Kapitel 33

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Louis POV

Vertrauen haben, Vertrauen haben... immer wieder gingen mir die zwei Worte durch den Kopf. Wie sollte ich zu jemanden Vertrauen haben, den ich nicht kannte und der mich einfach mit einer Spritze betäubte, mich meiner Freiheit beraubte und meinen Kontakt zu meiner Familie unterband?

„Louis, bitte versuch dich zu entspannen.", Liam sah mich besorgt an und zog mich nach hinten, sodass ich an ihn gelehnt dasaß und er einen Arm um meine Schulter gelegt hatte.

„Vertraust du ihnen?", fragte ich ihn leise und blickte von Monaghan zu Linus und zurück.

„Ja, ja das tue ich.", sagte Liam nach einer kurzen Pause und sah mich dann an.

Ich schnaubte einmal unwillig und rückte etwas von meinem besten Freund ab. Es war klar, dass er vertraute. Er war fast so gutgläubig wie Harry und sah in jedem Menschen das Gute.

„Hey.", er rückte wieder auf. „Sollen wir es dir leichter machen?", fragte er nun und ich sah ihn irritiert an.

„Wie meinst du das?", stellte ich sogleich eine Gegenfrage und er atmete einmal tief durch, ehe er zu sprechen begann.

„Hör zu Louis. Ich will wirklich nur dein Bestes und ich glaube, dass du die Situation so nicht überstehst.", er hielt inne, sah mich mit seinen Teddybäraugen traurig an.

„Deshalb wäre es vielleicht gut, wenn dir die Jungs noch einmal ein bisschen was geben würden. Nicht so viel, dass du komplett weg bist, aber immerhin so viel, dass dein Empfinden gedämpft ist. Wie klingt das? Früher hast du doch auch gern mit Zayn gekifft."

„Nicht dein Ernst?", vollkommen geschockt sah ich Liam an.

„Doch, mein voller Ernst. Louis, das hier kann noch ein paar Tage gehen und ich habe Angst, dass du durchdrehst.", seine Stimme war ganz sanft, doch das was er sagte waren wie Faustschläge mitten ins Gesicht.

Ich brauchte einen Moment, ehe ich reagieren konnte, doch dann sprang ich auf, sah ihn wütend an.

„Das könnte euch so passen. Ihr könnt mich alle mal!", diesmal war ich tatsächlich schneller, als die zwei Agents reagieren konnten und sprintete zur Tür.

Ich riss diese auf und nahm den Schwung mit, um direkt die erste Treppe nach unten hinunterzuspringen.

„Bleib stehen!", hörte ich Linus hinter mir brüllen, doch ich blickte nicht zurück, rannte die Stufen abwärts, hörte mein eigenes Keuchen. Verdammt, im wievielten Stock waren wir eigentlich?

Als ich unten an der Hauseingangstür ankam, war Linus nicht mehr als eine Treppe von mir entfernt und so stürzte ich nach draußen und sprintete los.

Ich sah nach vorn, sah wie plötzlich an der Straße Autotüren aufgingen und Männer heraussprangen, die nun von vorn auf mich zukamen. Sie rannten nicht, nein. Sie gingen gemächlich und in einer Art Fächerformation auf mich zu. Mein Blick ging gehetzt nach links und rechts. Ich war hier in einem eng bebauten Wohnblockgebiet, dass nicht viel Möglichkeiten zur Flucht bot.

„Bleib stehen.", hörte ich Linus hinter mir brüllen, doch noch gab ich mich nicht geschlagen.

Ich schlug einen Haken, lief nach links und dachte eine Lücke zu sehen, die die Verfolger nicht abgedeckt hatten.

Doch leider hatte ich beim Umhersehen nicht auf die Bodenbeschaffenheit geachtet und so stolperte ich, kam ins Straucheln und knallte einen Bruchteil später auf den buckligen Asphalt.

XXX

„Hör zu Louis.", Linus schnaubte, als er mich im Nacken packte und wieder auf die Füße stellte.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt