Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der Heptalogie

Kapitel 43

Harry POV

Niclas hatte mir wieder ein wenig Mut gemacht und als er am Schluss zu mir sagte: „Setz dich nicht selbst unter Druck, sprich mit Louis, wenn es ihm besser geht über das, was ich dir zu den Berührungen gesagt habe. Einen Schritt vor den anderen, das ist kein Sprint, sondern ein Marathon.", fühlte ich mich tatsächlich besser.

In der Zeit als ich mit dem Therapeuten geredet hatte, war der Arzt bei Louis gewesen und Liam hatte mich kurz danach über den aktuellen Stand in Kenntnis gesetzt.

Jetzt stand ich in der Küche, wollte für Louis eine Suppe aufsetzen, aber fand mich in der Ordnung der Küche nicht zurecht.

Ich wusste, dass Louis sie in aller Hektik eingeräumt haben musste, aber genau wie er generell eher ein chaotisches System bevorzugte, waren auch die Küchenutensilien verräumt.

„Verdammt!", fluchte ich laut, als ich die fünfte Schublade aufzog und noch immer keinen großen Topf gefunden hatte.

„Wir haben alles nur schnell irgendwo hin gepackt.", Liam sah mich zerknirscht an, doch ich schüttelte nur den Kopf. Er konnte doch am wenigsten dafür. Im Gegenteil, er war unser Held, der Freund in der Not, der für uns alles tat, was in seiner Macht steht.

„Das ist doch vollkommen in Ordnung, Liam. Du tust so viel für uns, dass wir das nie wieder gut machen können.", sagte ich und schenkte ihm ein Lächeln. „Du bist wirklich der beste Freund, den man sich wünschen kann.", ich sah wie Liam peinlich berührt auf den Boden vor ihm schaute.

„Danke.", sagte er leise und hob dann wieder den Kopf. „Aber euch Zwei kann man ja auch einfach nicht allein lassen. Ich bin froh, dass Cheryl im Moment die Zeit hat, sich komplett um Bear zu kümmern."

Erst da fiel es mir wieder wie Schuppen von den Augen. Liam hatte seinen Sohn durch uns eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen und sofort wallten in mir Schuldgefühle auf.

„Du, du musst mal nach Hause gehen, dich um deinen Sohn kümmern.", sprach ich direkt aus, was ich dachte, doch Liam sah mich nur mit einem Lächeln an.

„Nein, erstmal bringen wir euch wieder auf die Füße. Mit Bear Factime ich jeden Tag und er kennt es doch sowieso, dass wir auch längere Zeit getrennt sind. Wenn sich die Lage wieder beruhigt hat, sehe ich ihn noch oft genug. Mach dir bitte um mich keine Gedanken, ihr Zwei seid jetzt der Fokus."

XXX

Während Liam mir half die Suppe zuzubereiten, hörten wir die Türklingel und kurz danach eine Stimme.

„Das ist Dr.Whitby.", erklärte Liam und zog mich am Ärmel mit ins Wohnzimmer.

„Wie sind die Ergebnisse?", fiel Liam direkt mit der Tür ins Haus und der untersetzte Mann ließ sich auf die Couch sinken, kramte in seiner Tasche herum.

„Die Entzündungswerte sind erschreckend hoch und es ist eine bakterielle Infektion, die sich Mr. Tomlinson eingefangen hat. Ich werde ihn auf Grund der akuten Situation erstmal mit einem Breitbandantibiotikum versorgen während gleichzeitig der Erreger noch im Labor bestimmt wird, um gezielter eingreifen zu können. Das dauert aber ein oder zwei Tage."

„Ist das was er hat gefährlich?", ich hielt mich an der Rückenlehne des Sessels fest, hinter dem ich stand und die Augen des Arztes glitten zu mir.

„Na ja, wenn wir es nicht behandeln, kann eine solche Infektion tödlich enden. Die Lunge von Mr. Tomlinson hörte sich vorhin schon sehr bedenklich an. Entsprechend ist jetzt ein schnelles konsequentes Eingreifen notwendig. Er wird das Antibiotika über die Vene bekommen. Das wirkt einfach schneller und geht nicht so sehr auf den Magen. Agent Shawnee ist medizinisch ausgebildet und wird sich darum kümmern, dass die Infusionen regelmäßig gewechselt werden. Weiterhin wird er mit Flüssigkeit und Mineralien versorgt, solange er so hohes Fieber hat. Absolute Bettruhe hatte ich ja bereits verordnet. Ich würde dann jetzt hochgehen und ihm einen Verweilzugang legen. Mr. Payne, würden sie bitte nochmal?", der Arzt sah Liam an und dieser nickte sofort.