Kapitel 21

1K 115 29
                                    

Harry POV

Das Telefonat mit dem Makler war überaus erfolgreich und ich konnte direkt für den nächsten Tag einen Termin zur Besichtigung mit ihm vereinbaren.

Mit einem Grinsen auf den Lippen nahm ich noch einen Schluck kaltes Wasser, bevor ich Louis nach oben ins Schlafzimmer folgen wollte.

Gerade als ich das Glas in die Spülmaschine stellte, klingelte es an der Tür. Seufzend öffnete ich und sah mich einem Umschlag gegenüber, der auf der Fußmatte lag.

Ich sah mich um, trat einen Schritt nach draußen und sah mich nach dem Überbringer um, doch die Straße schien verweist und nur in der Ferne hörte ich den Restlärm eines Autos.

Meine Schultern zuckten, während ich die Tür hinter mir schloss und den Umschlag in meinen Händen drehte. Er war an mich adressiert, weiß und ohne Briefmarke.

Einen Moment überlegte ich, den Brief einfach bei Seite zu legen und direkt zu Louis hochzugehen, der sicher schon gespannt auf mich wartete, doch dann siegte letztlich doch die Neugierde und ich riss das Papier auf und sah auf die getippten Zeilen.

Hallo Harry,

ich habe gesagt, dass es noch nicht vorbei ist und genau so meinte ich es auch. Ich bin es nicht gewohnt, dass man mich einfach weg wirft, wie einen räudigen Köter, den man nicht mehr möchte. Ich bin es nicht gewohnt, dass man meine Avancen ausschlägt und erst recht nicht meine absolute Unterwerfung, die ich dir zu Füßen gelegt habe.

Ich hätte dir all deine geheimen Wünsche erfüllt, ich hätte deine kühnsten Träume wahr werden lassen. Du hättest jede Phantasie mit mir ausleben können, doch du, du hast dich für dieses NICHTS entschieden. Für diesen unscheinbaren, magersüchtigen, verkrüppelten Kerl namens Louis.

Ein Typ der dir nie das geben kann, was ich dir geben kann. Jemand der sich dir nie voll unterordnen wird, der deine Bedürfnisse nicht befriedigen kann und nicht in der Lage sein wird, dich glücklich zu machen.

Aber ich akzeptiere deine Entscheidung nicht und werde um dich und den Platz an deiner Seite kämpfen. Ich gebe dir eine letzte Chance deine Entscheidung zu überdenken. Gebe mir das Signal, dass du mich für deine Seite wählst und Louis wird entspannt und schön sein weiteres Leben verbringen. Es wird ihm und seiner Familie gut gehen und niemand wird zu Schaden kommen.

Solltest du dich jedoch weiterhin für ihn entscheiden, bin ich gezwungen Maßnahmen zu treffen, die ihn aus deinem Leben entfernen werden.

Harry, überleg es dir genau. Du hast jede Sekunde mit mir genossen, hast meine Hände, meinen Mund, meinen Körper und mein süßes Gesicht geliebt.

Melde dich bis morgen 12 Uhr und sage mir, dass du mich genauso liebst, wie ich dich. Solltest du es nicht tun, lebe mit den Konsequenzen.

Nijiro

Der Brief segelte auf den Boden und ich sackte auf die Couch. Mein Atem ging hektisch und ich sah ungläubig auf das Stück Papier, das dort vor mir lag.

Das alles konnte doch nicht wirklich sein Ernst sein. Nijiro konnte mich doch nicht allen Ernstes erpressen und dazu zwingen wollen, eine Beziehung mit ihm zu beginnen.

„Haz?", Louis Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

„Ich, ich komme gleich.", sagte ich und blickte auf, sah augenblicklich Besorgnis, die seinen Blick füllte.

„Wer war das an der Tür? Du bist ganz blass!", er kam die Stufen herunter, lief auf mich zu, als er den Brief entdeckte und aufhob.

Innerhalb von Sekunden überflog er den Text und schluckte schwer. „Haz, der Typ ist krank!"

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt