Kapitel 4

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Harry POV

Ich hatte schon ein paar Bier getrunken und Chris hielt sich komischerweise bei den Unterhaltungen vornehm zurück. Das war etwas, was man von Nijiro nicht behaupten konnte.

Er war offensiv, frech und mit seiner immer währenden leichten Arroganz die er zeigte eine Art von Mann, wie ich sie selten gesehen hatte.

Das Gesicht eines Engels mit der Verdorbenheit eines Teufels.

„Das sie dich da alle so anhimmeln. Klar, du machst was her mit deinen Tattoos, mit deinen grünen Augen und deinen langen Beinen.", er deutete an mir runter und ich schluckte, während Chris uns grinsend beobachtete.

„Aber sowas Besonderes bist du jetzt auch nicht.", setzte er hinten dran und zog wieder mit einer unfassbaren Arroganz seine Augenbraue nach oben, das mir fast die Luft wegblieb.

„Du bist unfassbar sassy.", kam es aus meinem Mund und ich packte seine Hand, zog ihn ein Stück zu mir über den Tisch und wir sahen uns einen Moment herausfordernd in die Augen.

„Bestraf mich doch dafür.", hauchte er mir ins Ohr, bevor er sich aus meinem Griff löste, mich noch einmal provozierend angrinste und dann die Flasche zu seinem Mund führte und aufreizend einen Schluck vom Bier nahm und noch einmal über seine Lippen leckte.

Ich merkte wie es mir heiß und kalt wurde, ich mit wackeligen Beinen vom Hocker aufstand und mich schnell entschuldigte, um zur Toilette zu gehen.

Mit Herzklopfen ließ ich meinen Kopf gegen die kalten Fliesen sinken, versuchte mein Gemüt wieder abzukühlen, was der kleine Japaner so unfassbar zum Kochen zu bringen schien.

„Alles o.k. Harry?", Chris Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich drehte mich seufzend zu ihm um.

„Nijiro bringt dich an deine Grenzen was?", er zwinkerte mir zu und ich stellte den Wasserhahn an und kühlte mein erhitztes Gesicht.

„Er ist unbeschreiblich.", sagte ich leise und ich hörte meinen Freund lachen.

„Ja, das ist er wohl und ich verrate dir kein Geheimnis wenn ich sage, dass er sehr gern unter dir liegen würde."

Ich schlug auf die weiße Keramik und stöhnte. „Hör auf und mach es bloss nicht noch schlimmer Chris!"

Wieder hörte ich sein Lachen. „Also ehrlich, wenn ich auf Kerle stehen würde, dann wäre er ganz oben auf meiner Liste. Den find ja sogar ich hübsch und süß und ich bin absolut hetero. Also was vergibst du dir, wenn ihr ein bisschen Spaß habt?"

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich will das nicht."

Jetzt war es Chris der seufzte. „Man Harry, gönn dir doch auch ein bisschen Spaß. Gut, ihr müsst ja nicht gleich heute Abend das volle Programm fahren, aber wenn er sich dir schon anbietet..."

„ich überleg es mir."

XXX

Der Abend klang aus und Nijiro hatte versucht mich weiter zu provozieren, doch ich hatte mich hinter einer inneren Schutzmauer versteckt und seine Versuche mich anzumachen abprallen lassen.

„Sehen wir uns wieder?", fragte er und sah mich aus seinen braunen Augen von unten an und wieder schlug mein Herz schneller als es sollte. Er war so klein, so süß so...

„Harry?", fragte er erneut und ich schüttelte kurz meinen Kopf, bevor ich nickte. „Ja, können wir.", ich hielt ihm mein Handy hin und sah, wie er seine Nummer einspeicherte.

„Ich würde mich sehr darauf freuen, wenn du mir versuchst Manieren beizubringen.", sagte er noch einmal aufreizend, bevor er sich seinen Hoodie über den Kopf zog und mich noch einmal provozierend anlächelte, dann Chris kurz umarmte.

„Bis bald.

Chris und ich sahen ihm noch einen Moment nach, beobachteten wie er in ein Taxi stieg und in der Nacht verschwand.

„Sünde.", sagte ich leise und hörte ihn lachen.

„Und wie. Der Kerl schlägt Louis doch um Längen.", und bumm da war er wieder. Da war wieder sein Gesicht in meinem Kopf, die blauen Augen, die Stimme, die so besonders in meinen Ohren klang.

„Alles in Ordnung?", ich wurde angebufft und nickte. „Ja ja, bin nur müde.", redete ich mich raus und kurze Zeit später fuhren auch wir nach Haus ins Bett.

XXX

Am nächsten Morgen klingelte es zeitig an meiner Appartmenttür und als ich öffnete, dachte ich meinen Augen nicht trauen zu können.

„Niall?", fragte ich und sah den inzwischen brünetten Iren mit einem fetten Grinsen und zwei Tüten vor mir stehen.

„Harry!", sagte er belustigt, drückte sich an mir vorbei in die kleine Wohnung.

„Was machst du hier?", fragte ich nun, nachdem ich mich wieder gesammelt hatte.

„Na ja, ich hatte frei und wollte dich eigentlich in London besuchen. Da ich dich aber dort nicht angetroffen habe und ich mit Gemma geschrieben...", ich horchte auf.

„Wie du hast mit Gemma geschrieben?", fragte ich und er wurde leicht rot um die Nasenspitze.

„Ist doch egal.", nuschelte er schnell und holte schon einmal ein paar kleine Päckchen raus, die verdächtig nach Essen rochen aus den Tüten.

„Sie hat mir jedenfalls verraten, dass du hier bist und dann hab ich spontan beschlossen, ich könnte dir hier doch ein wenig Gesellschaft leisten."

Noch immer brauchte ich einen Moment um zu begreifen, dass Niall jetzt tatsächlich hier bei mir in Japan war, doch dann lief ich einfach auf ihn zu und zog ihn in eine feste Umarmung.

„Ich freu mich, dass du da bist!", sagte ich und spürte, wie auch er mich jetzt an mich drückte.

„Es war mal wieder Zeit, dass wir was miteinander machen.", seine blauen Augen blitzten und ich nickte.

„Unfassbar. Was hast du da alles mitgebracht?", ich deutete auf die vielen kleinen Päckchen und er zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß nicht genau. Ich kann ja kein Japanisch und da habe ich einfach alles mitgenommen ,was sie in dem Laden so hatten. Mal gucken, was uns da erwartet."

Ich lachte und holte Gabeln und Löffel aus dem Schrank. „Na dann lass uns mal schauen und ich werde dich so gut ich kann in die Kulinarik Japans einweisen."

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt