Kapitel 40

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Louis POV

Harry war nach der Ansage erstmal nach oben ins Schlafzimmer verschwunden. Warum genau hatte er mir nicht gesagt, aber ich hatte das Gefühl, dass er jetzt erstmal ein wenig Freiraum brauchte, Ruhe um den Tag zu verarbeiten.

Ich saß derweil mit den beiden Agents im Wohnzimmer und sah ein wenig fern.

„Nur das wir uns verstehen, Mr. Tomlinson.", Agent Shawanee sah mich mit seinen hellbraunen Augen intensiv an. „Ich habe keine Lust auf Stress mit dir. Du wirst dich hier unserem Regime fügen. Es wird keinerlei Alleingänge geben, ansonsten lernst du mich kennen. Hast du das begriffen?"

Ich schluckte, blickte hilfesuchend zu Lukas, der jedoch in seinem Handy versunken schien.

„Hast du mich verstanden, Louis?", zischte er jetzt erneut und seine Stimme ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. War Harry mir gegenüber dominant, war das hier eine ganz andere Liga, die mich mehr als nervös machte.

„Ja, ja, ich habe das verstanden.", gab ich nur zurück und jeglicher „Prince of Sass" war aus mir gewichen.

„Gut. Dann erlaube ich dir, mich beim Vornamen anzusprechen, damit es hier für uns alle angenehmer wird. Allerdings werde ich dir dieses Recht wieder entziehen, sobald du dich irgendwelchen Anweisungen widersetzt.", er zog eine Augenbraue nach oben und jetzt begann sich doch Widerstand in mir zu regen.

„Wenn SIE so mit mir reden, dann bleibe ich gern beim Nachnamen. Danke.", gab ich patzig zurück und in dem Moment sah Lukas von seinem Handy auf, blickte zwischen seinem Kollegen und mir hin und her und schluckte.

„Du kannst es auf die sanfte Tour, aber auch auf die harte Tour haben, Tomlinson. Vermutlich stehst du eh aufs Letztere, so wie ich dich einschätze.", Agent Shawnee stand auf und demonstrierte mir in dem Moment nochmal seine volle Größe, seine unfassbar starke Ausstrahlung und erneut brach mein Selbstbewusstsein in sich zusammen und das Bedürfnis, ihm gegenüber den Kopf zu senken wurde fast übermächtig.

„Kenai, brems dich mal.", Lukas hatte sich zu Wort gemeldet und der Kopf des großen Schwarzhaarigen fuhr herum.

„Misch dich nicht ein, Lukas.", knurrte dieser seinen kleineren Kollegen an, der beschwichtigend die Arme hob. „Ich mein ja nur."

Dieses kurze Intermezzo gab mir wieder Kraft zurück und ich stand ebenfalls auf, versuchte mich so groß zu machen wie möglich, was vermutlich bei meiner Statur eher albern wirkte.

„Das ist immer noch unser Haus, Agent. Ich denke es ist nicht zu viel verlangt uns mit dem gebührenden Respekte zu behandeln und nicht wie kleine Kinder. Entsprechend erwarte ich, dass sie ihren Umgang überdenken. Ich geh jetzt ins Bett. Gute Nacht!"

Ich drehte mich auf der Stelle um und lief, ohne noch einmal zurückzublicken die Treppe nach oben.

XXX

Als ich ins Zimmer kam, stand Harry am Fenster und blickte nach draußen in den Garten. Der Mond war hinter den Wolken verschwunden und so konnte man nur schemenhaft die Umrisse der Mauer sehen, die uns vor jeglichen Eindringlingen schützen sollte.

„Ich habe euch streiten gehört.", Er drehte sich nicht zu mir um, sondern ließ den Blick in die Ferne gerichtet. „Was war da los?"

Nachdem ich zum Bett gegangen war, mich darauf fallen gelassen hatte seufzte ich laut auf und schüttelte den Kopf. „Nichts von Bedeutung. Agent Shawnee meinte mir zeigen zu müssen, dass er am längeren Hebel sitzt und hier die Befehlsgewalt besitzt. Ich lasse mich aber nur von einem befehligen.", als mir diese Worte rausgerutscht waren, drehte sich Harry langsam zu mir um. Ein kleines Schmunzeln zierte seine Lippen.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt