Kapitel 72

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Louis POV

Ich goss gerade oben den Tee auf, als Harry mit einem Gesicht wie 5 Tage Regenwetter nach oben gestampft kam.

„Ich trinke den Tee später, ich geh joggen.", sagte er nur, lief die Treppe nach oben und rannte nach ein paar Minuten zur Haustür hinaus.

Kopfschüttelnd ließ ich mich in den gemütlichen Sessel im Wohnzimmer fallen, von dem ich einen fantastischen Blick in den Garten hatte. Ich fiepte kurz auf, als ich dadurch wieder die schmerzenden Stellen belastete, versuchte mich dann aber gleich wieder zu entspannen.

Als ich gerade die Teetasse zurück auf den Tisch gestellt hatte, klingelte mein Handy, es war Timothy.

„Hey, na was machst du gerade?", fragte er und ich grinste.

„Ich sitze in meinem Sessel und trinke wie jeder gute Engländer meinen Tee.", gab ich zurück und sein glockenhelles Lachen öffnete wie immer mein Herz.

„Sehr schön, ich wollte nur mal fragen, wie es dir so geht.", er sprach die Frage aus und ließ keinen Zweifel daran, worauf genau er hinauswollte.

„Soweit ganz gut.", umschiffte ich erstmal nähere Details, doch Timothy wäre nicht er, wenn er nicht nachhaken würde.

„Wart ihr inzwischen noch mal richtig im Keller?", ich wusste, dass der Blonde jetzt vermutlich am anderen Ende saß, wie gewöhnlich mit seiner goldenen Kette spielte, die immer um seinen Hals baumelte und neugierig auf eine Antwort wartete.

„Ja, waren wir.", ich stoppte kurz. „Es war gut, wirklich. Aber, aber Harry hat kein Gefühl gehabt für eines der Spielzeuge.", umschrieb ich die Situation, denn noch immer war es mir peinlich die Dinge wirklich beim Namen zu nennen.

„Wie meinst du das? War er viel zu grob? Was hat er denn benutzt?", ich verdrehte die Augen, sah eine Amsel auf der Terrasse landen, die einen Wurm im Schnabel hatte.

„Na ja, er hat mich bestraft und konnte die Kraft nicht so dosieren.", druckste ich herum und sofort hörte ich ihn schneller atmen.

„Was hat er dir angetan?", Timothys Stimme klang nun nicht mehr neugierig, sondern eher aufgeregt.

„Es war die Gerte. Es waren nur fünf, aber nach drei Tagen sieht man es immer noch und es tut weh. Ich habe Angst, dass es Narben geben wird.", gestand ich, fühlte wie meine Wangen heiß wurden.

„Er hat dich mit der Gerte geschlagen, ohne eine Ahnung zu haben, wie man sie handhabt?", die Stimme war voll Entsetzen. „Das kann nicht sein Ernst sein. Da kann er massiven Schaden mit anrichten, von dem körperlichen mal abgesehen kann er dir da auch seelisch was mitgeben, was er nicht mit ein paar Streicheleinheiten wieder gut machen kann. Ich habe doch gewusst, dass er nicht so weit ist. Kenai wollte mir ja nicht glauben.", den letzten Satz murmelte er eher zu sich selbst als zu mir.

„Hör zu, ich spreche mit Kenai über das Thema. Er muss Harry da dringend noch ein paar Dinge zeigen und erklären bevor er noch mehr Schaden anrichtet. Aber mal was anderes, wir hatten doch gesagt, dass wir beide mal allein loswollen. Wie wäre es denn morgen Abend?", fragte er.

„Spricht nichts dagegen. Tanzen gehen?", hakte ich nach und sofort kam ein zustimmender Laut von der anderen Seite.

„Alles klar. Dann hole ich dich gegen 20 Uhr bei Dir ab. Freu mich!"

XXX

Mit einem Lächeln griff ich nach dem Block auf dem Tisch und begann ein paar Zeilen zu schreiben, die mir gerade einfielen. Es war gut, dass immer irgendwo etwas zu schreiben parat lag, damit ich die Ideen nicht gleich wieder vergaß.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt