Zwei Wochen späterHarry POV
Louis war es von Tag zu Tag besser gegangen und ich war erstaunt, wie sehr er sich jetzt versuchte an meine Vorgaben zu halten. Er bemühte sich wirklich nach Leibeskräften alles richtig zu machen und blühte mit jedem Lob mehr und mehr auf.
Es war schön zu sehen, wie er sich auch außerhalb des eigentlichen Spiels in die Rolle hatte fallen lassen können. Kenai, der inzwischen auch das Haus verlassen hatte, hatte mich am Ende seiner Anwesenheitszeit dazu beglückwünscht, wie schnell ich doch Fortschritte gemacht habe.
Natürlich wollten wir auch weiter den Kontakt halten, denn schließlich war zwischen mir und dem MI-6 Agent eine richtige Freundschaft entstanden und auch Louis hatte inzwischen die Vorzüge des großen Mannes erkannt.
„Ich bin so froh, dass der Kardiologe gestern gesagt hat, dass mit dem Herzen nichts Schlimmes los ist!", Louis ließ sich auf den Stuhl am Esszimmertisch fallen und griff nach einem Apfel um kräftig hinein zu beißen.
„Und ich erst. Du glaubst dir nicht, welche Sorgen ich mir um dich gemacht hab.", gab ich zu. Zu meinen sowieso schon vorhandenen Alpträumen, hatten sich zuletzt auch noch Alpträume über Louis Tod gemischt. Immer und immer wieder hatte ich davon geträumt, dass er an einem Herzinfarkt sterben würde und ich nichts mehr für ihn tun konnte.
„Ich hoffe du schläfst dann auch wieder besser.", sagte er und sah mich mit seinen blauen Augen besorgt an.
„Das wird schon. Mach dir darüber mal keine Sorgen, Love.", sagte ich und rührte die Nudelsoße um, die schon fast fertig war.
„Das sagst du zu mir? Das ich mir keine Sorgen machen soll?", fragte er und ich merkte, wie er sich aufzuregen begann.
„Ja, das sage ich dir. Ich bin in Behandlung Love und habe die Lage im Griff.", gab ich zurück und er schnaubte nur laut.
„Schön, dann soll sich Nic doch mal nachts neben dich legen und miterleben, wie du im Schlaf um dich schlägst, nach Hilfe winselst und leidest wie ein Hund.", fuhr er mich an. „Nic ist ja sowieso zu deinem Liebling geworden. Kaum von was anderem erzählst du noch.", warf er mir an den Kopf und meine Augen wurden immer größer.
Natürlich hatte ich Louis viel von Nic erzählt, aber einfach, weil mich die Therapie bewegte, die nun jeden Tag stattfand und statt einer Stunde oft auch mal zwei oder drei in Anspruch nahm. War er eifersüchtig?
„Was willst du mir damit sagen, Louis?", ich sprach ihn bewusst nicht mit einem der Kosenamen an um ihm zu verdeutlichen, wie sehr mir sein Verhalten gerade missfiel.
„Das dein lieber Therapeut einen ziemlich großen Stellenwert in deinem Leben eingenommen hat, die letzten Tage und wenn nicht gerade er, dann telefonierst du stundenlang mit Kenai. Ich versuche alles, wirklich alles richtig zu machen, doch die Aufmerksamkeit von dir, bekommen die anderen.", ließ er seinen Frust heraus und ich schluckte.
So empfand er das also? Hatte ich ihn ein Stück weit vernachlässigt, oder stellte er plötzlich zu hochgesteckte Besitzansprüche an meine Zeit.
„Ich denke du redest dir da Blödsinn ein.", verteidigte ich mich zunächst einmal halbherzig und hörte dann sein zynisches Lachen, was ich so hasste.
„Genau, ich rede mir was ein. Das hast du früher schon immer zu mir gesagt, Harry. Bevor ich irgendwann damals den Schlussstrich gezogen habe.", er stand auf und ich sah ihm einfach nur hinterher, konnte mich nicht rühren.
Was er mir da eben vorgeworfen hatte, traf mich hart. Ich bemühte mich alles richtig zu machen, ich versuchte mein Trauma zu bewältigen, versuchte unsere Beziehung wieder auf gesunde Beine zu stellen, versuchte die Verantwortung an mich zu nehmen, damit er sich wohlfühlte und jetzt?
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Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der Heptalogie
FanficEr hatte geschwiegen, um des Friedens Willen, hatte alles klaglos hingenommen, bis es ihm doch zu viel wurde. Mit der Veröffentlichung von Copy of a Copy of a Copy hatte er eine Entscheidung getroffen, eine Entscheidung die sein Leben für immer verä...