Kapitel 73

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Liam POV

Ich öffnete die Tür und Louis stand mit einem Rucksack und einem schiefen Lächeln vor mir.

„Was machst du denn hier?", fragte ich deshalb irritiert und ließ ihn an mir vorbei ins Haus gehen. Für einen Moment überlegte ich, ob wir uns verabredet hatten, aber da unterbrach er schon meine Gedanken.

„Ich brauchte mal Abstand. Harrys Eifersuchtsproblem ist wieder gekommen.", ließ er mich direkt wissen und ich stöhnte.

Noch zu gut konnte ich mich an die Zeiten erinnern, wo Harry am liebsten alle aufgefressen hätte, die Lou auch nur angeschaut hatten.

Es hatte viel Zuspruch und Geduld gebraucht, bis er sich so weit unter Kontrolle hatte, dass ihm nicht immer die Gesichtszüge entglitten, wenn in den Interviews der ein oder andere seinem Liebling zu nahe kam.

„Geh ins Wohnzimmer. Ich hole uns ein Bier.", sagte ich und lief zum Kühlschrank, nahm für ihn eins mit und für mich eins ohne Alkohol mit rüber.

„Wie kommt es, dass er da jetzt wieder aufdreht? Vor allem, wegen wem?", ich sah ihn fragend an, als ich ihm die inzwischen geöffnete Flasche rüber reichte.

„Kenai.", sagte er nur und ich runzelte die Stirn.

„Unser Kenai? MI-6 Kenai?", ich schüttelte den Kopf und sah Louis an, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen.

Der MI-6 Mann und Harry waren doch ein Herz und eine Seele, warum sollte er auf einmal Eifersucht empfinden.

„Ja, unser Kenai. Erinnerst du dich an Berlin? Da gab es ein paar größere Spannungen zwischen Haz und mir. Na ja und an einem Abend hat er mich rausgeworfen.", er hielt inne und ich war kaum in der Lage den Mund zu schließen vor Überraschung. Was war da los gewesen? Klar, dass da Spannung in der Luft lag, hatten wir alle gemerkt, aber eine derartige Eskalation.

„Rausgeschmissen hat er dich? Wo bist du dann hin? Bei mir warst du nicht.", sagte ich und er seufzte.

„Ich wollte gerade zu dir, aber du warst wohl noch nicht im Zimmer und da kam Kenai über den Flur und hat mich quasi direkt mitgenommen.", er zuckte mit den Schultern.

„Dann habe ich bei ihm mit im Zimmer geschlafen und er hat mich getröstet, weil ich ziemlich am Ende war. Dummerweise habe ich das Harry vorhin auf dem Silbertablett serviert, dass ich in Kenais Armen eingeschlafen bin.", die blauen Augen sahen schuldbewusst nach unten und ich stöhnte auf.

„Du bist aber auch manchmal echt ein bisschen trottelig.", sagte ich und nahm einen großen Schluck. „Einem so eifersüchtigen Kerl wie Harry zu sagen, dass man in den Armen eines anderen lag... Puh.. Ganz großes Kino, Lou."

Er brummte und zog die Beine zu sich auf die Couch. „Du kennst mich doch, ich habe einfach nicht nachgedacht.", erwiderte er und ließ sich auf den Rücken fallen.

„Aber er ist dann komplett eskaliert. Erst war er laufen, doch dann als er wieder da war... Na ja, sprechen wir nicht drüber.", ich sah wie sich seine Hände kurz zu Fäusten ballten, aber mir war klar, dass er nicht mehr würde erzählen wollen.

„Und du bist weggelaufen jetzt?", ich sah ihn prüfend an und er zuckte mit den Schultern.

„Weggelaufen trifft es nicht. Ich habe ihm deutlich meine Meinung dazu gesagt und ihm mitgeteilt, dass ich heute Abend bei dir bin und ggf., falls du mich lässt, bei dir übernachte.", er sah mich mit schief gelegtem Kopf an und ich musste bei dem Hundeblick lachen.

„Das Gästezimmer ist immer für dich da Lad. Weißt du doch.", ich beugte mich vor, klopfte auf sein Bein, bevor ich mich wieder zurücksinken ließ.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt