Im Auto war die Stille schlimmer als auf der Hinfahrt. Bis Dad wohl doch fast platzte.
"Wie konntest du zustimmen? Weißt du überhaupt was eine Hausdame machen muss? Weißt du wie man sich benimmt? Hast du ..."
"Dad! Ich schaffe das schon. Ich werde dich nicht enttäuschen ... nicht noch einmal." Das letzte sagte ich mehr zur mir und blickte betrübt aus dem Fenster.
"Du bist nicht nur Putzfrau. Du bist eine Führungskraft und muss die ganzen Bediensteten anweisen! Und das als Neue! Durchsetzten konntest du dich ja schon immer, aber das sind meine Chefs. Ohne sie hätte ich nicht mal mehe das Haus. Ein Fehler und sie werden mir die Schuld in die Schuhe schieben. Ich hab dich empfohlen!" Er hörte gar nicht mehr auf. Aber ich musste da jetzt durch.
"Dad! Bitte!" Er hielt dann endlich den Mund, da ich es ziemlich mies rauspresste. Aber ich war selbst nicht begeistert und hätte mich fürs zustimmen Ohrfeigen können. Aber ich brauchte einen Job und der kam mir echt gelegen. Es könnte mich schlimmer treffen.
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Ich packte noch vor dem Abendessen. Wie immer übernahm ich das kochen nachdem ich fertig war. Dad war erfreut drüber. Wenigstens etwas, worüber er glücklich war.
Viel Sprachen wir aber nicht. Er war wohl noch immer besorgt über das was geschah. Nur das klimpern des Geschirrs war zu vernehmen und das schweigen was am Tisch herrschte.
"Dad. Bitte. Es ist schwer für dich, aber ich hatte dir vor diesem ... Vofall ... mit uns ... ich meine, ich gab dir sonst nie ein grund an mir zu zweifeln." Er schmiss die Kabel auf den Teller und stand auf. Er wollte erst ohne ein Wort gehen, was mich irgendwie wütend und traurig zu gleich machte. Blieb aber stehen. Drehte sich aber nicht um.
"Ich Zweifel nicht. Nur das Vertrauen ist fort. Dieses, was uns nie trennte und dann ... warst du fort. Viel Glück in deinem neuen Job." Er sagte dies mit so viel Schmerz, dass mir die Tränen liefen. Es nahm ihn wirklich immer noch mit. Ich habe ihn förmlich das Herz rausgerissen und wie Konfetti durch den Raum geworfen. Eiskalt. Und nur, weil ich mit mir und meinen Gefühlen nicht klar kam.
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Ich sah Dad den ganzen Abend nicht mehr und die Nacht schlief ich schlecht. Ich hätte auch fast verschlafen. Ich rannte schnell ins Bad, machte mich fertig und zog nir schnell ein Kleid über. Und schlüpfte in paar Balarina. Ich schleppte die zwei Koffer nach unten und traf auf Dad, der mit einem Kaffee an mir vorbeilief.
"Dad." Fast schon flüsternd kam dies. Er nickte mir zu. Dann sah er die Koffer und stellte die Tasse ab.
"Ich helf dir." Und das war ein gutes Stichwort, da es in dem Augenblick an der Tür klingelte.
"Danke. Ich mach auf." Ich rannte zu Tür und ging erschrocken zwei Schritte zurück. Adrian? Was sucht er hier? Wollte sein Vater keinen Fahrer schicken?
"Mr Crowd? Was suchen sie denn hier!?" Und das nahm mir Dad etwas übel.
"Habe mehr Respekt." Flüsterte er mir zu. Aber Adrian lachte nur.
"Ich bin ihr Fahrer Madam. Die fahrt in ihr neues Leben. Nennen sie mich Adrian." Ich wusste erst nicht wie ich reagieren sollte. Schaute Dad verdutzt an.
"Charles, wenn sie so freundlich wären und die Koffer ins Auto bringen würden." Er schnappte die Koffer und tat gleich was Adrian sagte.
"Wenn ich bitten darf." Er schritt zur Seite und wollte das ich vorgehe. Das tat ich dann auch. Plötzlich räusperte Adrian hinter mir.
"Ähm. Sie ... darf ich?" Er legte meine Haare zur Seite und dann hörte ich den Reißverschluss von meinem Kleid. Fuck! Hab ich den Tatsächlich vergessen? Oh man. Was für ein Start.
"Immer wieder gern. Miss Avens." Hauchte er mir ins Ohr. Gänsehaut breitete sich aus. Ich schüttelte innerlich das Gefühl ab und lief einfach weiter. Dad hat zum Glück nichts mitbekommen.
Am Auto bedankte er sich bei Dad für die Hilfe. Und hielt mir die Tür auf."Keine Sorge Charles, wir werden gut auf sie achten. Danke für dein Vertrauen." Dad ging dann ein paar Schritte zurück nachdem er ihn die Hand gab und Adrian stieg ins Auto und fuhr los.
"Also. Hausdame. Große Verantwortung. Wie fühlen sie sich?"
"Zoey. Einfach Zoey." Bot ich ihm trocken an.
"Ok. Zoey. Freut mich." Er lächelte charmant, aber ging mir ehrlich gesagt etwas auf die nerven. Ich wusste ja nicht was ich davon halten sollte. Von ihm. Warum er auf so eine Idee kam. Und mich jetzt sogar abholte.
"Das erste was ich dir zeigen werde, dein Zimmer. Es sind im Grunde zwei mit Bad. Du hast einen eigenen Eingang. Und nur durch den darfst du das Haus betreten. Regel von Vater. Ich möchte das du nicht nur Hausdame bist, sondern uns, vorallem mich auch ab und zu begleitest. Etwas Glanz in geschäftliche Termine bringst. Das würde extra bezahlt werden." Mir wurde das dann zu viel. Ich muss mich um Haus, Personal und mich um die Hausherren kümmern?
"Nein. Fahr mich zurück. Ich arbeite lieber im Hotel." Etwas verwundert schaute er mich an.
"Das begleiten soll keine Strafe sein. Es ist ein Privileg. Du bist Gast. Keine Angestellte in diesem Moment."
"Mir egal. Ich bin zum Arbeiten hier, nicht um als Vorführobjekt herzuhalten. Ich weiß ja nicht was du vor hast, aber vergiss es! Ich möchte einfach meinen Vater stolz machen. Das hat er sich verdient ..." ich verschränkte genervt die Arme und wollte es einfach hinter mich bringen.
"Ich lag wohl nicht falsch. Du hast feuer. Das brauchen auch einige Angestellte. Jemanden, der sich durchsetzen kann." Er ignorierte meine Worte wie es schien, was mich ärgerte.
"Hast du gerade nicht zugehört? Du kannst die Spielchen lassen!"
"Ich spiele nicht Miss Avens... noch nicht." Dabei grinste er mit einem intensiven Blick in meine Richtung. Der Blick zog mir fast die Schuhe aus und sogar fast das Höschen. Ich schluckte schwer und drehte mich von ihm weg. Bestimmt so ein Schnösel, der sich dachte, ihm springt jede um den Hals. Da hat er sich mit mir die falsche ausgesucht.

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One of You!
RomanceLeseempfehlung ab 16! Zoeys Leben ist ein Desaster. Sie verliert ihren Job, ihre Wohnung und ihr Freund geht ihr auch noch Fremd. Sie will da nur weg und sucht ihren Vater auf, aber er ist nicht so begeistert. Nimmt sie trotzdem auf. Er will ihr ein...