Kapitel 50

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Harry POV

Nachdem wir beide etwas zu trinken vor uns hatten, sah mich Kenai fragend an. „Wie läuft es denn jetzt bei euch?"

Ich atmete einmal tief durch, bevor ich antwortete. „Eigentlich lief es richtig gut. Louis hat sich vorbildlich verhalten. Du hattest tatsächlich Recht, dass man über die Belohnungssteuerung einiges erreichen kann. Er lechzt nahezu nach Aufmerksamkeit und Lob. Allerdings gab es gestern eine eher unschöne Szene, die auch noch nicht gelöst ist. Als ich ihm sagte, dass wir in einen Club gehen, ist er ausgeflippt und ignoriert mich seit gestern. Nein, besser gesagt zickt er mich zwischen dem Ignorieren immer wieder an."

Kenai zog eine Augenbraue hoch. „Er tut bitte was?", fragte er und ich nahm einen Schluck vom Whisky.

„Er ignoriert mich. Na ja, vorhin hat er mir in einem extrem sarkastischen Tonfall viel Spaß gewünscht...", gab ich zurück und der Ältere schmunzelte.

„Also ist Prinzessin Sass zurück und du hast es ihm durchgehen lassen?", fragte er amüsiert.

„Na was hätte ich denn bitte machen sollen?", fragte ich nun, blickte zu dem Mann mit dem Sub rüber, die gerade aufstanden. Der junge Mann, der neben dem anderen her ging, trug ein Halsband, an dem der andere eine Leine befestigt hatte. Erinnerungsfetzen drangen an mein Bewusstsein und ich schluckte hart, versuchte die Gefühle, die an die Oberfläche kommen wollten, zu verdrängen.

„Leine.", sagte ich nur zusammenhangslos und Kenai neben mir nickte.

„Ja, eine Leine. Üblich in dieser Szene. Es zeigt dem Subjektiven nochmal mehr, dass er von seinem Herren geführt wird.", erklärte er. „Also, nochmal zurück. Was du hättest machen sollen? Mal ganz von euer Spielbeziehung abgesehen, geht ein solches Verhalten auch in einer Beziehung nicht. Jeder der Partner sollte in der Lage sein auch allein Freunde zu treffen und auszugehen. Besitzansprüche reichen nur so weit, bis die Freiheit des anderen eingeschränkt ist und das hat er scheinbar versucht. Er versucht eure Rollen an der Stelle zu drehen.", er grinste und deutete auf das Paar, das sich nun zu einem großen Kreuz begab, das ein anderer Mann nun in die Mitte des Raumes rollte.

„Was machen die jetzt?", fragte ich und schluckte, als zu dem Kreuz, an dem Manschetten befestigt waren, ein Rolltisch mit allerlei Schlagwerkzeugen reingerollt wurde.

„Der wird ihn doch jetzt nicht vor allen...", mir blieb das Wort im Hals stecken.

„Doch, wird er. Und du wirst sehen, es wird dem Sub gefallen. Harry, denk dran. In dieser Szene passiert immer alles einvernehmlich. Keiner wird zu irgendwas gezwungen. Es werden Grenzen ausgetestet, aber niemals überschritten."

Ich sah fasziniert zu, wie routiniert der ältere Mann seinen Sub mit dem Gesicht voran an das Kreuz schnallte, das er im Anschluss in unsere Richtung drehte.

Immer wieder ließ er dabei seine Hand fast schon zärtlich über den Körper des Gefesselten gleiten, blickte ihm in die Augen, um sich vermutlich die Bestätigung zu holen, dass alles in Ordnung mit ihm war.

Dann lächelte der Dominante einmal in die Runde und plötzlich wurde es ganz still im Raum. Alle Augen waren nur noch auf die Beiden gerichtet und mein Herz schlug immer schneller.

„Du warst verdammt unartig heute. Ich denke, dass die Leute hier Freude daran haben werden, Teil deiner Bestrafung zu sein, Sklave.", hallte es durch den Raum und sofort war Gejohle zu hören.

„Ich denke wir fangen mit etwas einfachem an.", ich sah wie der Mann mittleren Alters nach einem Werkzeug mit ganz vielen Lederstriemen griff und dieses nun in einem kontinuierlichem Rhythmus auf den Körper des jungen Mannes knallen ließ.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt