Kapitel 55

628 85 14
                                    

Louis POV

Nachdem wir wieder in England zurück waren, bekamen wir natürlich viele Anfragen für Auftritte und unser Terminkalender füllte sich minütlich.

„Ich glaube ab nächste Woche haben wir wieder richtig Stress.", sagte Harry, als er gerade an seinem Schrank stand und nach etwas Schicken für unseren heutigen Clubbesuch suchte.

„Ich bin ganz schön aufgeregt.", gab ich zu und mein Freund hielt inne.

„Warum? Du kennst doch die ganzen Prozeduren. Interviews, Fernsehauftritte, Autogrammstunden.", er hielt eine Samthose gegen das Licht, die leicht glitzerte.

„Nein, das meine ich nicht.", sagte ich und kuschelte mich jetzt von hinten an ihn.

„Nicht?", fragte er und drehte seinen Kopf zu mir. „Sondern?"

„Heute Abend", gab ich zu und in dem Moment ließ er die Hose auf den Boden fallen, drehte sich um und zog mich in seine Arme.

„Das brauchst du nicht, Love. Ich bin bei dir und dir wird nichts passieren. Wir gehen da nur hin, um uns umzuschauen. Du brauchst absolut keine Furcht haben.", er strich mir eine Strähne aus der Stirn und küsste mich dann sanft.

„Aber wenn du wieder eine Panikattacke...", ich konnte meinen Satz nicht zu Ende bringen, da er da bereits einen Finger auf meine Lippen gelegt hat.

„Es ist alles gut, Love. Mit mir wird nichts mehr passieren. Versprochen. Wir konzentrieren uns nur auf dich heute Abend.", seine Arme umschlangen mich noch einmal fester, ehe er mich von sich wegschob und lächelnd sagte. „Zieh dir bitte was Hübsches an. Auch wenn man unsere Gesichter nicht erkennt, möchte ich doch zeigen, was für einen tollen Körper du hast."

XXX

Trotz Harrys Beruhigungsversuchen kribbelte es in meinem ganzen Körper, als wir mit Kenai im Auto saßen und in Richtung Club fuhren. Schlussendlich hatte mir mein Freund eine wirklich enge Skinnyjeans herausgesucht, in dem mein dicker Po und meine Oberschenkel viel zu prominent wirkten und ein eng anliegendes Muskelshirt, über das ich eine Jeansjacke trug.

„Hör doch mal auf  hin und her zu rutschen.", Kenai von vorn sah in den Rückspiegel und schüttelte genervt den Kopf.

„Entschuldigung.", murmelte ich unbehaglich, krallte jetzt meine Hände in die Ledersitze um mich von dem hin und her Gerutsche abzuhalten.

„Es ist schlimmer, als wenn er zum Zahnarzt muss.", scherzte Harry und am liebsten hätte ich etwas passendes erwidert, doch ich wollte ihn vor seinem Freund nicht bloßstellen.

„Tut auch weh.", der MI-6 Mann lachte jetzt und ich schluckte. Harry hatte doch gesagt, dass nichts passieren würde, dass wir einfach nur zum Gucken da waren. Was hatte diese Bemerkung zu bedeuten?

Nachdem wir einen Block weiter geparkt hatten, die Masken übergezogen, die Harry sorgfältig in Grün- und Blautönen ausgesucht hatte, beraten wir Hand in Hand das mir so fremde Etablissement.

Mein Herz schlug bis zum Hals, als ich mich unsicher umsah.

„Wir gehen erstmal an die Bar, etwas trinken.", Kenai deutete uns zu folgen und so klammerte ich mich nur noch fester an die große Hand, die mich sicher durch die Sesselreihen, die teilweise schon recht gut besucht waren, führte.

„Ich denke du solltest heute Abend lieber nichts Alkoholisches trinken.", Harry setzte sich auf seinen der Barhocker und zog mich dann im Stehen zwischen seine Beine, sodass ich mit meinem Rücken an seiner Brust lag und in den Raum hineinschauen konnte.

„Ist o.k.", antwortete ich nur und ließ meinen Blick schweifen, versuchte alle Eindrücke in mich aufzunehmen.

Alles war in rot und schwarztönen gehalten, aber nicht billig, wie in einem Freudenhaus, sondern stilvoll und elegant. Die Sessel die überall verteilt standen, sahen gemütlich aus und auch das Klientel, das bereits anwesend war, sah bis jetzt ziemlich normal aus. Keine Leute in Lack und Leder, so wie ich es ehrlich gesagt befürchtet hatte.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt