Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der Heptalogie

Kapitel 64

Harry POV

Eine Woche später

Letztlich war ich froh, dass ich an diesem Abend noch zu Louis hochgegangen war und nicht schmollend im Schlafzimmer verschwunden.

Es war wichtig, dass wir geredet hatten und nach dem wunderschönen Erlebnis, der Nähe die wir danach geteilt hatten, war die Stimmung zwischen uns wesentlich entspannter.

Vielleicht auch, weil ich mit keinem Wort mehr über die Ereignisse sprach. Ich mich darum kümmerte, dass das Bett im Keller frisch bezogen wurde und ich Louis allgemein wesentlich mehr Raum gab.

Natürlich juckte es mich nicht nur einmal in den Fingern, ihn für Dinge zurecht zu weisen und daraus eine Spielsituation zu kreieren, doch ich hielt mich daran ihm Zeit zu geben.

„Das Treffen mit allen ist in einer Stunde, oder?", Louis stand in Skaterklamotten im Wohnzimmer vor mir und hielt sein Board in der Hand.

„Ja, wieso?", fragte ich und er grinste. „Ich hab Bock noch eine Runde zu skaten. Hab ich ewig nicht mehr gemacht und als ich gerade ein paar meiner Sachen sortiert habe, ist mir das Outfit und mein Board in die Hände gefallen.", er hielt es stolz hoch und ich lupfte nur eine Augenbraue.

„Dann los. Bitte schau aber, dass du pünktlich da bist, wenn das Management und die Jungs eintreffen, ja?", ich sah ihn an, versuchte nicht zu streng zu wirken und er lächelte.

„Klar, mach dir keine Sorgen.", er winkte mir noch einmal und verschwand Sekunden später aus der Tür.

Kopfschüttelnd ging ich in die Küche, goss mir ein Glas mit Wasser ein, was ich herunterstürzte. Manchmal war er schon noch mehr Kind, als Erwachsener, aber gerade das liebte ich auch an ihm.

Er schaffte es tatsächlich kurz bevor die anderen kamen zurück zu sein. Allerdings sah er ziemlich verbeult aus. Überall war Dreck an seinen Klamotten, die Hände aufgeschürft, aber immerhin ein riesiges Lächeln im Gesicht.

Das anschließende Gespräch verlief gut und wir waren positiver Stimmung, dass der Tourstart ein voller Erfolg werden würde.

„Eines muss ich euch aber noch mitteilen.", sagte einer der Manager und sah uns ein wenig zerknirscht an. 

„Die von euch angeforderten Stylisten sind nicht vollständig verfügbar. Lou, die ihr bereits aus der Vergangenheit kennt, wird mit uns reisen. Dazu haben wir jetzt noch einen jungen weiteren Makeup Artist engagiert, der auch im Frisörhandwerk ausgebildet ist. Er wurde uns von dem MI-6 Mann empfohlen."

Sofort horchte ich auf. Woher kannte Kenai bitte einen Stylisten?

„Wie heißt er denn?", hakte ich deshalb nach, vielleicht hatte er ja mal über ihn gesprochen und ich hatte es nur nicht tiefergehend registriert.

„Sein Name ist Timothy McNeal.", bekam ich die Antwort und hörte ein lautes Schlucken neben mir.

XXX

Louis POV

Ich war wirklich froh, dass Harry mich mit dem ganzen BDSM Kram in den letzten Tagen vollkommen in Frieden gelassen hatte. Auch die Dominanzkarte hatte er nicht mehr ausgespielt und ich merkte, wie mir das wirklich mal guttat.

Natürlich liebte ich es, ihn dominant zu erleben, natürlich genoss ich es auch, aber solange ich mit mir selbst nicht im Reinen war, half es mir, von der Materie Abstand zu bekommen.

Ob das allerdings so anhalten würde, war fraglich, denn wenn neben Kenai nun auch noch Timothy mitkommen würde auf Tour, konnte ich dem Thema sicher nicht aus dem Weg gehen.