Kapitel 56

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Harry POV

„Was?", fragte er und als ich den Lichtschalter betätigte, blieb ihm jedes weitere Wort in seinem Hals stecken.

Kenai hatte uns diesen Raum ausgesucht und ich dankte ihm im Stillen, dass er uns scheinbar besser kannte, als wir uns selbst.

Der Raum war, wie der ganze Club, in rot und schwarz eingerichtet. In der Mitte stand ein großes Himmelbett, dass mit rotem Glanzsatin bezogen war. An den Bettpfosten waren diverse Seile mit Manschetten befestigt und als mein Blick weiter durch den Raum glitt, er an der einen Wand allerlei Schlagwerkzeuge und auf der anderen Seite eine Vitrine mit Spielzeugen vor.

„Wow.", Louis ließ sich vollkommen überwältigt von dem Anblick auf das Bett sinken, seine Augen fuhren wild durch das Zimmer, nicht wirklich sicher, was er von all dem halten sollte.

„Haz, das ist...", flüsterte er und stand erneut auf, ging auf die Wand mit den Schlagwerkzeugen zu und strich ehrfürchtig darüber.

„Aufregend?", fragte ich und lächelte, weil er so gar keine Berührungsangst mit den Gegenständen zu haben schien.

„Ja. Ja, total.", sagte er und griff nach dem Schlaginstrument, mit dem bei meinem letzten Besuch der Dom seinen Sub geschlagen hatte. Die langen Lederbänder glitten durch Louis Hände, bevor er einmal ausholte, und es sich selbst gegen das Bein schlug.

„Das tut gar nicht weh.", stellte er fest, lächelte mich schief an, bevor er es wieder zurücklegte und das nächste in Augenschein nahm.

Ich selbst beobachtete nur, genoss es, meinen Partner so gelöst in dieser Atmosphäre zu sehen, ohne jegliche Furcht oder Abscheu.

„Guck mal.", jetzt war er an der Vitrine angekommen, zog einen schwarzen Plug heraus, den er drehte. „Wie sich das wohl anfühlt?"

Einen Moment schluckte ich. Ich wusste genau, wie sich so ein Ding anfühlte. Nijiro hatte mich damit gequält, aber meine Situation damals, konnte ich wohl kaum mit der prickelnden Situation hier vergleichen.

„Möchtest du es ausprobieren?", meine Stimme war so rau und brach fast vor innerer Aufregung, als ich sah, wie seine Wangen rosa anliefen.

„Vielleicht.", er stellte den Plug zurück ins Regal, ehe er nach einem Vibrator griff und diesen anschaltete. Als er sich bewegte fing Louis an zu lachen. Es war ein glückliches, befreites Lachen und seine Augen glänzten, als er zu mir herübersah. "Das Ding sieht doch total albern aus!"

„Komm mal her.", ich hatte mich inzwischen aufs Bett gesetzt und klopfte neben mich, doch anstatt des Platzes neben mir einzunehmen, blieb Louis für einen Moment stehen, ehe er direkt vor mir auf die Knie sank.

„Lou.", meine Stimme versagte, als ich geschockt auf meinen Liebsten hinunterblickte, der nun wieder den Kopf hob und mich von unten anstrahlte.

„Was machst du?", fragte ich, spürte meine zitternden Hände, die ich nun an seine roten Wangen legte.

„ich, ich zeige dir meinen Respekt.", flüsterte er und mein Herz setzte für einen Moment aus.

„Du...", ich wusste nicht mehr was ich erwidern sollte, deshalb legte ich meine Lippen auf seine.

Wir küssten uns lange und als ich Louis irgendwann neben mir aufs Bett zog, löste er sich kurz und sah mich entschuldigend an.

„Wenn, wenn wir schon hier sind und all diese Dinge...", er zeigte einmal im Raum herum, „haben, die wir ausprobieren können. Würdest du?", er blickte zu Boden und ich schmolz dahin.

Er wollte es wirklich, es kam von ihm, nicht von mir. Louis wollte einen neuen Schritt in unserer Beziehung gehen, er machte den Anfang.

„Such dir was aus.", sagte ich so kraftvoll wie irgend möglich und sofort stand er auf und ging gezielt zu dem Schlaginstrument, das er vorhin schon an seinem Bein ausprobiert hat.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt