Kapitel 26

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Louis POV

Nachdem ich Harry und Paul stehen gelassen hatte, saß ich heulend auf dem Bett. Diese ganze Situation war so furchtbar verfahren und ich hatte jedes Wort, was ich gesagt hatte, ernst gemeint. Ich wollte das nicht noch einmal, ich wollte nicht wieder in einem goldenen Käfig hocken.

Aber was war die Alternative? Harry zu verlieren? Die Liebe meines Lebens zu verlassen?

Meine Gedanken gingen zum letzten Abend und Nacht zurück. Die Geborgenheit, die Liebe die ich gefühlt hatte, waren so übermächtig gewesen. Nie hatte ich mich sicherer und wohler gefühlt.

Durch ein Klopfen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und ich wischte mir einmal über meine Wangen, bevor ich mit einem Hicksen „Herein" rief.

Harry stand im Türrahmen und sofort sah ich die unendliche Besorgnis, Schuld und Angst in seinen Augen. Die Angst, dass ich alles hinschmeißen würde und ihn erneut verlassen.

„Lou, können wir reden?", fragte er leise und holte währenddessen ein sauberes Taschentuch aus seiner Tasche, dass er mir entgegenhielt.

„Ich...", mir versagte einfach die Stimme und ich zog meine Beine an meine Brust, vergrub mein Gesicht in meinen Knien.

„Ich weiß, dass das alles meine Schuld ist. Ich weiß, welch unverzeihliche Fehler ich gemacht habe und glaube mir, wenn ich könnte, würde jeden einzelnen davon rückgängig machen!", die Schritte kamen erneut näher und das Bett neben mir senkte sich.

„Lou, bitte. Ich weiß das die Aussicht nicht gerade rosa ist, aber ich bin mir sicher, dass die Polizei ihn schnell erwischt und dann wieder ein normales Leben möglich sein wird. Bitte, gib uns deswegen nicht auf. Bitte!", seine Stimme brach bei seinem letzten Wort und als ich hochsah, bebte sein Körper lautlos, Tränen liefen über sein Gesicht und Sekunden später klammerten wir uns aneinander wie Ertrinkende.

„Ich kann dich nicht verlieren, Lou. Ich habe es versprochen.", als Harry sich wieder ein wenig beruhigt hatte, strich er mir immer wieder durch die Haare, küsste meine Stirn, ließ mich dabei keine Sekunde los. Wir schaffen das zusammen. Paul ist da, die anderen sind da und zur Not flüchten wir erstmal auf eine Privatinsel. Irgendwo hin, wo er uns nicht findet, bis die Polizei ihn gestellt hat.", schlug er mir jetzt vor und ich sah auf.

„Wirklich?", fragte ich und Harry lächelte ein wenig. „Wenn dir das lieber ist, organisiere ich uns sofort einen Privatjet. Ich will das du glücklich bist. Du hast alles verdient auf dieser Welt, jedes Glück der Welt Lou und ich werde es dir geben. Und wenn ich mit dir um den ganzen Erdball fliegen muss, damit wir irgendwo Freiheit leben können."

XXX

Harry POV

Paul hatte geschluckt, als ich ihm von unserem plötzlichen Kurswechsel erzählt hatte, stimmte dann aber zu. Er hatte gemeint, dass es sicher am besten wäre, erstmal aus der Schusslinie zu kommen und der Polizei das Feld zu überlassen.

„Alles organisiert. Um 14 Uhr steht ein Flieger vollgetankt auf dem Rollfeld. Eine Privatinsel habe ich so schnell nicht organisieren können, aber wir fliegen erstmal nach Jamaika. Dort ist das Haus eines Freundes, welches wir erstmal beziehen können. Aber ich würde gern meine Familie mitnehmen und ehrlich gesagt wäre es mir lieber, wenn ihr auch eure Familien mitnehmen würdet.", erklärte er uns und wir sahen einander an und nickten. „Die Crew weiß Bescheid, genau wie der Grenzschutz, dass unser Ziel geheim bleiben muss. Es war nicht einfach, dass durchzubekommen, aber zum Glück kenne ich ein paar einflussreiche Männer die uns da die notwendigen Türen geöffnet haben."

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt