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Chan;


Die Nachricht von Minho gefiel mir nicht wirklich. Andernfalls war es vielleicht besser so.


Sofort bekam ich ein Stechen in meiner Brust als ich die Nachricht las. Es machte mich traurig, wenn er das zwischen uns beenden wollte. Wenn ich allerdings logisch dachte, war es vielleicht besser. Ich hatte nicht wirklich viel Zeit für ihn. Mein Job war ein Beziehungskiller und ich war nicht bereit meinen Job zu beenden. Ich hätte daran arbeiten können die Arbeitszeiten anzupassen damit ich mehr Zeit für Minho hatte. Aber im Moment hatte ich so viel zu tun. Manchmal schlief ich in meinem Büro ein und hatte danach furchtbare Rückenschmerzen. Wir hatten gerade eine heiße Phase in der Firma und ich konnte es nicht anderes hindrehen.


Je mehr ich auch mit Minho's Vater arbeitete, desto mehr merkte ich wie falsch es war ihn anzulügen. Immer wieder sagte er mir wie sehr er mir vertraute und das war kein schönes Gefühl. Mein Interesse war groß für Minho. So groß, dass ich darüber sogar hinweg sehen konnte. Minho war sehr viel wert und auch ein wundervoller Junge. Aber war ich auch der Richtige für ihn? Konnte ich ihm das geben, was er brauchte? Scheinbar nicht. Ich machte ihn nicht glücklich.


„Was ist los? Wieso ziehst du so ein Gesicht?"


Lins Stimme brachte mich schließlich aus meinen Gedanken zurück.


„Es ist nichts..", meinte ich beiläufig, wollte wirklich nicht darüber reden und legte mein Handy umgekehrt auf den Tisch zurück.


„Wo waren wir?", „Chris du lügst mich an. Ich durchschaue dich."


Sie zwinkerte mir zu doch reden wollte ich wirklich nicht darüber. Immerhin hatte ich Minho wegen ihr versetzt. Ich hätte auch mit Minho hier sitzen können, tat es aber nicht. Er sollte sich jemand anderen suchen. Egal wie falsch es sich anfühlte. Es wäre besser für ihn, wenn er mich als Arschloch abstempelte und wütend auf mich war anstatt daran kaputt ging und traurig war. Ich wusste noch nicht, ob das meine schlauste Entscheidung war. Sein Vater würde ihn umbringen und mich gleich mit. Wegen mir machte ich mir nicht solch große Sorgen. Eher wegen Minho. Ich wusste er kam gut allein klar aber angenommen ihm würde das Geld weggenommen werden? Nur wegen mir? Ich wusste nicht zu welch drastischen Maßnahmen sein Vater gegriffen hätte, aber er erwähnte oft in letzter Zeit, dass er jemanden für Minho in Aussicht hatte. Ich wusste das wäre nicht das für Minho was er gewollt hätte. So wie ich ihn kannte würde er sich dagegen wehren und rebellieren. Minhos Vater konnte sehr streng sein und ich sah selbst tag täglich wie radikal und hart seine Bestrafungen waren. Er fackelte nicht lange und zuckte auch nicht mit der Wimper. Wenn sich jemand ihm widersetzte, dann setzte es was. Das wollte ich Minho ersparen.


„Geht es wieder um diesen Jungen? Du redest ständig von ihm. Wieso stellst du ihn mir nicht vor?"


Ich wollte sofort lachen. Wir arbeiteten eng zusammen. Es wäre riskant jemanden etwas von Minho's und meiner Beziehung zu erzählen der im täglichen Umfeld seines Vaters war.


„Dieser Junge hat gerade mit mir Schluss gemacht.", „Kein Wunder, du hast kaum Zeit für ihn. Wer macht so etwas schon mit? Nur jemand, der das auch verstehen kann. Geschäftsleute, die verstehen das."


Ich schmunzelte etwas.


„Geschäftsleute so wie du?", „Das hast du gesagt."


Sie zuckte mit den Schultern und nippte an ihrer Diät Cola. Ich sagte dazu nichts, stocherte in meinem Essen herum und schaute wieder zu meinem Handy. Sollte ich ihm antworten? Machte ich es dadurch schwerer? Ich hatte keine Zeit mir Gedanken, um so etwas zu machen. Ich wusste nicht mal welcher Tag heute war, weil ich nur am Arbeiten war. Es stresste mich und die Sache mit Minho machte es nicht besser. Mir fehlte sein Lachen, mir fehlte sein friedliches Gesicht am frühen Morgen, wenn ich neben ihm aufwachte. Aber all dies schien nun vorbei zu sein. Sollte es das? Sollte es einfach so vorbei sein?


„Wenn ich du wäre, würde ich meinen Hintern in den nächsten Blumenladen schwingen und es wieder gut machen.", „So einfach ist das nicht. Er ist sehr nachtragend. Dass ich keine Zeit für ihn hatte, wird er mir nicht verzeihen."


Mittlerweile kannte ich Minho etwas. Minho war das letzte Mal schon sehr nachtragend gewesen und da hatte ich wirklich nichts verbrochen. Dieses Mal war es anders. Ich versetzte ihn ständig und natürlich passte ihm das nicht. Es sollte nicht so laufen.


„Dann musst du dich eben etwas mehr bemühen.", „Ich habe keine Zeit dafür, Lin. Das weißt du am besten."


Sie zuckte mit den Schultern, klaute sich eine kleine Frühlingsrolle von mir und aß sie genüsslich selbst auf.


„Dann solltest du es mit ihm lassen."


Seufzend stocherte ich in meinem Essen rum. Eben war ich noch guter Dinger doch nach dieser Nachricht hatte sich der gute Tag verabschiedet.



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