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Ich entschloss mich, dass ich Adrian wecken würde wenn er noch nicht wach ist. Ich stand auf und bedanke mich.

"Zoey. Hat mich gefreut. Und danke." Sie schien sehr erfreut über meine Höflichkeit und lächelte.

"Ich bin Betty. Hat mich auch gefreut sie mal persönlich zu treffen." Ich lief dann recht gut gelaunt vor Adrians Zimmer. Betty hat mir irgendwie geholfen, meine Traurigkeit etwas zu vergessen. Ihr freundliches Gemüt tat echt gut.

Ich stand vor seiner Tür wie angewurzelt. Sollte ich ihn wirklich wecken? Was ist wenn er heute mal länger schlafen will. Oder ist er schon weg. Ich lehnte mich gegen die Tür und schnaufte ziemlich laut. Ich ließ meinen Kopf gegen die Tür fallen. Und nahm ihn wieder von dieser als ich merkte, dass das ziemlich laut war.

"Verdammt." Flüsterte ich und wollte mich wieder ein Stück von der Tür wegbewegen, aber in dem Moment ging die Tür auf und ich stolperte in Adrians Arme.

"Hab ich doch richtig gehört." Sprach ee breit grinsend.

"Hätte mit so einer Begrüßung nicht gerechnet. Immer wieder schön wenn sich Frauen in meine arme stürzen."
Ich versuchte mich schnell aus seinen Armen zu kämpfen um ihn einen empörten Blick zu zuwerfen. Als ich wieder in die senkrechte kam, drehte mich um und dies in Angriff zu nehmen. Ich wollte ihn zeigen wie unwitzig es sei. Aber der Blick verschwand in Sekunden und wurde von einem erregten Starren abgelöst. Ich sah in das erste mal ohne Anzug, oder zumindest zugeknöpftes Hemd. Er hatte diesmal auch eines an. Aber offen läasig zu einer tiefsitzenden Boxerdhorts. Gott! Warum muss der so gut aussehen? Das hätte ich unter dem ganzen Stoff nicht erwartet. Das er so definiert ist. Nicht so breit wie Chase. Etwas sehniger. Es war nicht wirklich  trainiert. Schien eher, als wäre er von Natur aus mit diesem Körper gesegnet und müsste wenig nachhelfen. Und leider muss er genau jetzt so vor mir stehen.

"Was ist? Betrachtest du meinen schwachen Puddinkörper?" Das war eine Anspielung auf meinen Spruch von letztens. Da hatte ich tatsächlich eher ein dürres Gerippe erwartet. Aber nie so ein definierten Anblick der mich in diesem Augenblick erröten ließ.

"Ich ... äh ..." diese undefinierten lautet brachten ihn zum Schmunzeln. Mit diesem verschmitzten Grinsen, kam er näher an mich ran.

"Bei mir darfst du auch mal anfassen." Dann Zwinkerte er mir zu. Ich wich etwas zurück. Hätte das Angebot glatt angenommen, wenn ich nicht Chase im Hinterkopf hätte. Ich dachte er gibt auf? Warum dann diese Versuche?

"Du weißt, Du entscheidest."

"Und das hab ich schon! Warum ... wolltest du das nicht seinlassen? Gegen deinen Bruder kämpfen? Also lass es!" Kam es etwas zickig und zugleich ziemlich verwirrt und unsicher.

"Ja. Aber ich kämpfe ja nicht. Man darf aber doch trotzdem versuche starten." Das ließ mich etwas stutzig werden.

"Also doch nicht geändert?" Dies kam auf eine recht unangenehme Art von mir. Und er wusste sofort was gemeint war. Er schien tatsächlich gekränkt von meiner Aussage.

"Ich mach mich fertig. Wir sehen uns unten." Er wollte die Tür mir vor der Nase zu schlagen, aber ich hielt sie auf und huschte in sein Zimmer. Dann ergriff ich sein Hemd und zog mich förmlich an ihn ran und legte meine Stirn gegen ihn.

"Es tut mir leid. Ich ... wie soll ich es sonst auffassen? Du sagtest so viele Sachen. Ich weiß nicht was ich jetzt davon halten soll?"

"Ich sagte viel. Weiß aber selbst nicht damit umzugehen. Mein Rationales denken setzte bei dir manchmal aus. Die erste die es schafft ... ich will ehrlich sein. Mein Bruder ist sich sicher und trotzdem hat er Zweifel. Aber er weiß nicht warum und welche genau. Er möchte das ich es versuche wenn ich möchte. Entweder, es passiert was und du entscheidest dich doch um, oder es war nur ein Versuch. Egal wer, wir könnten beide mit leben." Und das wollte ich nicht.
Das er es versucht. Vergebens. Ich liebte Chase und das wurde mir mehr und mehr bewusst.

"Bitte nicht ... es wäre umsonst." Wimmerte ich leise.

"Und wenn ... umsonst ist nichts. Ich weiß es klappt nicht, das sagt mit mein Verstand. Aber innerlich ist etwas. Ich weiß nur nicht was. Lass mich dich kennenlernen. Vielleicht ist es keine Liebe, sondern tiefe Freundschaft die ich fühle. Aber wenn ich es nicht versuche, finde ich es nicht raus. Und ..." dann shob er mich ein Stück von sich. Schaute mir tief in die Augen.

"Wenn du ihn wirklich liebst, werde ich eh nichts ändern. Oder wovor hast du Angst?"

"Dich zu verletzen. Dummheiten zu tun. Vielleicht ... naja, meinem Trieb nachzugehen. Du machst es mir nicht leicht." Dabei schlug ich ihn spielerisch auf die Brust und zog keck einen Mundwinkel nach oben.

"Wäre ja sonst zu einfach." Lachte er dann. Ich hätte zugern auch noch mal mit Chase geredet. Gewusst, was er dazu sagen würde? Ich musste zugeben, Adrian war leider eine große Versuchung, wenn es ums Sexuelle geht. Bis jetzt hatte ich immer eine gute Selbstbeherrschung. Und konnte mich immer wehren. Aber bei Adrian ist es schwer. Er ist nicht irgendjemanden. Sondern ein Kerl den ich mag. Attraktiv fand ich auch andere aber durch den Hass gegenüber Menschen und meiner kalten Art konnte ich sie immer gut abwehren. Das wird wohl noch lustig. Zum Glück konnte ich mich darauf konzentrieren und musste mich nicht noch um Chase kümmern. Obwohl mir er gerade lieber war.

"Wollen wir dann? Ich muss Vater ja noch Bescheid geben. Gehst du vor, oder willst du mir beim anziehen helfen." Sein schelmischer Blick ruhte auf mir. Ich schüttelte wild mit dem Kopf und lief aus dem Zimmer.

"Ich warte unten." Rief ich und machte mich zügig aus dem Staub.

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