Kapitel 61

649 84 4
                                    

Louis POV

Die Nacht in unserem Keller hatte mir wieder eine komplett neue Welt eröffnet und als ich am nächsten Morgen neben Harry wach wurde, der auf der Seite aufgestützt da lag und mir scheinbar beim Schlafen zugesehen hatte, seufzte ich leise.

„Was machst du?", fragte ich verschlafen und er grinste nur, bevor er mir einen Kuss auf die Nase setzte.

„Ich schaue dich an. Das wunderbarste Geschöpf auf Erden, das nur mir gehört.", sagte er und ich merkte, dass ich schon wieder rot anlief und die Augen senkte.

„Geht es dir gut heute morgen, Lou?", fragte er und fuhr sanft durch meine Haare, bevor seine Hand an meiner Wange liegen blieb.

„Ja, sehr gut.", gab ich zurück, küsste seine Handfläche und lächelte glücklich.

„Ich hatte ja ein bisschen Angst, dass du mich jetzt für einen absoluten Freak halten könntest, wenn du dieses Zimmer hier siehst.", gab er nun zu und sofort schüttelte ich den Kopf.

„Das würde ich nie, Haz und das weißt du doch. Ich finde es toll, was du gemacht hast. Die Tattoos an den Wänden, die Farben, das Bett, einfach alles.", sagte ich ehrlich meine Meinung und drückte meine Nase in seine Halsbeuge, nahm den Geruch auf, den er verströmte.

„Hier unten lassen wir aber nicht sauber machen. Das müssen wir selbst tun, ja Love?", fragte er nun und ich nickte hektisch, drückte mich ein wenig von ihm weg.

„Das übernehme ich. Um Himmelswillen, ich möchte, dass dieser Raum immer abgeschlossen ist und nur wir einen Schlüssel.", mein Herz schlug schneller bei dem Gedanken, dass irgendjemand anders unsere speziellen Neigungen herausfinden konnte.

„Natürlich. Niemand wird den Raum betreten, den wir nicht autorisiert haben.", Harry zog mich wieder an sich.

„Was willst du heute tun, Love? Da heute noch frei ist, hast du die freie Auswahl.", seine Hand strich über meine Seite und ich bekam Gänsehaut.

„Vielleicht erstmal frühstücken und dann...", ich brachte meine Lippen an sein Ohr. „könnten wir ja noch einmal hier nach unten kommen."

XXX

Wir frühstückten wirklich ausgiebig und genossen die warmen Sonnenstrahlen, die auf die Terrasse fielen.

„Und, mochtest du Timothy?", fragte Harry plötzlich und ich verschluckte mich am Kaffee, den ich gerade trank.

Im Bett über die Thematik zu reden war irgendwie das eine. Jetzt hier am heiligten Tag auf der Terrasse, war es was völlig anderes.

„Er war ganz nett.", antwortete ich deshalb nur reserviert.

„Ich hätte nicht gedacht, dass er und Kenai solch eine Show hinlegen.", fuhr mein Freund fort und bemerkte nicht, wie unangenehm mir diese Unterhaltung wurde. Ich war nicht verklemmt, aber Menschen die man kannte beim Spielen zu beobachten, war für mich etwas, was mir jetzt im Nachhinein doch ziemlich nachhing. Deshalb nickte ich nur, griff nach einem Apfel und biss kräftig ab.

„Ich hatte gedacht, dass wir die beiden heute Abend doch noch auf ein Bier einladen können.", schlug er nun vor und mir blieb fast das Apfelstück im Hals stecken.

„Ich, ich weiß nicht.", sagte ich vorsichtig, um nicht sofort komplett ablehnend herüberzukommen.

„Ach, das wird bestimmt nett und du und Timothy könnt euren Austausch fortsetzen.", sein Gesicht war nun richtig enthusiastisch und ich knirschte innerlich mit den Zähnen.

„Haz, also... hmh...", versuchte ich es nochmal, hoffte, dass er meinen Wink mit dem Zaunpfahl verstehen würde, doch leider fehlte ihm an diesem Morgen die Empathie, von der er sonst manchmal sogar zu viel hatte.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt