Es war erstaunlich! Ich war auf den Weg zu Dad. Er rief nach Tagen doch wieder an und wollte es noch mal versuchen. Ich war so glücklich. Orlando und Jina wollten mich fahren. Sie brannten drauf meinen Vater endlich kennenzulernen. Die beiden waren von Anfang an, seit ich von Dad weg bin, immer an meiner Seite. Deswegen wollten sie sich das nicht nehmen lassen auch den weg mich noch zu begleiten. Die fahrt war sehr angespannt. Auch Jina war nervös. Ich war gespannt, wie Dad auf meine Freunde reagieren wird. Vorher hatte ich ja nie welche. Eher ein Einsiedler. Obwohl ich nicht unbeliebt war.
Vor Dads Haus rissen meine Nerven fast in tausend kleine Fetzen. Ich hab ihn so lange nicht gesehen. Wie begrüße ich ihn? Was soll ich sagen? Wie mich benehmen?
Zitternd ging ich zur Haustür und wollte klingeln, aber er schien uns schon erwartet zu haben.
"Hi." Kam es ziemlich leise von mir. Er nickte nur. Ich konnte sein Gesichtsausdruck nicht deuten. In khm schienen sich viele Gefühle zu mischen.
"Mr Avens, es freut mich sie endlich kennenzulernen. Ich bin Orlando ubd das ist meine Schwester Jina." Dad nahm seine Hand freundlich entgegen. Auch die von Jina.
"Starker Händedruck Junge. Scheinst ein richtiger Arbeiter zu sein." Lobte Dad ihn.
"Ja Sir. Ich arbeite auf dem Bau. Da sollte man schon gut anpacken können." Lachte er.
"Kommt doch rein. Sei so gut Junge und hilf meiner Tochter mit dem Gebäck. Die Dame darf sich aber gern schon setzten." Jina folgte Dad und Orlando half mir und schnappte sich einige Taschen. Wir trugen alles nach und nach ins Haus. Orlando stellte den letzter Koffer ab und schaute erstaunt.
"Und sowas lässt du zurück? Du hattest doch bestimmt ein gutes Leben." Die Gegend war ganz anders als das graue unfreundliche Milwaukee. Zumindest die Gegend von Milwaukee, woher Orlando stammt.
"Om Grunde ... Ja." Gab ich zu. Aber gute Eltern, nette Gegend und ausreichend Geld, machen das Leben noch lange nicht perfekt. Es lief trotzdem einiges schief und auch ich hatte mit einigen Dingen zu kämpfen.
"Orlando, stimmts?" Fragte Dad noch mal nach.
"Ja Sir." Antwortete er Respektvoll.
"Möchtest du was trinken Orlando?"
"Gerne. Danke Sir." Er war so unglaublich höflich. Eine ungewohnte Seite von Orlando. Aber hier musste er auch keine Ellbogen auafahren.
"Hast du ein bestimmten Wunsch? Saft, Kaffe, Cola, oder vielleicht sogar ein Bier?"
"Keine Umstände Sir. Ein Wasser reicht völlig." Dad schaute ziemlich erstaunt. Er war sehr begeistert von Orlando. Das sah ich in seinem Blick.
"Trinkst du überhaupt Bier?"
"Ja Sir. Aber nicht oft." Das war ne glatte Lüge. Ein Bierchen am Abend musste sein. Das war sein Abschluss sagte er immer.
"Orlando, sei locker. Du kannst dir ruhig ein Bierchen gönnen. Du bist nicht im Verhör. Bist ja nicht mein Freund da würde es anders aussehen." Grinste ich. Dad reagierte nicht wirklich. Sein Gesicht blieb mimiklos. Erst als er sich an Orlando wandte, lächelte er.
"Komm junge, Trinken wir einen." Er warf ihn eine Flasche zu, die Orlando geschickt fing.
"Nenne mich Charles. Das ist vollkommen ausreichend." Ich fand es toll das er sich mit Orlando verstand, aber trotzdem war ich traurig das er mich immer noch abwies. Wieso stimmte er zu, wenn er mich gar nicht hier haben wollte.
"Kopf hoch Schätzchen. Das wird wieder. Er muss auch erstmal wieder mit der neuen Situation klar kommem." Als ob sie meine Gedanken gelesen hätte. Ich atmete tief durch und dann folgte ich zusammen mit Jina den Männern.
"Dein Vater lud uns ein über Nacht hier bleiben zu dürfen. Ist das ok?" Er schaute uns beide an.
"Das musst du ihren Vater fragen. Das ist sein Haus. Aber da er dich einlud, ist diese Frage wohl hinfällig."
"Nein, deswegen frag ich nicht. Es sollten alle einverstanden sein." Entgegnete Orlando. Ich nickte. Und Jina war da wo er war.
"So lerne ich euch beide noch etwas kennen. Ihr scheint ja die Ersatzfamilie gewesen zu sein, für Zoey." Ersatz ... als ob ich ihn ersetzen wollte. Man kann keine Menschen ersetzen. Das weiß sogar ich.
"Nein. Wir waren kein Ersatz, nur eine Erweiterung." Schlagfertig wie immer. Das fand ich so toll an Jina. Auch diesen Spruch wäre ich jetzt nicht gekommen. Dad fasste es auch gut auf. Er lachte.
"Dann dürft ihr auch Dad sagen!" Er amüsierte sich köstlich über den Spruch. Auch wenn er nicht wegen mir lachte, fand ich es schön ihn so zu sehen.
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Der Nächste Tag war schnell da und der Abschied unausweichlich. Die beiden hatten eine lange fahrt vor sich und Orlando wollte früh fahren. Ich war wie gerädert konnte kaum schlafen. Hoffte, dass wenigstens die beiden gestärkt sind für die lange fahrt. Immerhin sind es knapp fünf Stunden."Pass auf dich auf und achte deinen Vater. Ich hoffe es geht wieder Berg auf und ihr könnt euch irgendwann wieder in die Arme schließen. Ich werde dich vermissen Schätzchen. Ruf ab und zu mal an." Jina hatte Tränen in den Augen. Sie hasste Abschiede, aber ohne wäre sie nie gefahren. Orlando kam auch noch mal auf mich zu um mich kräftig zu drücken. Mich fast schon zu erdrücken.
"Autsch!" Lachte ich.
"Nicht so fest. Du machst mich noch kaputt." Er musste auch lachen. Und icj sah auch bei ihn das erste mal Tränen.
"Ach scheiße! Ich hab was im Auge." Lenkte er ab. Er wollte die Tränen verstecken. Er wollte es nie, dass ihn jemand weinen sieht, vorallem ich. Ee war mein großer brauner Teddybär. Der, der mich immer beschützte. Ich hatte ihn so viel zu verdanken.
"Danke. Für alles. Ich werde dir das ewig danken." Plötzlich brach alles aus mir raus. Ich wollte ihn eigentlich nicht gehen lassen.
"Du bist mein bester Freund. Ich will nicht das du gehst." Sanft nahm er mein Gesicht in seine großen Hände und lächelte.
"Wir sehen uns wieder. Versprochen. Du wirst auch immer meine beste Freundin bleiben Versprochen. Du gehörst zu unserer Familie ... Schwester." Ich zog Jina zu uns die da stand und schluchzte.
"Ich werde euch schreiben und anrufen, so oft es geht. Ich werde euch auch Bilder schicken. Bitte vergesst mich nicht."
"Wie könnten wir." Sagte Orlando. Jina ließ dann los. Ihr schien es sehr nah zu gehen. Sie setzte sich einfach ins Auto. Orlando gab mir ein Kuss auf die Stirn und gab Dad noch kurz die Hand bevor auch er ging. Es war ein schmerzlicher Abschied. Ich werde die beiden vermissen.

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One of You!
RomanceLeseempfehlung ab 16! Zoeys Leben ist ein Desaster. Sie verliert ihren Job, ihre Wohnung und ihr Freund geht ihr auch noch Fremd. Sie will da nur weg und sucht ihren Vater auf, aber er ist nicht so begeistert. Nimmt sie trotzdem auf. Er will ihr ein...