Minho im Hinterkopf wäre ich sicherlich mit ihr schon in meinem Zimmer gelandet. Aber ich konnte nicht. Ständig hatte ich Minho's verletzten aber auch beleidigten Gesichtsausdruck vor meinen Augen als er aus meinem Apartment geflüchtet war.


Ich zuckte mit den Schultern und nippte an dem neuen Drink, den sie bestellt hatte.


„Und wer ist sie? Sie muss sehr besonders sein, wenn du jemanden wie mich abblitzen lässt." Interessiert musterte sie mich weiterhin, schlug ihr eines Bein über das andere. Sie trug ein Kleid, welches an der Seite geöffnet war. So hatte man den perfekten Blick auf ihre Beine, aber ich starrte nicht dahin. Mir war nicht nach Flirten.


Als sie allerdings ein anderes Mädchen erwähnte musste ich lachen. Nachdem ich einen tiefen Schluck aus dem Glas nahm, schüttelte ich den Kopf und seufzte leise. Das Lachen war schnell abgeklungen.


„Ja, er ist sehr besonders."


Überrascht zog Lin eine Augenbraue hoch.


„Er?", „Ja, er. Wenn du ihn sehen könntest, wärst selbst du neidisch. Seine Schönheit ist überwältigend und zieht jeden in seinen Bann."


Vielleicht viel ich etwas ins Schwärmen. Konnte schon sein. Er fehlte mir. Ich hätte gerne abends mit ihm telefoniert und ihn nach seinen Tag gefragt. Oder hätte gerne sein Gesicht über Facetime gesehen. Leider fiel das alles weg.


„Und wieso sitzt du dann hier an der Bar mit so einem Gesicht, anstatt mit ihm zu telefonieren?", „Es ist kompliziert."


Ich wusste nicht, wieso ich mit ihr darüber redete. Vielleicht damit ich meinen Frust etwas loswerden konnte? Ich wollte Minho wegen so etwas Dämliches nicht verlieren, aber er sollte nicht so schnell eingeschnappt sein und mich für etwas bestrafen, was ich nicht getan hatte. Beziehungen waren kompliziert und dabei waren wir nicht einmal zusammen.


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ᥲᥣᥣ ꪱᥒ 𖥧 𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt